Zeitschrift Documenta naturae        Bände 101 - 125


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 101 (dn101-1996-1)

München 1996 (1. Auflage); ISBN 3-86544-101-7

  • Damsohn, W.: Zur Symptomatologie der gesunden und der walderkrankten Tanne: 1-491, 127 Abb., Anhang
    Zusammenfassung
    Diese symptomatologische Arbeit unterscheidet gesunde, gefährdete und walderkrankte Tannenäste. Damit kann man das übliche Beurteilungsverfahren nach dem prozentualen Nadelverlust der Krone ergänzen und weiter differenzieren. Zusätzlich werden die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Baumorganen deutlich. In der Hauptsache sind es zwei Faktoren, die erst im Zusammenwirken zu den Extremformen dieser Schäden führen: langwährender Konkurrenzdruck (d.h. Lichtmangel in der Krone) und das plötzliche Auftreten der Walderkrankungssymptome. Dauer und Stärke der Wuchsstockungen und Ausmaß der vorzeitigen Nadelverluste werden im Wesentlichen von dem kleinklimatischen Wechsel in der Krone bzw. am jeweiligen Ast bestimmt. Durch das Entfernen angrenzender Bäume wechseln diese Äste von einer feuchten in eine trockenere Umgebung, oder durch einen klimatologischen Parameter ausgedrückt, die ehemaligen Schattenäste wechseln von einer Umgebung mit geringer Evaporation zu einer Umgebung mit großer Evaporation. Als physiologischer Auslöser für die Walderkrankung läßt sich ein veränderter, aber noch nicht ganz angepasster Wasserhaushalt am jeweiligen Ast eingrenzen. Das eindeutigste Symptom der Walderkrankung ist vorzeitiger Nadelverlust. Ihm geht immer eine plötzliche Wuchsstockung am Ast voraus. Da nun aber nicht jeder Wuchsstockung an einem Ast auch ein vorzeitiger Nadelverlust folgt, kann man die Walderkrankung als Sonderform eines kleinklimatischen Anpassungs- und Optimierungsvorgangs ansehen.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 102 (dn102-1996-1)

München 1996 (1. Auflage); ISBN 3-86544-102-5

  • Mathur, A.: Über Ammoniten der Kössener Schichten und den Nachweis der Tintenbeutel-Substanz Melanin bei ihnen: 1-61, 7 Abb., 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Bei Profilaufnahmen der Kössener Schichten im Lahnewiesgraben, Farchant bei Garmisch-Partenkirchen wurden zahlreiche Ammoniten der Art Eapsiloceras planarboides (GÜMBEL) gefunden, die zu systematischen und stratigraphischen Untersuchungen anregten. Bei vielen Exemplaren wurden schwarze Flecken entdeckt, die auf die Existenz von Tinte schließen ließen. Untersuchungen bestätigten diese Vermutungen, womit zum erstenmal bei triassischen Phylloceratina Tinte nachgewiesen ist:
    1. Die Phylloceratina-Art Eopsiloceras planorboides (GÜMBEL) wird neu beschrieben. Da die Gattung Eopsiloceras einen lituiden Internlobus hat, andererseits aber die Ammonitina nach Arbeiten WIEDMANNs keinen lituiden Internlobus aufweisen dürfen, ist die Form des Internlobus als alleiniges Kriterium für die Taxionomie abzulehnen. Bei der Bewertung der taxionomischen Beziehungen müssen alle Merkmale gleicherweise in Betracht gezogen werden.
    2. Trias/Jura-Grenze: Bei der Profilaufnahme wurden keine Anzeichen einer lithostratigraphischen Unterbrechung zwischen Trias- und Juraschichten beobachtet Der Übergang ist kontinuierlich. Die Kössener Schichten im Lahnewiesgraben sind sehr tonhaltig und führen Ichnofossilien. Die Fazies ähnelt sehr der der Allgäuer Fleckenmergel Im Hangenden treten Jurakieselkalke auf Die Grenze zum Jura wurde mit den untersten Kieselknollen gezogen. Sie liegt ca. 5 m über den letzten planorboidesführenden Schichten.
    3. Die oberste triassische Zone ist die des Choristoceras marshi die unterste des Jura die des Psiloceras planorbis. Im Lahnewies- wie auch im Kendelbachgraben, in Nord-westdeutschland und England stehen Schichten an, deren Niveau über dem der Marshi und unter dem der Planorbis-Zone liegt. Im Lahnewiesgraben liegt das Hauptlager des Ammoniten E. planorboides über dem letztvorkommenden Choristoceras marshi Anhand der Coccolithen-Biostratigraphie von VAN HINTE (1976) für den Jura können diese Schichten noch zur Trias gerechnet werden.
    4. Es wird ein Verfahren vorgestellt, um die chemischen Eigenschaften der bei E. planorboides vermuteten Tinte zu ermitteln. Dazu wurden Methoden der Dünnschicht-Chromatographie, lnfrarot-Spektroskopie, Röntgenfluoreszenz-Analyse und Massenspektrometrie angewandt. Durch dieses Verfahren lassen sich auch Tintenproben untersuchen und identifizieren, bei denen das Ammonitengehäuse fehlt, wie z.B. dies bei Aptychen der Fall ist.
    5. Die in den Ammonitengehäusen gefundene Tinte wird nach allgemein üblichen Regeln als Eopsiloceras-Melanin bezeichnet.
    6. Die Analyse zeigt, dass die Tinte von E. planorboides einen ähnlichen Aufbau besitzt wie die rezente Sepiatinte. Doch zeigen sich auch deutliche Unterschiede:
    a. Unterschiede liegen im Bereich der mit der Tinte verbundenen Metall-Ionen.
    b. Aller Wahrscheinlichkeit nach treten in der chemischen Struktur des Polymers Phenole anstelle von Chinonen auf.
    c. Das Molekulargewicht des Oxydationsprodukts liegt entsprechend höher als das des Sepiamelanins.
    d. Unterschiede liegen auch im IR-Spektrum und in der chromatographischen Analyse.
    7. Die in der Tinte identifizierte Aminosäure Sarcosin wird als Teil des Stoffes gedeutet, der bei der Dispersion der Tinte im Wasser wirksam wird.
    8. Es konnten keine bei den heutigen Cephalopoden vorkommenden Giftstoffe festgestellt werden. Entweder produzierten die Ammoniten keine Giftstoffe, oder diese Adaption ist eine spätere Erwerbung in der Evolution der Ammoniten.
    9. Hier ergeben sich einige Rückschlüsse für die Bewertung des Eopsiloceras-Melanins in der Evolutionsgeschichte. Unter den Mollusken entwickelten nur Ammonoideen und Coleoideen Tintenbeutel mit Melanin als Schutzvorrichtung. Die Tinte, die einige Gastropoden erzeugen, ist chemisch anders aufgebaut und hat daher keine genetische Beziehung zu der der Cephalopoden. Der von EHRENBERG postulierte Tintenbeutel bei einem Michelinoceras wird hier abgelehnt.
    10. Melanine kommen bei einer Reihe von Pflanzen und Tieren vor. Nur Cephalopoden benutzen Melanine als aktive Schutzwaffe und entwickelten melaninhaltige Tintenbeutel. Die ältesten melaninhaltigen Coleoideen sind aus der Mitteltrias (Wengener Schichten) bekannt. Die tintenhaltigen Mesoammonoidea der Obertrias dagegen stammen aus dem Rhät. Die Melanine der Ammonoideen zeigen Unterschiede zu denen der Coleoideen. Alle diese Gründe sprechen dafür, dass die Ammoniten unabhängig von den Coleoideen melaninhaltige Tintenbeutel als Adaption entwickelten.
    11. Der Erwerb eines Tintenbeutels ermöglichte den Ammoniten einen besseren Schutz. Mit diesem "Adaptive Breakthrough" (Adaptiver Durchbruch) wird die Zäsur der Ammonoidea in der obersten Trias und ihre explosive Neu-Entfaltung schon im unteren Jura verständlicher. Der Jura-Ammonit Eleganticeras und der Kreide-Ammonit Bochianites beweisen, dass dieses Adaptionsmerkmal - der Tintenbeutel - weiter vererbt wurde. Ammoniten, die keine Tinte besaßen, starben in der oberen Trias aus, es sei denn, sie bewohnten andere ökologische Nischen. Der Ausgangspunkt der Jura-Ammonitina ist demzufolge in dem rhätischen Eopsiloceras planorboides zu sehen.
    12. Die Tinte gewährte dem Ammoniten Schutz bis ca. 350 m Tiefe. Diese Schutzfunktion ist nur bei nektonischer Lebensweise wirksam. Bei nektobenthonischer Lebensweise kann die Tintenwolke sogar gefährlich für das Tier werden. Die Gesteinsfazies spricht eher für seichteres Wasser als Lebensraum.

 

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 103 (dn103-1996-1)

