Zeitschrift Documenta naturae        Bände 31 - 60


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 31 (dn031-1986-1)

München 1986 (1. Auflage); ISBN 3-86544-031-2

  • Röhrs, J.: Sedimentations- und Eutrophierungsgeschichte der Salzburger Vorlandseen - sedimentchemische Untersuchungen für ein Sanierungskonzept und das Problem der Phosphor-Rücklösung: 1-105, viele Abb., 4 Taf.
    Zusammenfassung

    Die Sedimentationsgeschichte der Salzburger Vorlandseen beginnt mit dem Rückzug der Würmvereisung vor mehr als 15000 Jahren. Zuerst wurden fein laminierte Warventone abgelagert. Vor ca. 13000 Jahren begann die Sedimentation von Kalkmudden (Profundal) und Seekreide (Litoral). Die morphologische Differenzierung der Sedimentationsräume wurde durch den glazialen Untergrund (Moränenrücken) sowie verschiedene Seespiegelabsenkungen bestimmt.
    Während des Klimaoptimums im Atlantikum wurden in den Trumer Seen erstmalig vorübergehend Corg- und Pt-reiche Kalkgyttien abgelagert. Ein bereits zuvor infolge von Seespiegelabsenkungen abgeschnürter See im Bereich des heutigen Zellhofer Moores verlandete, die Trumer Seen und der Wallersee erhielten ihre heutige Form und Ausdehnung. Vor 1200 Jahren führte im Bereich der Trumer Seen eine starke Nährstoffzufuhr infolge von Rodungsmaßnahmen und Moordrainagen im Zuge der bajuwarischen Besiedlung zu einer ersten akuten Eutrophierungsphase, die jedoch von kurzer Dauer war und noch vom Sediment gepuffert werden konnte. Vor ca. 350 Jahren bewirkte eine zunehmende Besiedlung des Gebietes um die Trumer Seen sowie damit einhergehende infrastrukturelle Veränderungen (weitere Moordrainagen, intensivierter Landbau, Brauereigründungen, Kleingewerbe) einen zweiten akuten Eutrophierungsschub, der nicht mehr vollständig vom Sediment gepuffert wurde. Die Trumer Seen gelangten in den meso- bis eutrophen Zustand, während der Wallersee von dieser Entwicklung noch verschont blieb.
    Die stark expandierende Bevölkerung, ein exponentiell ansteigender Verbrauch von Phosphaten in den Haushalten (Waschmittel) und in der Landwirtschaft (Mineraldünger, Gülle-Wirtschaft) und eine rasch zunehmende Gewässerbelastung durch Kleingewerbe (Brauereien, Käsereien, Gaststätten, Metzgereien) im Einzugsgebiet der Vorlandseen führten nach dem II. Weltkrieg zu einem rasanten Voranschreiten der Eutrophierung. Erstmals wurden in den Seen schwarze Kalkgyttien abgelagert. im Hypolimnion war während der Stagnation H25 nachweisbar.
    Die Sedimente in den Vorlandseen bestehen überwiegend aus autochthonen Komponenten (Kalzit aus biogener benthischer und epilimnischer Entkalkung, organischer Detritus, biogen gebildetes SiO2 (Kieselalgen). Lateral und vertikal kb.nnen makroskopisch und geochemisch 6 Sediment-Fazies-Zonen unterschieden werden. Die Sedimentationsraten sind im Laufe der Seengeschichte zunächst langsam angestiegen. Seit dem Atlantikum und besonders seit dem Beginn der Eutrophierung ist eine starke Zunahme zu beobachten. In der jüngsten Zeit nehmen die Sedimentationsraten infolge von Karbonatrücklisung scheinbar ab.
    Mit fortschreitender Eutrophierung wurden im Sediment immer größere Mengen an Corg und Pt akkumuliert, Anhand der Pt-Verteilung im Oberflächensediment erkennt man deutlich die Orte der größten P-Einträge. Allein im Oberflächensediment (5 cm) der Seen sind große Nährstoffmengen gespeichert (Niedertrumer See: 12 t, Obertrumer See: 20 t, Grabensee: 5 t, Wallersee: 28 t).