München 1996 (1. Auflage); ISBN 3-86544-103-3

  • Grau, R.: Versenkungsdiagenese pelagischer Sedimente unter erhöhtem Wärmefluß, DSDP Legs 68-70, Sites 501/504 und 505 (Panama-Becken, östl. Pazifik): 1-73, 68 Abb., 27 Tab., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Während der Deep Sea Drilling Project (DSDP) Bohrkampagnen Leg 68 bis 70 am Costa-Rica-Spreizungsrücken (Panama-Becken, E' äquatorialer Pazifik) wurden an der Bohrlokation 501/504 sehr junge Kreidegesteine (~ 2 Ma) und Kalksteine mit Hornsteinen (~ 5 Ma) in außergewöhnlich geringer Teufe (143 m bzw. 225 m) erbohrt. Aus Voruntersuchungen war bekannt, dass im Sediment hohe Wärmeflussraten (bis zu 240 mW/m²) herrschen. Temperaturmessungen ergaben für den Kontaktbereich Sediment/ozeanische Kruste in 274.50 m Teufe Werte von bis zu 60°C. Eine flache Basalttopographie und hohe Sedimentationsraten in diesem Gebiet führten zu einer frühzeitigen Abgrenzung der ozeanischen Kruste vom Meerwasser, so dass nur noch langsame, konduktive Abkühlung stattfinden konnte und sich hohe in situ Temperaturen und Wärmeflussraten entwickelten. Die Versenkungsdiagenese wurde durch die hohen Sedimenttemperaturen forciert. Im Kontrast dazu steht die Bohrlokation 505. Niedrige Temperaturen im Sediment (max. 9°C) und geringe Wärmeflussraten (<100 mW/m²) haben die Versenkungsdiagenese an dieser Bohrlokation nicht beeinflußt. In der vorliegenden Arbeit wurde der thermische Einfluß auf die Versenkungsdiagenese der pelagischen Sedimente der Bohrlokation 5011504 untersucht. Die Bohrlokation 505, die in nur 80 km Entfernung weiter nördlich abgeteuft wurde und keine thermischen Einflüsse aufweist, diente als Vergleichbohrung Die Sedimente der Bohrlokation 5011504 zeichnen sich petrographisch durch einen extrem frühen Wechsel von weichem Nannofossilschlamm zu festem Kreidegestein (143 m) und hartem Kalkstein in Wechsellagerung mit Hornsteinen (227 m) aus. Die ersten authigenen Karbonatphasen wurden bereits in 30 m Teufe in Form von Überwüchsen auf Coccolithen beobachtet. Mit zunehmender Teufe bilden sich sukzessive zunächst kleine, anhedrale später größere, euhedrale Zemente aus. Die größten isolierten Zemente von 8 bis 20 um Durchmesser erscheinen erst in Teufen > 220 m. Als Donatoren für gelöstes Karbonat treten kleine Coccolithen und Biogenbruchstücke (Foraminiferen und kalkige Nannofossilien) auf, während große, lösungsresistentere Coccolithen und vor allem Discoasteriden Akzeptoren für Überwüchse darstellen. Die im Sediment enthaltenen kieseligen biogenen Partikel (Opal-A) werden in 230 m Teufe vollständig zu Opal-CT (Lepisphären) und Quarz (Mikroquarz und Chalcedon) umgewandelt. Die hohen Sedimenttemperaturen haben dazu geführt, dass sich die Transformation von biogenem Opal zu authigenen Phasen in einem vergleichsweise sehr engen Horizont (~50 m) vollzieht (,,Telescoping-Effekt"). Aufgrund von Verdrängungsprozessen in Kalkschalen wird die Calcitneubildung verstärkt. Der petrographische Diagenesepfad der Sedimente läßt sich anhand der charakteristischen Verteilung der Partikel Nannofossilien-Micarbzement darstellen. Das Sediment entwickelt sich mit zunehmender Diagenese zunächst von einem durch Nannofossilien geprägten Schlamm zu einer Kreide, die an Micarb angereichert ist. Als Endprodukt der Versenkungsdiagenese liegt ein Kalkstein vor, der überwiegend aus Zementen besteht. Neben diesen diagenesebedingten petrographischen Veränderungen variieren auch die sediment-physikalischen Eigenschaften der Sedimente und Gesteine. Mit zunehmender Teufe (Diagenesegrad) sinken die Porositäten. Gegenüber Sedimenten aus normal temperierten Bohrlokationen sind die Sedimente der Bohrlokation 501/504, trotz gleicher Endprodukte der Diagenese, durch höhere Porositäten gekennzeichnet. Eine Folge der frühen Zementation. Die Erfassung der chemischen Variabilität des Gesamtsediments und der Karbonate in Kombination mit geochemischen Detailanalysen an biogenen Partikeln und Zementen ermöglichen Rückschlüsse auf Besonderheiten des geochemischen Diagenesepfades und der Versenkungsdiagenese der Sedimente: Als Konsequenz der Umkristallisation von Sr-reichen, primären biogenen Partikeln zu Sr-ärmeren, authigenen Calciten wird mit zunehmender Versenkung Sr im Porenwasser angereichert. Die Sr/Ca-Verhältnisse (auf molarer Basis) der Karbonate sind im Vergleich zu normal temperierten Bohrlokationen erhöht. Aus Einzelmessungen an biogenen Partikeln und Zementen zeigt sich, dass es im Verlauf der Diagenese zu einer starken Abreicherung an Sr und einer Anreicherung an Fe und Mn in den primären Karbonaten kommt. Die in Einheit III auftretenden Trendänderungen der Haupt- und Spurenelemente können als Indikatoren für die Umkristallisation der biogenen Partikel gewertet werden. Die Versenkungsdiagenese der Sedimente zeichnet sich ebenfalls in den d18O-Werten ab. In den völlig lithifizierten Abschnitten ist eine signifikante Trendänderung der d18O-Werte zu beobachten, die eine Diagenese unter erhöhten Temperaturen anzeigt. Die aus den Bildungstemperaturen der Zemente abgeleiteten geothermischen Gradienten (60 bzw. 100°C/km) fallen niedriger aus als der aus in situ Temperaturen bestimmte Gradient von ~220°C/km. Die Variation der 87Sr/86Sr-Verhältnisse in zementreichen Proben (0.70915 - 0.70895) liegt im Bereich von zeitgleichen Meerwasserdaten (0.70920 - 0.70890). Dadurch läßt sich eine stärkere Einflussnahme von Formationswässern basaltischen Ursprungs (~ 0.7078 - 0.7085) ausschließen. Mit Hilfe der 87Sr/86Sr-Verhältnisse lassen sich die Sedimente in zwei Abschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt bis 4 Ma entsprechen die 87Sr/86Sr-Werte der zeitgleichen Meerwasserkurve. Im Abschnitt zwischen 4 und 5.5 Ma liegen die 87Sr/86Sr-Verhältnisse über der zeitgleichen Meerwasserkurve und sind von der Diagenese beeinflußt. Abschließend kann festgestellt werden, dass die hohen Sedimenttemperaturen den Diagenesepfad stark verkürzen (,,Telescoping-Effekt'). Dies führt bereits in sehr jungen Sedimenten bzw. in geringer Teufe zu Calcitneubildungen und stabilen Kalksteinen mit Hornstein als Endprodukt der thermischen Versenkungsdiagenese. Die Endprodukte lassen erkennen, daß die Prozesse, die zu ihnen führen, sich im allgemeinen nicht von jenen normal temperierter Diagenese unterscheiden. Die wichtigsten Kriterien, die zu einem Wiedererkennen von thermischer Diagenese an anderer Stelle dienen, sind die erhöhten Sr- und Sr/Ca-Werte sowie die Erhaltung einer relativ hohen Porosität. Durch die gewonnen Ergebnisse können erste Modelle für die Diagenese von karbonatreichen Tief-seesedimenten unter erhöhten Temperaturen vorgestellt werden. Weiterhin wird das von SCHLANGER & DOUGLAS (1974) entwickelte Modell des diagenetischen Potentials eines pelagischen Sediments um die thermisch beeinflußte Versenkungsdiagenese erweitert.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 104-1 (dn104-1-1996-1)

München 1996 (1. Auflage); ISBN 3-86544-015-0

  • Stroe, M. v.: The flora of the Miocene 7b1-Layer of Hambach, Germany: 1-18, 2 figs., 5 pls.
  • Butzmann, R.: Neue Pflanzenfossilien aus dem niederrheinischen Tertiär X. Ein Massenvorkommen von Equisetum limosellum HEER 1855 sensu novo im Tegelen (oberstes Pliozän) des Tagebaues Hambach bei Niederzier: 19-26, 2 Abb., 2 Taf.
  • Pingen, M.: Neue Pflanzenfossilien aus dem niederrheinischen Tertiär XI. Erstnachweis von Eurya boveyana CHANDLER, Itea europaea MAI und Phyllanthus securinegaeformis MAI aus den obermiozänen Inden-Schichten von Hambach: 27-32, 2 Taf.
  • Fischer, T. C.: Wachstumszonen an Athrotaxiszweigen aus den Inden-Schichten (Obermiozän) des Tagebaues Hambach bei Niederzier (Düren): 33-34, 2 Taf.
  • Mayr, Ch. & Fischer, T .C.: Eine Blattflora unter Flöz Frimmersdorf (Ville-Schichten 6B, Untermiozän) aus dem Tagebau Hambach bei Niederzier (Rheinbraun AG, Köln): 35-40, 1 Taf.

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 104-2 (dn104-2-1996-1)

München 1996 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J., Pingen, M., Butzmann, R., Fischer, T.C., Mayr, Ch. & Schmitt, H.: Die neogene Makrofloren-Abfolge im Tagebau Hambach der Rheinbraun AG Köln: 1-83, 142 Tab., 8 Taf.
    Zusammenfassung
    Für den Tagebau Hambach der Rheinbraun AG wird ein neues Idealprofil in Korrelation mit dem bisher üblichen Schema vorgelegt. In dieser Schicht- und Faziesabfolge fanden sich neogene Blätter und Früchte, die von verschiedenen
    Aufsammlungen stammen und hier listenmäßig aufgeführt werden. Das neue Profil wird notwendig, da die bisher vorliegenden Bezeichnungen entweder palynologisch oder petrografisch bzw. marin-stratigrafisch definiert waren - dies für Makrofloren aber als nicht brauchbar angesehen wird. Auch sind die Idealprofile anderer Tagebaue auf Tagebau Hambach übertragen worden, was in dieser Weise wissenschaftlich nicht zulässig erscheint. Deutlich werden solche Fehler z.B. bei der Schicht „12“, die in Hambach nicht ausgebildet ist, was zu Fehlern bei der Ansprache im Profil führt.
    In dem neuen Profil werden alle Schichten mit der „Gesamt-Flora“ aufgeführt, welche sich aus den einzelnen Aufsammlungen der Autoren zusammensetzt.

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 104-3 (dn104-3-1999-1)

München 1999 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J., Pingen, M., Mayr, Ch. & Schmitt, H.: Die neogene Makrofloren-Abfolge im Tagebau Hambach der Rheinbraun AG Köln – erste Ergänzungen: 1-81, 111 Tab., 8 Taf.
    Zusammenfassung
    Als Ergänzung zu den bisher vorliegenden Daten zum Tagebau Hambach der Rheinbraun AG Köln werden neue Florenlisten diverser Bearbeiter vorgelegt, die mithelfen sollen, die neogene Gesamtabfolge in Hambach in ein neues Schema zu bringen. Die Unterteilungen in Flöze und Zwischenmittel wird weiter durchgehalten und ergänzt. Diese Daten werden mit älteren Abfolgemodellen, z.B. nach SCHNEIDER-THIELE usw. korreliert. Die Makrofloren-Abfolge soll helfen, die gesamte Abfolge des Profils palökologisch, paläoklimatologisch und phytostratigraphisch zu fassen.
  • Schmitt, H. & Kvacek, Z.: Nachweis von Acer aegopodifolium (Goepp.) Baik. ex Iljinskaja in den obermiozänen Indener Schichten des Tagebaues Hambach (Niederzier bei Köln): 83-91, 16 Abb., 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird der Erstnachweis von Acer aegopodifollum (GOEPP.) BAIK. ex ILJINSKAJA aus den obermiozänen niederrheinischen Deckschichten des Tagebaues Hambach, Niederzier bei Köln (BRD), vorgestellt. Die Art immigrierte im oberen Tertiär aus Asien ins östliche Europa. Im nordwestlichen Teil Europas ist sie ein seltenes Element.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 104-4 (dn104-4-1999-1)

München 1999 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J., Mayr, CH., Pingen, M. & Schmitt, H.: Vorläufige paläontologische Ergebnisse und Befunde zur Plio-Pleistozän-Problematik im Tagebau Hambach (Köln, Rheinbraun AG): 1-33, 3 Abb., 5 Tab., 10 Taf.
    Zusammenfassung
    Es werden aus dem Grenzbereich Plio-Pleistozän des Tagebaues Hambach (Rheinbraun AG) neue Floren und Formen erwähnt, die eine Klärung der stratigraphischen Gegebenheiten erwarten lassen. Über dem Reuver mit exotischen Pflanzenelementen kommen weiterhin exotische Floren vor, z.B. mit einer Cyclocarya-Dominanz, die dann nach oben hin langsam ihre Exoten verlieren und als Oberst-Pliozän interpretiert werden. Die Basis der Hauptterrasse und ein Teil darüber werden als Tiglium, als Pliozän angesehen, was den bisherigen Auffassungen besonders der sedimentpetrographischen Untersucher widerspricht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 104-5 (dn104-5-2000-1)

München 2000 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J., Burgh, J.v.d., Peters, A. M. M. & Pingen, M.: Torreya schulzii nov. spec. – eine exotische Konifere aus dem NW-europäischen Pliozän (Hambach, Liessel): 1-25, 7 Abb., 2 Tab., 4 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird eine neue Art der Gattung Torreya ARNOTT (Taxaceae) aus dem Pliozän NW-Europas beschrieben. Die Funde von Torreya schulzii stammen vor allem aus dem Tagebau Hambach, Niederzier (Rheinbraun AG, Deutschland), aber auch von Liessel (Niederlande). Stratigraphisch sind alle Funde auf das Pliozän (Brunssumium, evtl. Reuverium) beschränkt. Ökologisch lassen sich die rezenten Vergleichsarten SE-Nordamerikas (T californica und T taxafolia) und SE-Asiens (T. grandis, T. jackii) sehr schön mit der fossilen Art vergleichen. Die heutigen Arten leben in den genannten Gebieten in den ,,Mixed mesophytic Forests” und ,,Deciduous broad-leaved Forests” ähnlich der europäischen Art in ähnlichen Waldtypen zur Zeit des Pliozäns. Das Paläoklima lässt sich durch die reiche Begleitflora eindeutig als Cfa sensu KOPPEN rekonstruieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 105-1 (dn105-1-1996-1)

München 1996 (1. Auflage)

  • Antoniadis, P.A., Blickwede, H. & Lampropoulou, E.: Petrographic and depositional environments of the Lignite Deposit of "Apophysi" - AG Anargyri in NW-Greece: 1-22, 9 figs., 4 tabs.
    Summary
    In the present paper a short introduction on the geology of the wider region of Apofysi is given, followed by a detailed description of the lignite beds of a representative borehole. The samples studied were taken from the Be-240 borehole. The general picture of the lignite beds on the basis of maceral analysis denotes that this lignite basin did not have a constant geological history but subjected various elevations and subsidences having as a result the differentiation of the lignite beds. The apparent presence of liptinite denotes higher plants vegetation. The presence of fusinite and semifusinite denotes oxic conditions. The reflectance data measured on the maceral of Eu-ulminite are between 0.22-0.30 and correspond to a coalification stage between peat-lignite. The presence of clastic matter supports the aspect of a limnic-telmatic environment with continuous offer of clastic matter. Generally speaking the presence of huminite and liptinite in such high percentages suggest that the deposit is very suitable not only for energy production but also for other uses as for gasification.

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 105-2 (dn105-2-1996-1)

München 1996 (1. Auflage)

  • Antoniadis, P.A. & Gregor, H.-J.: Zum Fossilinhalt der Braunkohlen-Lagerstätte Amynteon bei Kozani in NW-Griechenland: 1-16, 2 figs., 3 tabs.
    Zusammenfassung
    Es werden erste lithologisch-sedimentologische und paläobotanische Untersuchungen aus dem Gebiet von Amynteon bei Kozani in NW-Griechenland (Makedonien) vorgestellt. Die Daten stammen von einer repräsentativen Bohrung aus der Hauptlagerstätte und umfasst mehr als 100 m. Die pflanzenführenden Schichten waren in diversen Horizonten der mineralreichen Braunkohlen und ihrer Begleitsedimente (Tone) zu finden. Die Frucht- und Samenflora gestattet mit ihrem Reichtum an Wasser-, Ried, Ufer- und Sumpfpflanzen eine Rekonstruktion der damaligen Bedingungen, wobei ausgedehnte Wasserflächen (Seen) mit sumpfigen Flächen (Röhricht, Moor) wechseln. Das Alter kann mit Oberes Neogen bzw. Pliozän bezeichnet werden. Das Klima war ein typische Cfa-Klima (sensu KOEPPEN), aber wohl schon im Übergang zu etwas gemäßigteren Bedingungen (Cth).

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 106-1 (dn106-1-1996-1)

München 1996 (1. Auflage)

  • Rögl, F.: Foraminiferenfauna aus dem Pliozän von El-Alquian, Almeria, Süd-Spanien: 1-12, 2 Tab., 3 Taf.
    Zusammenfassung
    Die pliozäne Fundstelle El Alquián bei Almerla (E-Spanien) wird in ihrer Geologie, Fazies und Fossilabfolge im Profil vorgestellt. Die Gipsmergel lieferten Mollusken, Korallen und andere Invertebraten, Foraminiferen, Rostrumteile eines Schwertfisches und Walreste. Unterpleistozäne Konglomerate mit Bohrlöchern und einer Brandungshohlkehle überlagern das Profil.
  • Schultz, O.: Der Erstnachweis eines Schwertfischverwandten aus dem südostspanischen Pliozän: Makaira sp. (Istiophoridae, Xiphioidei, Osteichthyes): 12-23, 2 Abb., 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Auf Grund von Dimension-vergleichen können zwei Rostrumfragmente aus dem Unterpliozän von El Alquian, bei Almeria, Andalusien, SW-Spanien, der Marlin-Gattung Makaira, Familie Istiophoridae, zugeordnet werden.

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 106-2 (dn106-2-1996-1)

München 1996 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J. & Richter, E. A.: Geologie, Fazies und Fossilinhalt der pliozänen Ablagerungen von El Alquian östlich Almeria (Andalusien, Spanien): 1-41, 7 Abb., 14 Taf.
    Zusammenfassung
    Aus der Fundstelle El-Alquian bei Almeria in Südspanien liegt eine reiche Foraminiferenfauna vor. Auffällig sind sehr große Exemplare von Lenticulina, Planularia cassis und Marginulina costata. Mit dem Auftreten von Vaginulina striatissima, Globigerinoides bulloideus und Globorotalia puncticulata ist eine Einstufung in das Unterpliozãn möglich. Das gleichzeitige Fehlen von Globorotalia margaritae ermöglicht eine genauere Zuordnung in die ober Globomtalia puncticulata-Globo rotalia margaritae-Zone (4,50-3,55 Mill. Jahre). Die benthonische Foraminiferenfauna entspricht weitgehend einer Uvigerina petegnna-Vergesellschaftung. lm Sediment grabende Formen dominieren, daneben sind auf dem Substrat lebende Gattungen nicht selten. Die Vergesellschaftung und das Benthos/Plankton Verhältnis sprechen für eine Ablagerung auf dem küstenfemeren Schelf unter vollmarinen, warmen Bedingungen.

 

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 107 (dn107-1996-1)

München 1996 (1. Auflage)

  • Jansen, H,. & Gregor, H.-J.: Neufund eines jungtertiären Baumschwammes mit Begleitflora aus der Umgebung von Almelo (Niederlande): 1-12, 4 Abb., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird der erste Fund eines Baumschwammes aus dem niederländischen Jungtertiär bei Almelo beschrieben, zusammen mit der Begleitflora und -fauna. Die Problematik des Alters der Funde, bedingt durch den Saugbaggerabbau wird diskutiert.
  • Gregor, H.-J. & Geissert, F.: Die pliozäne Frucht- und Samenflora von Wörth am Rhein: 13-37, 7 Abb., 4 Tab., 2 Taf.
  • Gregor, H.-J.: Erstnachweis eines miozänen Baumschwammes aus der Tongrube Ponholz/Oberpfalz: 38, 1 Taf. / Kurzmitteilung I
    Zusammenfassung
    Es wird eine Frucht- und Samenflora aus dem Rheingebiet bei Wörth am Rhein dargestellt (Greifbaggerabbau). Das Alter kann im Vergleich mit anderen Floren als "Unteres Pliozän" angegeben werden. Ökologisch passt die noch stark exotische Flora in die bekannte mesophytische Vegetation Mitteleuropas zu dieser Zeit mit einem typischen warmgemäßigten humiden Cfa-Klima.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 108 (dn108-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Waldmann, G.: Tephrobiologie vulkanogener Thanatozönosen des mittelrheinischen Spätglazials (Rheinland-Pfalz/Deutschland): 1-329, 172 Abb., 40 Tab., 45 Taf.
    Zusammenfassung
    Die Auswertung sowohl der Fossilien als auch der zufällig gesammelten rezenten Belege im Gelände nach den Zeigerwerten von ELLENBERG et al. (1992) ergibt für den Abschnitt des allerödzeitlichen Mittelrheins folgendes Bild: Der mittelrheinische Raum war in der Zeit vor der Pellenz-Eruption dicht bewaldet. Zwar zerstörte dieser Ausbruch die Vegetation, sie konnte sich jedoch in der Zeit des Breisig-Intervalls zumindest in Flussnähe des Rheins zu einem artenreichen, möglicherweise dichteren Auenwald regenerieren. Die relative Beleuchtungsstarke am Boden scheint zum Ende des Breisig-Intervalls im Vergleich zur Zeit vor der Pellenz-Eruption abgenommen zu haben, was auf eine dichtere Bewaldung hinweist. Die Flora der Pellenz-Tephra des Neuwieder Beckens weist einen Anteil von 60% an Mässigwärmezeigern auf, während die Meile-Tephra einen Anteil von 80% Mässigwärmezeigern enthält. Damit scheint erwiesen, dass es am Mittelrhein während des Breisig-Intervalls zu einer fortschreitenden Erwärmung kam, die sich in der pflanzlichen Artenzusammensetzung ausdrückt. Kühlezeiger scheinen am Ende des Breisig-Intervalls schon nicht mehr aufzutreten. Die Vegetation zeigt zu diesem Zeitpunkt einen deutlich atlantischeren Charakter als zur Zeit der Pellenz-Eruption. Der Anteil der Feuchtezeiger ist zum Ende des Breisig-Intervalls erhöht, der Anteil der Kalkzeiger hat sich mehr als verdoppelt; ebenso läßt sich eine Steigerung des Stickstoffangebotes anhand der Zeigerwerte nachweisen.
    Vergleichbare Bedingungen, wie zur Allerödzeit am Mittelrhein, existieren rezent in Uppland/Mittelschweden, was sich dort in einer nahezu artenidentischen Rezentflora ausdrückt. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen am Vergleichsstandort Ultuna bei Uppsala bei 5,5°C, während sie am Laacher See heute 8,2°C beträgt. So lässt sich ein Wärmegefälle von 2,70C vom spätglazialen Alleröd des Mittelrheins bis zur Gegenwart vermuten. Der rezente Vergleichsstandort Ultuna ist durch hemiboreale Mischwälder charakterisiert, er weist u. a. Acerplatanoides, Quercus robur, Rhamnus cathartica, Tllia cordata, Populus tremula, Betula spp., Salix spp., Ulmus glabra, Corylus avellana, Lonicera xyloteum und Pinus silvestris auf.
    Die Wiederbesiedlung im Neuwieder Becken und der Goldenen Meile mit Pflanzen in der Zeit des Breisig-Intervalls ist vermutlich vergleichbar mit den Sukzessionen, die nach Tephraereignissen in Nordjapan rezent beobachtet werden können, wie eigene Beobachtungen ergaben.
    Bisher fehlende kulturelle Zeugnisse für den Zeitraum des Breisig-Intervalls sprechen trotz der artenreichen Flora für einen Hiatus im Laacher See-Gebiet. Möglicherweise waren das Mittlere und Niedere Rheinland zumindest in Rheinnähe aufgrund der vermutlich jahrzehntelang anhaltenden posteruptiven Laharereignisse für die menschliche Besiedlung unattraktiv, so dass die überlebende Bevölkerung zum Abwandern gezwungen war. Ähnliche Vorgänge konnte ich in aktuellen Lahargebieten auf den Philippinen beobachten. Die häufig geäußerte Vermutung, dass der Vulkanismus der Osteifel mit der letzten Eruptionsphase des Laacher See-Vulkans seinen Höhepunkt und damit sein Ende gefimden habe, ist wissenschattlich unbegründet SCHMINCKE (1994:12).
    Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur paläoökologischen Rekonstruktion der Umwelt des mittekheinjschen Spätglazials liefern, indem geologische Ereignisse aufgehellt werden, deren Wiederholung im gleichen Gebiet nicht ausgeschlossen werden können.
    Die einzigartige Informationsquelle vulkanogener Thanatozönosen als Mittel zur Rekonstruktion der Paläoökologie einer Umwelt ist weltweit bisher nur spärlich genutzt worden.
    Der Fundort Sinzig wurde im April 1990 während einer Exkursion unter der Leitung von Prof Dr W. SCHIRMER entdeckt. Ersten Sondierungsgrabungen im Juni folgten Ausgrabungen seit September 1990. Bisher wurden 50 Quadratmeter bimsbedeckter Landschaft freigelegt und 6 t Tephra auf ihren Fossilgehalt analysiert. Dabei wuchs im Lauf der Auswertung des Fundmaterials und der Revision in Museen aufbewahrter botanischer und zoologischer Tephrofossilien die Erkenntnis, dass der Laacher See-Vulkan innerhalb des Allerödinterstadials nicht nur eine, sondern mindestens zwei Eruptionen durchlief, wie es von SCHIRMER postuliert wird. Diese zwei Ausbrüche, die Pellenz-Eruption und die Meile-Eruption, sind zeitlich durch das Breisig-Intervall, das mindestens mehrere Jahrzehnte andauerte, voneinander getrennt. Anhand der Tephrofossilien laßt sich die Pellenz-Eruption in die letzten Junitage bzw. auf Anfang Juli datieren; sie setzte vermutlich zwischen 06.00 Uhr morgens und 18.00 Uhr abends ein. Die Meile-Eruption läßt sich anhand der Fossilien auf den 20. Mai, plusminus sieben Tage, datieren. Ihr initialer Aschenfall begann vermutlich während der Nacht.
    Die Profile der Goldenen Meile enthalten die Reste zweier Laharereignisse, des Pellenz-Lahars und des Meile-Lahars, die die Eruptionen jeweils begleiteten. Bisher wird Laacher See-Tephra als singulärer, isochronostratigraphischer Leithorizont innerhalb zahlreicher spätglazialer Profile angesehen. Der in der vorliegenden Arbeit geführte Nachweis eines Polyeruptionismus aufgrund tephrobiologischer Analysen eröffnet für die Gliederung des Alleröds in Mitteleuropa neue Möglichkeiten.
    Unterschiedlich ausgeprägte Laacher See-Pyroklastika werden seit langem industriell genutzt. Ein Trassabbau läßt sich seit dem Neolithikum nachweisen, der ohne längere Unterbrechung bis in die Gegenwart andauert. Eine Bimsnutzung ist spätestens seit dem Mittelalter belegt. Beide Formen der Gewinnung von Laacher See-Tephra führte zu zahlreichen Aufschlüssen im Laacher See-Gebiet und ermöglichten die Entdeckung botanischer und zoologischer Fossilien sowie kultureller Hinterlassenschaften der allerödzeitlichen Menschen.
    Eine erste tephrobiologische Sammlung ist ab 1790 belegt. Botanische Makroreste ermöglichten ab 1863 eine erste Datierung der jüngsten Aktivitätsphase des Laacher See-Vulkans. Seit etwa einem Jahrhundert wird die in LST konservierte Flora immer wieder als spätglazial eingestuft. Eine systematische Suche und archäologische Dokumentation bzgl. Tephrofossilien stand bisher aus.
    Blattabdrücke von Laubgehölzen und krautigen Pflanzen aus Tephra sind außerhalb der Eifel kaum beschrieben und wurden auch in Deutschland nicht zu paläoökologischen Untersuchungen herangezogen.
    Ich ging bei der Identifizierung der Fossilien davon aus, dass es sich bei den Fossilien um Arten handelt, deren Vertreter rezent im nördlichen Europa anzutreffen sind. Die Bestimmung erfordert Vergleichsmaterial aus Herbarien und zoologischen Samrnlungen, die zu verschiedenen Jahreszeiten während zweier Forschungsaufenthalte in Schweden und Norwegen erstellt wurden.

 

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 109 (dn109-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Gottwald, H.P.J.: Alttertiäre Kieselhölzer aus miozänen Schottern der ostbayerischen Molasse bei Ortenburg: 1-83, 24 Abb., 4 Tab., 11 Taf.
    Zusammenfassung
    In der bayerischen Ostmolasse werden oft Kieselhölzer gefunden, als besonders ergiebig erwiesen sich im südöstlichen Bayern die Sand- und Kiesgruben nahe Ortenburg bei Passau. Hier liegen die Hölzer im östlichen Teil der mächtigen fluviatilen Sedimente des Ortenburger Schotters; die Größe der regellos im Sediment vorkommenden Kieselhölzer reicht von Faustgröße bis zu längeren Stammteilen von maximal 0,5 m Durchmesser.
    Das Alter der allochthonen Fossilien wurde bisher, dem gesicherten Alter der Schüttung entsprechend, als Jungtertiär" bzw. "Untermiozän" angegeben; Hinweise zur Herkunft dieser Kieselhölzer gibt es nicht.
    Die mikroanatomischen Untersuchungen von 19 Hölzern durch A. SELMElER führte zu Hölzern der Gattungen Bombacoxylon (1 ), Carapoxylon (10) und Grewioxylon (8).
    In der vorliegenden Arbeit wurden 41 dicotyle Kieselhölzer bestimmt, wobei die bisher im Ortenburger Schotter gefundenen 3 Gattungen ebenfalls vorkamen; 2 Hölzer blieben wegen schlechter Erhaltung nur bis zur Unterklasse bestimmbar.

 

 

 

 


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Teil 1
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Zeitschrift Documenta naturae, Band 110 (dn110-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J.: Laudatio - In honorem René Hantke, Prof. emeritus an der ETH Zürich: S. I-II
  • Gregor, H.-J.: Vorwort zu diesem Molasse-Band: S. III
  • Riederle, R. & Gregor, H.-J.: Die Tongrube Kirrberg bei Balzhausen - eine neue Fundstelle aus der Oberen Süßwassermolasse Bayerisch-Schwabens - Flora, Fauna, Stratigraphie: 1-53, 2 Abb., 7 Tab., 13 Taf.
    Zusammenfassung
    Die neue Molassefundstelle Kirrberg erbrachte eine reiche Blatt- und Fruchtflora, die hier, zusammen mit der Invertebraten- und Wirbeltierfauna dargestellt wird. Das Alter der Flora wird nach der Methode WEBENAU ermittelt.
  • Schmitt, H. & Butzmann, R.: Entrischenbrunn - Statistische Untersuchungen an einer neuen Florenfundstelle aus der Oberen Süßwassermolasse im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm: 55-87, 2 Abb., 11 Tab., 4 Taf.
    Zusammenfassung
    Am Beispiel einer neuen Pflanzenfundstelle bei Entrischenbrunn (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm) werden veschiedene Methoden zur stratigraphischen Einstufung von Paläofloren, wie sie von GREGOR, KNOBLOCH und v.WEBENAU vorgestellt wurden, überprüft. Übereinstimmend können die Blatt- und Karpofloren in das Ober-Badenium (KZK 3b1 1 b2, PZK 2, Älterer Florenkomplex, aehilmpr-Flora) gestellt werden.
  • Gregor, H.-J.: Bemerkungen zur fossilen "Eichenart" Quercus cruciata A.BRAUN und ihrer Problematik in Molasse-Ablagerungen Süddeutschlands: 89-101, 5 Abb., 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Es werden Notizen zur oligo-miozänen Art Ouercus cruciata A.BR. sensu HANTKE 1965 gebracht und die Neukombination Pungiphyllum cruciatum FRANKENHAUSER & WILDE wird in Zweifel gezogen.
  • Riederle, R.: Die Sandgrube Ursberg bei Thannhausen - Stratigraphie einer neuen miozänen Fundstelle aus der Molasse Bayerisch-Schwabens: 103-118, 3 Abb., 6 Tab.
    Zusammenfassung
    Mit Blättern bedeckte Schichtflächen werden nur von Populus und Salix gebildet. Hingegen sind die Blätter von Daphnogene im Blätterton gleichmäßig verstreut. Die Pflanzenschichten mit zahlreichen Monocotyledonen und Kohleton-Lagen sprechen für eine relativ langsame Sedimentation über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte hinweg. Die Blätterschicht in Profil C und die Salix-Schichtfläche in Profil B, die Blatt-Schichtfiächen und kaum Monocotyledonen enthalten, dürften hingegen innerhalb nur weniger Monate entstanden sein. In Profil B kommt Salix häufig vor, Populus hingegen fehlt. An dieser Stelle wurde Populus durch Salix ersetzt. In Profil B und C kommen massenhaft Monocotyledonen und mit Blättern bedeckte Schichtflächen vor. Die Pflanzenreste wurden also im Uferbereich eingebettet. Wassernüsse und Seerosengewächse weisen auf ein stehendes bzw. langsam fließendes Gewässer hin. Die Blattflora von Ursberg gehört stratigraphisch in PZK 2a (WEBENAU 1995) und KZK 3b1 (GREGOR 1982). Die Blattfloren Ursberg und Burtenbach sind stratigraphisch gleich alt. Sie sind sich in ihrer artlichen und pozentualen Zusammensetzung sehr ähnlich. Beiden Floren fehlen Alnus-Arten. Die Fundstellen Ursberg und Burtenbach liegen auch geographisch nahe beieinander.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 111 (dn111-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Staudt, M.: Untersuchung der Monoterpen-Abgabe an europäischen Nadelbaumarten in Abhängigkeit von Umweltfaktoren:1-162, 58 Abb.,12 Taf.










 

 

 

 

 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 112-1 (dn112-1-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Ziegler, R.: Fossil Organosilicon Compounds - a type of silification diagenetically developed in Triassic vascular plant cuticles and thallophytes: 1-24, 10 figs.
    Summary
    Fossil vascular plant cuticles and fossil thallophytes* from the Camian of Lower Franconia exhibit a veiy similar fossil appearance, which could be classified with the so called kerogens. They consist of a hyaline, yellow to red, flexible and burnable mass. On combustion a characteristically structured silica ash is formed. This observation indicates a silicification of these fossils. The original substances are diagenetically transformed into organosilicon compounds. The cuticles and thalli are preserved not only due to the resistance of their original matter, e.g. cutin, cutan, chitin, substances presumed to persist unaltered for millions of years. In addition these biopolymers have been involved in a siicification process resulting in a yellow to red substance extraordinarily resistant to chemical degradation. It was formed during the humiflcation process as a complex condensation product derived from a mixed gel of humic substances and gelatinous silica. This matter is termed:
    - Fosicom (fossil organosilicon compound) with respect to its chemical bondage. Biopolymers, like cutin or chitin, are embedded in fosicom and are covalently bound to it. Thus they were protected from further coalification and remained preserved.
    - Fosicom is a polymerized substance with remarkable physical and chemical properties: a flexibility depending on moisture content, the ability to swell in polarized and unpolarized fluids and a high resistance to caustic agents and to heat. Fosicom combines traits characteristic of organic matter and of minerals. It is a diagenetical developed organosiicon compound with about 80% organic and 20% mineral components. Due to its chemical nature the formation of fosicom has the capability to stop the coalification process, thus preserving delicate cell structures and even biomolecules, e.g. lichen substances, for millions of years. This type of silicification provides evidence towards the lichen nature of the Triassic thallophytes and may open up a new way of understanding the formation and chemical nature of kerogens.

 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 112-2 (dn112-2-2001-1)

München 2001 (1. Auflage)

  • Ziegler, R.: Fossiler Pflanzenmoder aus dem Keuper: 1-65, 20 Taf.
    Zusammenfassung
    Fossiler Pflanzenmoder und dessen Paläo-Ökologie im Keuper werden beschrieben. Pflanzenmoder erweist sich als Fundgrube permineralisierter Kleinfossilien, wie Pflanzen-Kutikeln, Pilze und Megasporen. Besondere Beachtung erfahren Pilze mit deutlichen Merkmalen einer Lichenisierung. Durch Bindung an mineralische Kieselsäure werden Gewebe, Zellen und sogar komplexe Biomoleküle für Janrmillionen konserviert. Diese diagenetische Bildung siliziumorganischer Verbindungen in fossilen Pflanzen, Pilzen und Flechten aus der Oberen Trias (Kam) ist ein bisher nicht bekannter Weg fossiler Erhaltung. Seine Entdeckung wirft auch ein neues Licht auf die noch ungeklärte Entstehung der so genannten Kerogene, zu denen diese Fossilien gerechnet werden müssen.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 113 (dn113-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Kohring, R. & Schlüter, Th. (Hrsg.): Quo vadis, Paläontologie? - Paläontologische Essays 1943-1990 von Walter Georg Kühne: 1-127, 4 Taf.
    Vorwort
    Die Paläontologie ist traditionell eine Wissenschaft, die sich der Vergangenheit, der Rückschau auf früheres Leben zuwendet. Fossile Faunen und Floren, die Zeugnis von dieser Vergangenheit und ihrer zeitlichen Entwicklung geben können, werden oft eher zufällig gefunden und gelangen dann zur wissenschaftlichen Bearbeitung. Welche Mechanismen zur Entdeckung und Auffindung einer Fundstelle geführt haben, bleibt dabei meistens unbeachtet. Diesem Aspekt widmete Prof. Dr. Walter Georg Kühne (1911-1991) seine Aufmerksamkeit. Nicht 'Was haben wir gefunden ?“ war ihm wichtig, sondern "Was können wir wo finden ?“, wobei er mit dem Prinzip der sogenannten Reihenbildung das Entdecken solcher Fossil-Lagerstätten als zielgerichtete Strategie verstanden wissen wollte. Bereits in seiner 1949 in Bonn eingereichten Doktorarbeit "The Tritylodontid Reptile Oligokyphus" endet der beigefügte Lebenslauf mit der optimistischen Feststellung: "Für die Zukunft plane ich die Entdeckung und Bearbeitung der Säuger des Lias und Doggers." Diesem charakteristischen Blick in die Zukunft verdankt die vorliegende Sammlung paläontologischer Essays von Walter Georg Kühne den Titel Quo vadis, Paläontologie ? Der vorliegende Band enthält 18 Arbeiten aus der Feder von Walter Georg Kühne. Bereits zu seinen Lebzeiten hatte er uns manch unpubliziertes Manuskript überlassen, vor allem in jenen Tagen, als sein letztes größeres Werk, die ins Englische übertragende Ausgabe von Paläontologie und Dialektischer Materialismus (erschienen 1990 in Documenta naturae, Band 62 als Paleontology and Dialectics) editiert wurde. Weitere Manuskripte fanden sich erst nach dem Tode im Nachlass in seiner Wohnung in Berlin (Am Schülerheim 10), bzw. wurden uns von Frau Ursula Kühne (Zürich) zur Verfügung gestellt. Neben einigen Arbeiten, die mit Schreibmaschine niedergeschrieben wurden (vor allem solche, die seinerzeit an Verlage und Zeitschriften geschickt wurden), sind viele handschriftlich verfasst worden. Gelegentlich finden sich an den Rändern oder auf den Rückseiten Korrekturen oder kritische Anmerkungen, nicht immer von seiner eigenen Handschrift. Manches mag also von Kollegen durchgelesen worden sein. Die hier ausgewählten Arbeiten aus diesem Fundus entstanden zwischen den Jahren 1943 und 1990, decken also mit fast einem halben Jahrhundert die produktive Zeit des Autors recht genau ab. Die Länge reicht von Einseitem bis zu umfangreichen Buchkapiteln, manches ist nur als Fragment vorhanden. Das Schicksal dieser Manuskripte ist uns zum größten Teil unbekannt. In einigen Fällen mögen sie lediglich dahingeworfene Reflexionen zu bestimmten aktuellen naturwissenschaftlichen oder politischen Themen gewesen sein, kaum mehr als Rohfassungen, vielleicht nicht immer zur späteren Veröffentlichung gedacht. Ganz offenkundig war es ihm ein Bedürfnis, Gedanken, die er für originell hielt, irgendwie schriftlich zu manifestieren, und sei es nur mit Bleistift auf den Rand einer Tageszeitung. Andere schriftliche Zeugnisse wiederum stellen Vorstudien zu geplanten Arbeiten dar, die dann ebenfalls nie erschienen sind, vielleicht auch selbst niemals geschrieben wurden. Die meisten sind zwar für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, aber aus den verschiedensten Gründen nicht erschienen.

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 114-1 (dn114-1-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Weizenegger, J.: Notizen zu den Ausgrabungen der Jahre 1952-1968 im Günzburger Raum: 1-7, 5 Abb.
    Zusammenfassung
    Es werden verschiedene Ausgrabungskomplexe aus Günzburg und Umgebung dargestellt:
    1) frühmittelalterliches Gräberfeld von Denzingen,
    2) frühmittelalterliches Gräberfeld von Deffingen,
    3) römische Körpergräber von der Unteren Apotheke,
    4) römische Brandgräber von der Wetzlerstraße,
    5) problematische Körpergräber von Schneckenhofen,
    6) Glockenbecherfunde von Offingen
  • Gregor, H.-J.: Die Günzburger Vorfahren - Skelette erzählen: 8-80, 6 Abb., 33 Tab., 16 Taf.
    Zusammenfassung
    Es werden verschiedene Gräberkomplexe aus der Gegend von Günzburg beschrieben, die von der Römerzeit und das frühe Mittelalter bis in das Hoch- und Spätmittelalter reichen. Es werden die menschlichen Maße und Indizes mit vergleichbaren Populationen in Beziehung gesetzt, Verwandtschaftsverhältnisse mit Alemannen usw. dargelegt und pathologische Veränderungen sowie Verletzungen dargestellt. Die bei frühmittelalterlichen Reihengräberfeldern häufigen Schädelwunden infolge von Schwerthieben sind auch hier deutich bei einigen Exemplaren vorhanden.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 114-2 (dn114-2-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Schröter, P.: Gräber der späten Glockenbecherkultur von Offingen, Lkr. Günzburg: 1-53, 7 Abb.
    Zusammenfassung
    Die Skelettreste und Beigaben aus vier spätglockenbecherzeitlichen Körpergräbern (zwei erwachsene Frauen, zwei erwachsene Männer) von Offingen (Lkr. Günzburg, Regierungsbezirk Schwaben, Bayern), darunter das bemerkenswerte Männergrab 4 mit Holzeinbau und Spuren zeitgenössischer Beraubung, fügen sich aus anthropologischer und archäologischer Sicht unauffällig in das südbayerische Erscheinungsbild der Ostgruppe der mitteleuropäischen Glockenbecherkultur ein. Die kleine Gräbergruppe ist eine willkommene Verstärkung der in Bayerisch-Schwaben nach wie vor schwach markierten, für die Ausbreitung der Ostgruppe insgesamt und im südlichen Bayern so wichtigen "Donauleitlinie" zwischen dem Budapester Raum im Osten und der Gegend von Tuttlingen im Westen.

 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 115 (dn115-1997-1)

München 1997 (1. Auflage)

  • Butzmann, R. & Fischer, T.C.:Description of the fossil fruit Paulownia inopinata nov. spec. from the Middle Miocene of Unterwohlbach (Bavaria) and other possible occurrences of the genus in the Tertiary: 1-13, 1 Tab., 2 pls.
    Summary
    Here we report the finding of four specimens of a new fossil fruit from the Middle Miocene of Unterwohlbach, Bavaria, Germany. These are casts and an outer impression of capsules consisting of two valves. Comparing them with capsules of extant plant genera they were identified as capsules of Paulownia (Scrophulariaceae) and named Paulownia inopinata nov. spec.. They are very rare fossils. The flora of Unterwohlbach is compared to the Mixed Mesophytic Forest flora of the chinese Yangtze region where extant species of Paulownia grow. An overview of other reports of fossil Paulownia remains, seeds, leaves and wood, is given.
  • Gregor, H.-J. & Velitzelos, E.:Tertiäre Xylofloren aus Libyen - ein Exkursionsbericht zur Problematik der dortigen Fundstellen:15-41, 5 Abb., 4 Tab., 4 Taf.
    Zusammenfassung
    Auf einer Exkursion im Jahre 1996 in Libyen gesammelte Kieselhölzer wurden untersucht und auf frühere Befunde von DECHAMPS 1982 Bezug genommen, wobei sich eine Reihe von Diskrepanzen sowohl in den Bestimmungen als auch in den Aussagen im Hinblick auf Palökologie, Paläoklimatologie und Stratigraphie der Sahabi-Formation (Unter- bis Mittel-Pliozän) ergab. Eine mögliche Erklärung liegt in Umlagerungsphänomenen als auch in der Art Bestimmungen vorzunehmen.
  • Gregor, H.-J.:Mögliche Umlagerungsprobleme bei der miozänen Flora aus dem Randecker Maar - ein häufiges Phänomen bei tertiären Floren:43-47
    Zusammenfassung
    Die typisch miozäne Dysodil-Flora aus dem Randecker Maar kann von höchstwahrscheinlich aus dem Eozän stammenden umgelagerten Mahagoni-Fossilien getrennt werden, wobei das Umlagerungsproblem kurz erörtert wird.

 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 116 (dn116-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Manhart, H.: Die vorgeschichtliche Tierwelt von Koprivec und Durankulak und anderen prähistorischen Fundplätzen in Bulgarien aufgrund von Knochenfunden aus archäologischen Ausgrabungen: 1-353, 110 Abb., 104 Tab.
    Zusammenfassung
    In der vorliegenden Arbeit werden Faunenreste aus Koprivec in Nordbulgarien und Durankulak am Schwarzen Meer archäozoologisch ausgewertet und die Ergebnisse mit anderen Untersuchungen in Bulgarien verglichen. Bei den Materialien handelt es sich weitestgehend um Siedlungsabfall. Alle Untersuchungen zusammengenommen umfassen einen Zeitraum vom 7. bis zum 2. vorchristlichen Jahrtausend. Sie geben somit Einblick in eine 5000jahrige Entwicklung der prähistorischen Fauna des Landes. Koprivec ist bisher der älteste neolithische Fundort, der in Bulgarien bekannt geworden ist. Es zeigte sich, dass die Siedler ihre Haustiere mitbrachten und nicht selbst domestizierten. Bereits in der Zeit des frühesten Neolithikuins hielten die Menschen Rinder, kleinwüchsige Haarschafe, Ziegen, Schweine und Hunde und lebten überwiegend von ihrer bäuerlichen Tätigkeit. Abgesehen vom Hund wurden die Haustiere fleischwirtschaftlich verwertet. Das Rind war in allen Epochen wichtigster Fleischlieferant, es wurde von Anfang an auch als Arbeitstier eingesetzt. Unter den kleinen Wiederkäuem überwog das Schaf Das Schwein spielte zunächst eine nur marginale Rolle. Trotz gewisser Abweichungen, bedingt durch die unterschiedliche geographische Lage, ergibt sich in den anderen verglichenen frühneolithischen Siedlungen ein ähnliches Bild über die Zusammensetzung des Nutztierbestandes. Im Aeneolithikum kannte man das Wollschaf noch nicht. Erst in der Bronzezeit wurde es mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Hauspferd und dem Hausesel eingeführt. In dieser Epoche der Vorgeschichte pflegte man in größerem Umfang Schweinehaltung, nachdem die Bedeutung des Schweines in manchen Siedlungen bereits im Aeneolithikum zugenommen hatte (Abb. 64). Diese Einstellung dem Tier gegenüber führte zu einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und damit zu einer Größenzunahme der Hausschweine. Die Rinder verzwergten dagegen immer mehr, ausgenommen an Orten in denen es zu Einkreuzungen von Uren in die Hausrindpopulation kam, wie z.B. in Ezero, Südbulgarien. Dies war nur möglich, weil der Vorfahre des Hausrindes in prähistorischer Zeit in Bulgarien noch weit verbreitet war. Hühnerhaltung und Katzenhaltung sind nicht nachgewiesen. Das entspricht dem derzeitigen Stand in der Domestikationsforschung, nach dem diese Arten erst seit der klassischen Zeit in Europa bekannt wurden. Die vorgeschichtliche Bevölkerung hat die verschiedensten Ressourcen der Natur ausgenutzt. Neben der Jagd auf Säugetiere fing man Vögel, Fische und Schildkröten und sammelte Muscheln. In der Steinkupferzeit ist auch eine Zunahme der Jagdaktivität zu beobachten, die im Verlauf des Neolithikums eher rückläufig war. Inwieweit sie geographisch unabhängig ist, läßt sich erst beurteilen, wenn mehr Wohnorte mit aufeinanderfolgender neolithischer und aeneolithischer Besiedlung untersucht worden sind. Eine Klimaveränderung, die zu einer Zunahme der Bewaldung führte, scheint hierbei ein wichtiger Faktor gewesen zu sein. Neben den wichtigsten Beutetieren Rothirsch, Wildschwein und Ur, die vor allem wegen ihres Fleisches gejagt wurden, spielte in dieser Zeit die Fuchsjagd für den Erwerb der Felle eine große Rolle. Wölfe, Bären und Löwen wurden weitaus seltener Beute. Der Europäische Wildesel lebte noch bis zum späten Neolithikum in der Dobrudscha, einem seiner letzten Rückzugsgebiete, im anschließenden Aeneolithikum war er bereits ausgestorben. Dagegen konnten sich Löwen in der Dobrudscha mindestens noch bis in die Spätbronzezeit halten. Auch der Europäische Damhirsch, der Auerochse, vielleicht auch der Wisent sowie Biber und Nordluchs fanden in vorgeschichtlicher Zeit in Bulgarien noch ihren Lebensraum. Nachweise von Wildpferden existieren für den Untersuchungszeitraum aber nicht.

 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 117 (dn117-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J.: Vorwort zu diesem Gedenkband: I
  • Rabold, J.M.: Sepp Hauptmann, ein Leben für die Paläobotanik: II-III
  • Schmeissner, St. & Hauptmann, S.: Ein Blattschopf von Nilssonia acuminata (PRESL) GOEPPERT aus dem Unteren Lias Oberfrankens: 1-11, 2 Abb., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Aus dem Unteren Lias Oberfrankens wird ein Blattschopf von Nilsonia acuminata beschrieben. Der Fund beweist, daß die Blätter zu mehreren in Büscheln, vermutlich an Kurzrieben angeordnet waren. Rekonstruktionsversuche mit cycadeenähnlichem Habitus sind somit widerlegt.
  • Van Konijnenburg-Van Cittert, J.v., Schmeissner, St. & Hauptmann,S.: Neue Ergebnisse zu Ctenozamites wolfiana (Pteridospermae) und Pseudoctenis prossii nov. spec. (Cycadophyta) aus dem Unteren Lias (Jura, Bayern): 13-33, 6 Taf.
    Zusammenfassung
    Einige neue Fragmente von Ctenozamites wolfiana (GOTHAN) HARRIS (Samenfarne) mit sehr gut erhaltener Kutikula werden beschrieben. Außerdem wurden mehrere Belegstücke einer Cycadophyten-Art gefunden, die wir als neue Pseudoctenis-Art (Pseudoctenis prossii) beschreiben. Leider war bei dieser Art die Kutikula an keinem einzigen Stück erhalten. Daher können wir dieses Material nicht mit Sicherheit der Gattung Pseudoctenis (Cycadeen) zuordnen; die makromorphologischen Merkmale sprechen jedoch für diese Zuteilung.
  • Fechner, G. G.: Eine Mikroflora aus Pechraben und ihre stratigraphische Stellung im Lias von Franken (S-Deutschland): 35-51, 2 Abb., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Proben aus einem ,,Rhät~Lias"-Profil der Sandgrube Dietz bei Pechgraben, wurden palynologisch untersucht. Die schluffig-feinsandigen bzw. kohligtonigen Sedimente lieferten Pollen & Sporen sowie aquatische Palynomorphen (Prasinophyceen, "Acritarchen", Limnoplankton und Foraminiferen-Innentapeten). In der Mikroflora dominieren bisaccate Koniferen-Pollen. Erst mit deutlichen Abstand folgen inaperturate Pollenkörner, Cerebropollenites, Corollina und eine diverse Sporenflora. Das marine Mikrophytoplankton setzt sich überwiegend aus den Vertretern des Micrhystridium/Veryhachium-Komplexes und einigen Formen der Gattung Tasmanites zusammen. Auf einen gewissen Süß- bis Brackwassereinfluss deuten wenige Exemplare der Plankton-Formen Schizocystia rara und Botryococcus hin. Anhand der Mikroflora dürfte der untersuchungsbereich stark terrestrisch geprägt gewesen sein, jedoch mit spürbaren marinen Beeinflussungen durch gelegentliche Überflutungen, eine Fazies, wie sie in einer Delta-Ebene zu erwarten ist. Stratigraphisch kann die Mikroflora aus Pechgraben in das mittlere bis höhere Hettang gestellt werden.
  • Gregor, H.-J.: Geologie, Fazies und Fossilinhalt des Unteren Lias in der Sandgrube DIETZ bei / Pechgraben (Kulmbach, Oberfranken): 53-79, 2 Abb., 2 Tab., 5 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird ein Profil aus der Sandgrube DIETZ bei Pechgraben nahe Kulmbach beschrieben, das mega- und makrofloristische Funde geliefert hat. Die fluviatile Fazies war im unteren Lias von dichten Koniferenwäldem begleitet. Ein kleiner Katalog der Megaflora wird mit Zeichnungen des Autors Sepp HAUPTMANN vorgelegt.
  • Givulescu, R.: Ptilophyllum maculatum GIVULESCU 1992 or Ptilophyllum aninaensis / CZIER 1995 - a problem of priority: 81-87, 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Der Verfasser behandelt ein Prioritätsproblern und zwar handelt es sich einerseits um Ptilophyllum maculatum GWULESCU 1992, andererseits um Ptilophyllum aninaensis CZIER 1995, beide vom selbem Fundort - Anina / ante Steierdorf / -Banat, Rumänien. Anhand eines Vergleichs der beiden Originalbeschreibungen und von Photos demonstriert der Verfasser, dass beide Arten dieselbe kutikulare Struktur besitzen, dass es also zwischen ihnen keinen Unterschied gibt. So ist der gültige Name des betreffenden Fossils Ptilophyllum maculatum GUVULESCU 1992.
  • Kelber, K.-P.: PhytostratigraphischeAspekte der Makrofloren des süddeutschen Keupers: 89-115, 5 Taf.
    Zusammenfassung
    Four prominent fossil macroplant zones can be distinguished in the Keuper (Upper Triassic) of Southern Germany: Lower Keuper Flora ("Lettenkeuper", Ladinian), Schilfsandstein Flora (Carnian), Coburger Sandstein Flora (Upper Carnian?/Norian?) and the Rhaetian Flora. Only a few fossil plant remains from the Gipskeuper (Carnian) and the Stubensandstein/Burgsandstein (Norian) support the present state of palaeobotanical knowledge. Patterns in vascular land plant diversification of the Keuper are characterized by distinctive taxa that first appeared in the Triassic (modern mesophytic floral elements) and some survivors from the Palaeozoic (palaeophytic floral elements). Lower Keuper and Schilfsandstein taphofloras from many localities in Southern Germany are mainly represented by horsetails of which Equisetites arenaceus forms the most dominant floral component. Palaeophytic floral elements are the equisetalean genera Schizoneura and Phyllotheca, the marattialean fern Danaeopsis, "Voltzia"-type conifers, the cycads and some Pteridospermopsida, particularly Lepidopteris and its fructifications. The salient evolutionary feature is the appearance of Bennettitales as testified by Pterophyllum from Lower Keuper and later floras, and culminating in the Schilfsandstein Flora. Modern leptosporangiate ferns of the genera Dictiophyllum and Clathropteris (Dipteridaceae) occur in the Schilfsandstein Flora for the first time. New finds indicate that conifers became highly diverse in the Coburger Sandstein plant beds. The sparsely distributed Rhaetian floras display a major shift to modern mesophytic floral composition. This flora includes Phiebopteris, Pachypteris ["Thinnfeldia"], Umkomasia, Nilsonia, Schizolepis, Stachyotaxus, and Palissya. "Voltzia"-type conifer elements and the peltasperm Lepidopteris disappear at the end of the Triassic. New finds, especially from the Lower Keuper Flora (Schizoneura, Phyllotheca, Linguifolium, reticulate venation pattern, ?"Glossopteris", ?"Sagenopteris") suggest more uniform floral components between Euramerica and Gondwana than previously assumed. Phytostratigraphical work on macroplants in the Keuper Flora of Southern Germany is currently handicapped by insufficient taxonomic research as well as sampling deficiency for many Keuper sequences. Concerning the evaluation of the end-Triassic floral mass extinction event and the subsequent vegetational recovery a "golden spike" situation is located adjacent to Coburg and Bayreuth in Northern Bavaria. Plant bearing localities of the former indistinguishable "Rhät-Lias-Grenzschichten" now have been properly defined as the Rhaetian and the successive Liassic plant beds on sedimentological and palynological grounds. Obviously there is no disruption or decline in species diversity neither in Rhaetian nor in Liassic taphofloras in this area.

 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 118 (dn118-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Vagedes, K.: Haus- und Wildtiere im Umfeld jungneolithischer Siedlungen bei Landsberg am Lech: 1-145, 30 Abb., 36 Tab.
    Zusammenfassung
    Untersucht wurden Tierknochenfunde aus drei aufeinanderfolgenden Siedlungen der Altheimer Kultur, die im vermoorten Tal des Verlorenen Baches, einem östlichen Nebental des Lechs, ca. 30 km südlich von Augsburg liegen. Neben der Haltung der für jene Zeit bekannten Haustiere spielte die Jagd eine bedeutende Rolle, denn der Anteil der Wildtierknochen am Fundmaterial beträgt mindestens ein Drittel.
    Wichtigstes Haustier war in allen drei Siedlungen das Rind. Seine Bedeutung sinkt jedoch im Laufe der Zeit, während die des Schweines zunimmt. Zur Fleischversorgung leisteten Schweine und die kleinen Wiederkäuer Schaf und Ziege aber recht geringe Beiträge. Die Rinder wurden, nach einigen charakteristischen pathologischen Veränderungen an den Knochen zu schließen, auch als Arbeitstiere genutzt. Alle Haustiere wurden relativ jung geschlachtet, vermutlich nachdem sie nahezu ausgewachsen waren, sich schon einmal fortgepflanzt hatten und bei gleichbleibendem Futterbedarf keine weitere Leistungssteigerung erbringen konnten. Geschlachtet wurde vorwiegend in der kalten Jahreszeit. Das Vieh konnte in den lichten Wäldern der Umgebung sowie auf den z.T. durch die menschlichen Aktivitäten entstandenen Feuchtwiesen geweidet werden. Zeitweise wurde es in den Häusern oder Höfen aufgestallt. In ihrer Körpergröße entsprachen die Tiere im großen ganzen wahrscheinlich dem aus anderen jungneolithischen Fundzusarnmenhängen bekannten Bild kleiner bis mittelgroßer, ,,primitiver" Haustiere.
    Unter den Wildtieren dominieren Rothirsch und Wildpferd, doch bejagt wurde auch eine Reihe weiterer Säugetiere, Vögel und Fische. Die Liste der nachgewiesenen Wildarten zeigt, daß die Umgebung der neolithischen Dörfer eine reich gegliederte Landschaft mit lichten Wäldern, Auwäldern, stehenden und fließenden Gewässern sowie Sümpfen und offenen Grünflächen war. Da das Tal schon lange vor der Zeit der Altheimer Kultur besiedelt war, ist es vermutlich durch Rodungen und Ackerbau bereits deutlich anthropogen geprägt gewesen, was das Vorkommen einiger Wildtiere, gerade der als Ackerschädlinge bekannten Huftiere, begünstigt haben könnte.
    Ferner wird versucht zu begründen, warum die Pferdeknochen als Nachweise des Wildpferdes bestimmt und nicht dem Hauspferd zugeordnet wurden.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 119 (dn119-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Götze, G.: Die Osteologie des Blauschafes, Pseudois nayaur (Hodgson, 1833): 1-231, 115 Abb., 23 Tab., 7 Diagr.
    Zusammenfassung
    Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der vergleichenden Osteologie des Blauschafes (Pseudois nayaur), des Hausschafes (Ovis aries) und der Hausziege (Capra hircus). Der Untersuchung liegen 85 Schädel und 25 Skelette von Pseudois nayaur zugrunde. Für die Osteologie von Schaf und Ziege wurde auf die Arbeit von BOESSNECK et al. (1964) zurückgegriffen. Basierend auf den osteologischen Unterscheidungsmerkmalen zwischen Capra hircus und Ovis aries werden die zur Gattungsbestimmung wichtigen Differenzierungskriterien am Schädel und Skelett von Pseudois nayaur beschrieben sowie durch Abbildungen, Tabellen und Diagramme erläutert. Die an den Einzelknochen abgenommenen Messwerte werden im Anhang tabellarisch - nach Alter und Geschlecht getrennt - aufgelistet und statistisch ausgewertet. Zur Klärung ihrer phylogenetischen Verwandtschaft wurde an Oberschädeln männlicher adulter Tiere der Arten Pseudois nayaur, Capra ibex und Ovis ammon eine Canonische Diskriminanzanalyse durchgeführt. Die an den Skelettelementen von Pseudois navaur festgestellten Unterscheidungsmerkmale ermöglichen es, das Blauschaf osteologisch von Hausschaf und Hausziege zu unterscheiden. Sie schaffen außerdem die Voraussetzung dafür, auch Knochenfragmente aus archäologischen Ausgrabungen sowie Fleischimporte aus ostasiatischen Ländern hinsichtlich ihrer Artzugehörigkeit zuzuordnen. Die Osteomorphologie des Blauschafskelettes läßt die Vermutung zu, dass das Blauschaf der Ziege näher steht als dem Schaf. Die Stellung der Gattung Pseudois im zoologischen System und seine Phylogenese bleiben jedoch im Detail ungeklärt.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 120 (dn120-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Knobloch, E.: Der pliozäne Laubwald von Willershausen am Harz (Mitteleuropa): 1-302, 34 Abb., 2 Tab., 64 Taf.
    Zusammenfassung
    Willershausen bei Osterode am Harz Niedersachsen) lieferte eine der artenreichsten pliozänen Floren in Europa. Der vorliegende Aufsatz stellt die ausführlichste Bearbeitung der pliozänen Laubwald-Flora dar. Es wurden nur die fossilen Laublätter bearbeitet, die zu 33 Familien, 50 Gattungen, 74 Arten und 126 Taxa gestellt werden. Es werden 23 neue Arten beschrieben. Es handelt sich um eine laubwerfende, arktotertiäre Flora mit dem Übergewicht der Gattungen Zelkova, Ulmus, Fagus und der Vertreter der Gattungen Quercus, Populus, Tilia, Acer, Caiya, Carpinus und Fraxinus. Gegenüber gleichalten Floren überrascht die Anwesenheit von Malus pukherrima GIV., Liriodendron procaccinii UNG., Carpinus cuspidens (SAP.) KOLAK., Betula pseudoluministra Giv. mid Ampelopsis cordataeformis sp. n. Die ganzrandigen Blätter können nicht als eindeutige paläotropische Elemente aufgefasst werden, obwohl sie zweifellos zu warm-temperaten Formenkreisen gehören ("Magnolia" sp. 1, 2, Laurophyllum sp., Dombeyopsis lobata UNG.). Quercus mohrae sp. n. stellt eine hartlaubige Eiche dar, die in die gleiche ökologische Gruppe wie Epimedium praeasperum (ANDREÁNSZKY) GW., Buxus sempervirens SAP. et MARION, Crataegus div. sp., Paliurus tiliaefolius (UNG.) BUZEK, oder Fraxinus pliocenica sp. n. gehört. Für Betula prisca ETT. wurde ein neuer Name gewählt: Betula hummelae sp. n. Bei den Arten Fagus pliocenica SAP., Quercus roburoides GAUDIN mid Actinidia (?)pliocenica sp. n. wurden je zwei neue Subspezies ausgegliedert. Die sehr häufigen Buchenblätter wurden als Fagus pliocenica SAP. subsp. willershausensis subsp. n. bezeichnet, da es schwierig war, einem korrekten älteren Namen zu finden.
    Nach der phytogeographischen Verwandtschaft weist die Flora von Willershausen vorrangig euroasiatische Elemente auf (44,50 %), gefolgt von den panholarktischen Elementen (28,4 %), während die nordamerikamischen Elemente mit nur 10,7 % vertreten waren und die zentraleuropäischen Elemente mit nur 5,34 % anwesend sind. Dies steht im Widerspruch zu den Vorstellungem von STRAUS (1978), der die am Harz noch heute einheimischen Arten und weitere mitteleuropäische Arten auf 46,5 % einschätzte.
    Ein regionaler Vergleich der Flora von Willershausen zeigt die Anwesenheit einer größeren Menge von Arten aus dem Jungmiozän (incl. Pannon). Solche Vorkommen sind aus dem Wiener Becken (Laaerberg, Moravska Nova Ves), der Slowakei mid Südpolen (Drevenik, Domamienski wierch, Nove Ustie), Rumänien (Borsec, Chiuzbaia, Cornitel), der Toskana und aus Frankreich - Spanien (Murat, Cerdagma) bekannt. Die Flora von Willershausen enthält keine ausschließlich quartäre Formen - nur solche, die aus dem Jungtertiär bis in das Quartär hineinreichen (z. B. Cerasus avium (L.) MOENCH fossilis), Acer aff opalus MILLER fossilis, Acer platanoides LINNÉ fossilis oder Hedera helix LINNE fossilis. Deshalb und auf Grund von stratigraphisch wichtigen Säugetieresten wird die Flora aus Willershausen in das Mittel- bis Oberpliozan gestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 121 (dn121-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Peters, C.: Human Settlement, Vegetation History and Landscape Change on Rarotonga, Southern Cook Islands: 1-201, 44 figs., 32 tabs., appendices I and II
    Zusammenfassung
    This thesis seeks to examine certain aspects of those changes which occurred in the landscape of Rarotonga during the period it has been occupied by humans. Because the exact date of human arrival is as yet uncertain, part of the problem has been to try to establish this by attempting to detect initial human interference with the landscape, in particular the vegetation.
    A number of different approaches have been used in the investigation of these problems: swamp deposits were analysed by stratigraphic and palynological studies. Modern vegetation surveys and modern pollen rain studies provided a statement of the present landscape and comparisons for the fossil data and ethnographic and historical sources contributed information about the last two hundred years, and generated ideas and models for earlier periods and helped establish control over any changes to the landscape that were of more recent origin. Finally, archaeological evidence and oral tradition, where available, establish as far as possible what changes may have occurred in landscape usage and manipulation from first settlement to European contact. In addition, from late 1992, a series of techniques were brought to bear on the swamp sediments, in order to clarify questions raised by the pollen evidence. These include X-ray analysis, chemical analysis and particle-size analysis.
    The early Holocene rising sea-level could have caused lake formation at Karekare before 8137 BP. Accruing sediment and local hydrology reduced the depth of the lake, consequently forming a marsh, though other factors may also have been involved. Falling sea-level could have been a vital factor too. With the formation of a marsh from 4,500 BP, there followed what is interpreted as a hydrosere beginning with swamp ferns, then some swamp forest, finally being replaced by drier elements after 3000 BP. Factors such as truncation, shrinkage and compaction due to cultivation and drainage by colonizing people between 2700 and 800 BP brought the sequence to an end. A four phase model based on biogeographic theories is proposed for landscape change on Rarotonga, starting with the island before humans arrived, then with the first Polynesian settlement and later developments therefrom (up to European contact), then the arrival of Europeans and finally the late twentieth century. Wider implications for Pacific Islands emerging from this thesis are discussed under the following headings: extinction, problems with other sites, plant distribution history, sea-level change and climatic change, dating of human arrival and the influence of the environment on settlement history.
    It could well be that whilst some extinctions are related to initial colonization of islands and later expansion therefrom, others may be associated with the economic, religious and social changes brought about by missionaries, merchants and colonial authorities. It is suggested here that whilst early Polynesian settlers no doubt altered their landscapes, it is not necessary to invoke quite as much alteration by them as is sometimes inferred. It is proposed that early Polynesian colonists adapted their economy to the landscape and did not attempt to impose a totally alien system on the local ecology of newly settled islands. Some plants were discovered to have existed on Rarotonga before humans arrived, others formerly had different distributions than today. Oral tradition (see Chapter 6) and missionary records show that breadfruit trees and plantains were grown in the lo-wer-lying areas because they are better adapted to the warmer, drier conditions, whilst the taro and mountain plantains were grown further up the valleys, where reliable all-the-year-around supplies of freshwater were available.
    Clark et al. (1978) and Clark and Lingle (1979) proposed that sea-levels in the mid-Pacific Ocean (Zone 5) rose from the end of the last glaciation to reach a mid-Holocene highstand of between 1 and 2 metres about 5000 years ago. Later studies have produced evidence supporting that hypothesis, though with the highstand being a little later in date than theorised. The swampland data from Rarotonga could well confirm the idea of a mid-Holocene highstand, followed by a fall to present levels. In Karekare Swamp, the freshwater lens, resting on the oceans saltwater, could have risen causing, or at least facilitating, a transition from a lake to a marsh. The lowering sea-level from 5-4000 BP may have affected the water table in Karekare Swamp, leading to drier conditions and allowing plants to colonize its surface.
    Human arrival on Rarotonga, at least in the area of Karekare Swamp, postdates 2730 BP and antedates 791 BP From lake sites on Mangaia, where such factors have not been a problem, mid-first millennium AD dates have been obtained. These dates relate to pollen and sediment changes interpreted as being the result of gardening and clearance activities. They could be considered as minimum dates for initial colonization, because settlement may have taken place on other parts of these islands first and/or gardening activities may have assumed a lesser role in the initial stages of settlement. Such dating would not be incompatible with Karekare Swamp. The first colonization of Rarotonga would have involved the ecotones between valley, freshwater stream, coastal plain, lagoon and reef passage. Thence, expansion (between arrival and European contact) would have continued up the valleys and along the terraces, over which the Ara Metua passes (though leaving contested and sacred areas free of interference, following the prime agricultural land. Other advantages of these areas would have been greater protection against cyclonic winds and floods, and droughts such as occur on the lower and more coastal parts of the plain. Perhaps these could be considerations for other high islands. Any early settlement before 1500-2000 BP, if it existed, may have had to have been influenced by higher sea-levels, because except for a stretch of land between Avarua and NgTangi`ia, the lowland plain may well have been inaccessible due to submergence.

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 122 (dn122-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Kohring, R. & Schlüter, TH.: Sechs biostratinomische Studien von Walter Georg Kühne (1941/1942): 1-5
    Zusammenfassung
    Im umfangreichen Nachlass von Walter Georg Kühne (1911-1991) fanden sich - neben vielen unveröffentlichten Manuskripten (cf. Kohring und Schlüter 1997) - auch zahlreiche, oft unzusammenhängende Fragmente von praktischen Arbeiten aus den 40er Jahren, systematische, taphonomische und andere Fragen betreffend. Gewöhnlich lagen diese Informationen in Gestalt engbeschriebener Zettel vor. In einem kleinen Konvolut von etwa 20 Bögen fanden sich darunter auch Angaben zum Thema Biostratonomie, in denen der Einfluss seines Lehrers Johannes Weigelt deutlich wird. W.G. Kühne wirft darin Fragen auf, notierte Besonderheiten, und skizzierte Beobachtungen vor allem taphonomischer Natur. Diese Zettelsammlung stammt aus den Jahren 1941 und 1942, also jener Zeit, in der er in England auf der Insel Man (,,Y-Camp") interniert war. Damit beschäftigt, das Material seiner künftigen Doktorarbeit über Oligokyphus zu präparieren und zu untersuchen, fand er auch Zeit, sich mit taphonomischen Fragen zu beschäftigen. Er schien neben aktualistischen Strandbeobachtungen auch gezielt eigene Versuche über den Zerfall von Wirbeltierleichen unternommen zu haben, deren Verlauf er sorgfältig notierte. Seine Beobachtungen sind bisweilen mit einem Datum versehen, oft finden sich noch Jahre später thematische Ergänzungen, die bezeugen, dass diese Blattsammlung auch langfristig im Gebrauch war und als Datensammlung zur Verfügung stand.
  • Kohring, R.: Werkanalyse der paläontologischen Arbeiten von Tilly Edinger: 7-40, 8 Abb.
    Zusammenfassung
    In der vorliegenden Arbeit wird das paläontologische Werk von Tilly Edinger (1897-1967) dargestellt. Als ihre wichtigste Leistung kann die Begründung der modernen vergleichenden Paläoneurologie (,,Die fossilen Gehirne" 1929) gelten, in der sie von 1921 an bis zum ihrem Tode arbeitete. Neben der reinen Beschreibung fossiler Gehirne untersuchte sie phylogenetische Reihen einiger Tiergruppen (Sirenia, Equidae). Spezielle Diskussionen ergaben sich hinsichtlich der Fragen angeblicher Gesetzmäßigkeiten in der Gehirnevolution (seit O. Marsh, die sie ,Anthropozentrische Fehlkonzeptionen' bezeichnete), des Verhaltensrepertoires fossiler Tiere, der Paläoendokrinologie und der nicht-korrelierten Evolution. Weiterhin arbeitete T. Edinger über pathologische Fischknochen, Konkrementsteine, Skleralringe sowie an Biographien und Bibliographien. Die Bedeutung von T. Edinger für die Society of Vertebrate Paleontology wird kurz dargestellt, drei ihrer Vorträge auf den Jahresversammlungen der SVP sind angefügt.
  • Rugger, F.-H. & Kohring, R.: Zur lithofaziellen Entwicklung der Raibler Schichten im Schindlerkar (Lechtaler Alpen, Österreich): 41-47, 3 Abb.
    Zusammenfassung
    Aus den W Lechtaler Alpen wird vom Schindlerkar bei St.Anton (W Tirol, Österreich) ein etwa 260 m mächtiges Profil der Raibler Schichten (Trias: Kam) beschrieben und interpretiert. Es läßt drei festländisch beeinflusste Phasen mit verstärkt siliziklastischen Einträgen (Schiefertone, Sandsteine und Arkosen) erkennen, die teilweise als Allochthonite (?Tempestite, ?Seismite) interpretiert werden können. Die jeweils folgenden karbonatischen Ablagerungen (Kalke, Dolomite, Rauhwacken) weisen Merkmale wie mikrobialithische Krusten, aufgearbeitete Schlickgerölle, Wellenrippeln, Trogschichtung und Bioturbation auf, die ein inter- bis gelegentlich supratidales Paläoenvironment belegen.
  • Kohring, R.: Schildkröten- und Vogel-Eischalen aus dem Untermiozän (MN 4b) von Dolnice (Tschechien): 49-57, 5 Taf.
    Zusammenfassung
    Aus dem Untermiozän (MN4b) von Dolnice (Tschechien) werden fossile Eischalen beschrieben, die nach ihrer Feinstruktur dem testudoiden und dem ornithoiden Basistyp zugewiesen werden können. Die Exemplare von Testudoollthus sp. stammen von mutmaßlich terrestrisch lebenden Schildkröten (Testudo?), eine Schale ist pathologisch. Die Vogeleischalen repräsentieren wenigstens drei verschiedene Gruppen, die der parataxonomischen Gattung Neognathoollthus entsprechen, sich also auf Neoaves i.w.S. zurückführen lassen. Die Eischalen stammen vermutlich von Vertretern der GaIloanserae (Neognathoolithus sp. 1), der Palaelodidae (Palaelodus?) (Neognathoollthus sp. 2) und der Gruiformes (Neognathoolithus sp. 3). Alle von Dolnice untersuchten Eischalen weisen einige diagenetische Einflüsse auf. 

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 123 (dn123-1998-1)

München 1998 (1. Auflage)

  • Rummel, M.: Die Cricetiden aus dem Mittel- und Obermiozän der Türkei unter besonderer Berücksichtigung der SICKENBERG/TOBIEN’schen Aufsammlung (1968-1970): 1-300, 153 Abb., 5 Tab., 12 Taf.
    Zusammenfassung
    Die Aufsammlung miozäner Säugetiere aus der Türkei unter der Federführung von PROF. DR. O. SICKENBERG erbrachte unter anderem umfangreiches Material von Cricetiden. Da von diesem Gesamtmaterial nur wenige morphologische Bearbeitungen (i.w. über Cricetodontini) vorlagen, wurde eine Gesamtbearbeitung nötig. Das, Ca. 4000 Einzelobjekte umfassende Material stammt aus dem Mittel- und Obermiozän, wobei der biostratigraphische Bereich der MN-"Zonen" 11 und 12 mit nur ein oder zwei Fundstellen belegt ist. Im Rahmen der morphologischen Bearbeitung ergaben sich im Vergleich zu den bisherigen Bearbeitungen z. T. erhebliche Abweichungen in der taxonomischen Einordnung und eine weitgehende Übereinstimmung in der stratigraphischen Einstufung der Fundstellen anhand ihrer Cricetiden- Faunen. Die Gattung Cricetodon ist durch ihre Niederkronigkeit und ihren relativ niedrigen Reduktionsgrad der Kronenelemente von der Gattung Byzantinia unterschieden. Der morphologische Übergang erfolgt im Bereich der MN- ,,Zone" 7/8. Cricetodon cariensis wird auf Grund seiner Byzantinia-Merkmale zu dieser Gattung gestellt. An mehreren Fundstellen konnten, meist im Bereich der MN-,,Zone" 7/8, zwei nebeneinander auftretende Cricetodontini nachgewiesen werden. Von den obermiozänen Lokalitäten Karaözü und Amasya wird eine neue Byzantinia-Art beschrieben, welche bisher den stratigraphisch jüngsten Nachweis dieser Gattung im Miozän der Türkei darstellt. Der generelle Trend in der phylogenetischen Entwicklung der Molaren von Cricetodon und Byzantinia zeigt i.w. eine Zunahme der Hypsodontie und eine verstärkte Reduktion des unteren und oberen dritten Molaren. Die Gattung Democricetodon ist mit zwei phylogenetisch voneinander ableitbaren Arten vertreten, wobei die stratigraphisch ältere Art Democricetodon aff. freisingensis und die progressivere Art Democricetodon sp. eine große Ubereinstimmung zu mitteleuropäischen Democricetodon-Vertretern aufweisen. Die Gattung Megacricetodon zeigt ebenfalls kaum Unterschiede zu mitteleuropäischen Arten, wobei eine Differenzierung der eirizelnen Arten mit Unsicherheit behaftet ist, da diese Gattung wenige signifikante Merkmalsausbildungen aufweist und mit konvergenten Entwicklungen gerechnet werden muß. Die Gattung Allocricetus mit dem Vertreter cf. Allocricetus sp. von Yeni Eskihisar stellt den bisher ältesten Beleg dieser Gattung dar. Die Zahnmorphologie weist eine große Affinität zur Gattung Megacricetodon auf. Der anatolischen Vertreter zeigt im Vergleich zu den wesentlich jüngeren Nachweisen Mitteleuropas einen deutlich primitiveren Habitus. Der Einzelfund eines Eumyarion-Zahnes von Sofça stellt den bisher einzigen türkischen Nachweis dieser Gattung aus dem Mittelmiozän dar. Neben der Gattung Allocricetus konnten die Gattungen Hypsocricetus, Kowaiskia und Cricetus erstmals in anatolischen Faunen nachgewiesen werden. Die morphologisch-metrischen Ergebnisse an Myocricetodon bestätigten die Untersuchungen von WESSELS et al. (1987) in vollem Umfang. Die Cricetiden-Fauna Kleinasiens zeigt zwar einige Übereinstimmung auf Gattung- und (selten) Artniveau, jedoch hat generell, zumindest im Miozän, eine, vom mittel- und westeuropäischen Bereich getrennte, phylogenetische Entwicklung stattgefunden. Der Artenrückgang während der „mid vallesian crisis“ wie er im mittel- und westeuropäischen Miozän aufiritt, läßt sich in kleinasiatischen Faunen nicht nachweisen, es ist kein außergewöhnlicher Rückgang in der Diversität der Cricetiden zu erkennen.

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 124 (dn124-1999-1)

München 1999 (1. Auflage)

  • Benecke: Die jungpleistozäne und holozäne Tierwelt Mecklenburg-Vorpommerns - Faunenhistorische und kulturgeschichtliche Befunde: 1-198, 50 Abb., 7 Taf., Anhang 1 u. 2
    Inhalt
    1. Einleitung
    2. Das Untersuchungsgebiet
    2.1 Geomorphologie und Entwicklung der Ostsee
    2.2 Klima- und Vegetationsentwicklung2.3 Hauptetappen der Kulturgeschichte
    3. Das Quellenmaterial
    4. Spuren der Tierwelt des ausgehenden Ejszeitalters
    5. Die Entwicklung der Wirbeltierfauna im Holozän
    5.1 Fische
    5.2 Lurche und Kriechtiere
    5.3 Vögel
    5.4 Säugetiere
    6. Haustiere, eingebürgerte und verschleppte Tierarten
    7. Die Nutzung der Tierwelt durch den Menschen
    7.1 Tiere als Grundlage der Ernährung
    7.2 Nutzung tierischer Rohstoffe
    7.3 Tiere im Kult
    8. Schlußbetrachtungen
    9. Literaturverzeichnis
    Anhang 1: Katalog der Fundsteilen
    Anhang 2: Liste der subfossil nachgewiesenen wildlebenden Wirbeltierarten
    Verzeichnis der Tafelabbildungen und Tafeln I-VII

 

 

 


Zeitschrift Documenta naturae, Band 125 (dn125-1999-1)

München 1999 (1. Auflage)

  • Unger, H. J.: Die tektonischen Strukturen der bayerischen Ostmolasse: 1-16, 3 Abb., 1 Beil.
    Zusammenfassung
    Die bayerische Ostmolasse, geologisch zwischen dem Nordrand der Alpen und der Böhmischen Masse gelegen, gliedert sich tektonisch in vier Abschnitte: Die Wasserburger Senke im Süden, das Landshut-Neuöttinger Hoch im Zentrum, den Braunauer Trog einschließlich der Regensburg-Straubinger Senke und in das Aidenbach-Griesbacher Hoch am Nordostrand. Das heutige Wissen über die tektonischen Strukturen im Untergrund der ostbayerischen Molasse und die Forschungsergebnisse der vergangenen 25 Jahre werden vorgelegt.
  • Unger, H. J.: Zur lithostratigraphisch-nomenklatorischen Verknüpfung von Ost- und Westmolasse in Bayern: 17-45, 4 Abb.. 5 Tab.
    Zusammenfassung
    Die angeblich lithostratigraphischen Probleme zwischen Ost- und Westmolasse werden auf nomenklatorische Divergenzen zurückgeführt und Vorschläge zu ihrer Lösung vorgelegt. Bayerische Ost- -und Westmolasse sind genetisch eine Einheit, eine Trennung ist nicht erforderlich, wenn eine plausible Korrelierung zwischen den einzelnen Schichtgliedern akzeptiert wird. Die zwischen MN6 - MN8 postulierten Hiaten in der Ostmolasse treten lediglich regional begrenzt auf und sind auf Erosionen in den grobklastischen Sedimenten und dadurch fehlende Faunen zuückzuführen für die Ostmolasse insgesamt sind sie nicht relevant. Die Genese der Zwischenschichten des Oberen Ottnang wird untersucht und ein Vorschlag zur Neuinterpretation vorgelegt. Bohrprofile an der fiktiven Grenze Ost- zu Westmolasse werden nach heutigem Wissensstand und in Korrelation zur Bohrung Stockhausen RIL 1/97 revidiert.
  • Unger, H. J.: Die Geisenfeld-Abfolge – Gedanken zur pliozänen Entwässerung der bayerischen Molasse: 47-97, 11 Abb., 4 Tab.
    Zusammenfassung
    Ausgehend von den lose gelagerten fein- bis mittelkiesigen, braunen Fein- bis Mittelsanden mit zwischen- und auf-gelagerten Mittelkiesen (Geisenfeld-Sande, Geisenfeld-Abfolge) um Geisenfeld werden, auf Grund ihrer Lagerung und ihres petrographischen Habitus, Rückschlüsse dahingehend gezogen, dass es sich nicht um alt- bis ältestpleistozäne Ablagerungen sondem um channel-fill sediments aus einern pliozänen Flusssystem handeln muss. Die pliozäne Entwässerung der bayerischen Molasse orientiert sich zwischen dem Ende Obenmiozän und dem Mittleren Pliozän an einem nach NE bis E laufenden Vorfluter entlang des Nordrandes der Molasse, dessen Wurzeln im Alpenrhein zu suchen sind. Dieser Hauptsammler nahm als untergeordnete Zuflüsse die Aare-Donau, den Main und die Naab aus dem Norden, den Lech und die Isar, der ein pliozäner Inn und eine Salzach zuflossen, von Süden auf. Erst ab dem Mittleren Plioztn verdrängte die Donau den Rhein aus seiner dominanten Position und wurde ab diesem Zeitpunkt zum Vorfluter in der Molasse, ebenfalls am Nordrand entlang laufend. Bis zum Mittleren Pliozan lag das Strombett des Hauptsammlers südlich der heute zutage anstehenden Jura- und Kreide-Sedimente und erst ab dem Mittleren Pliozän lief die Donau zeitweise über das Altmühltal. Bereits im Altpleistozän floss der Rhein südlich von Bregenz nach W; es übernahm abschnittsweise eventuell eine pliozane Iller die nördlichen Teile seines alten Strombetts. Tektonische Bewegungen am Jurarandbruch dürften die Donau ab dem Mittleren Pleistozän in ihr heutiges Bett gezwungen haben.

 

 


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