    Anhand von P-Flux-Experimenten konnte gezeigt werden, dass die "seeinterne Düngung" durch R-Rücklösung aus dem Sediment maximal 5 - 10 % des P-Inputs während der Stagnation ausmacht, sehr wahrscheinlich jedoch noch wesentlich geringer ist. über das Jahr gemittelt wirkt das Sediment in allen Seen als P-Puffer. Für das Fehlen einer bedeutenden P-Rücklösung aus dem Sediment sind folgende Ursachen verantwortlich.
    - An der Sedimentoberfläche befinden sich stabile Bakterienmatten, die in der Tiefe rückgelösten Phosphor aufnehmen und selbst verwerten bzw. speichern.
    - Durch eine ausreichende Nitratversorgung des Hypolimnions bleibt an der Sedimentoberfläche eine Mikrozone erhalten, in der Fe(OH)3 nicht von fakultativ anaeroben Bakterien reduziert wird. Phosphor wird in dieser Mikrozone adsorptiv an Eisen-III-Hydroxid gebunden.
    Die Ca-Phasen im Sediment binden nachweislich ebensoviel Phosphor wie Fe-Phasen. Der an Kaizium gebundene Phsophor ist bei abnehmenden Redoxpotentialen jedoch weitaus weniger mobil als der an Eisen gebundene Phosphor. O2-Zehrungsversuche zeigten, dass bei einer Belüftung des Bodenwassers fakultativ anaerobe Bakterien auf einen anaeroben Stoffwechsel umschalten, sich stark vermehren und den gesamten zugeführten Sauerstoff zehren. Eine Belüftung des Tiefenwassers führt demnach nicht zu einer durchgreifenden Oxidation des Sediments und ist ohnehin nicht notwendig, da keine nennenswerte P-Rücklösung stattfindet. Die derzeitige Eutrophierungsdynamik in den Seen wird besonders durch einen "kurzgeschlossenen Nährstoffkreislauf" zwischen Plankton und Wasser aufrecht erhalten. Dieser Kreislauf kann nur durch eine weitere Reduzierung der punktuellen Nährstoffeinträge, die 1982 noch 80 % der externen P-Einträge ausmachten , erreicht werden. Des weiteren muss der diffuse P-Eintrag aus landwirtschaftlich genutzten Flächen und Moorgebieten im Einzugsgebiet der Seen drastisch reduziert werden. Eine konsequente Durchführung dieser externen Sanierungsmaßnahmen wird automatisch zu einer Verbesserung der limnologischen Situation in den Seen führen, seeinterne Restaurierungs-maßnahmen am Sediment sind nicht notwendig, weil an der Grenzfläche Sediment/Wasser eine gut funktionierende P-Pufferung ausgebildet ist. Die limnologische Entwicklung in den letzten zwei Jahren liefert eine erste Bestätigung dieser Auffassung. Die Sanierungsmaßnahmen (Ringkanalisaitonen, Kläranlagen) seit Beginn der 70er Jahre haben bereits zu einer Reduzierung der punktuellen Einträge von 50 % geführt und zeigen erste positive Wirkungen; sie müssen konsequent fortgeführt werden. Infolge der Sanierungsmaßnahmen kann es an der Kontaktzone Sediment/Wasser zu Veränderungen des bestehenden P-Gleichgewichts kommen, wenn sich die Sauerstoffversorgung des Hypolimnions nicht in dem Maße verbessert, wie die Nitratfracht abnimmt. Daher sind auch in Zukunft regelmäßige Messungen der Sauerstoff- und Nitratgehalte im Hypolimnion sowie des Redoxpotentials an der Grenzfläche Sediment/Wasser erforderlich.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 32 (dn032-1986-1)

München 1986 (1. Auflage); ISBN 3-86544-032-0

  • Gregor, H.-J. & Menke, B.: Die känozäne Makroflora (Fruktifikationen) von Lieth/Elmshorn: 1-6, 1 Tab., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird die Makroflora von der känozänen Lokalität Lieth bei Elmshorn beschrieben. Es finden sich bei den Pflanzenresten 9 Familien mit 13 Arten, darunter vor allem häufig Schoenoplectus lacustris, Menyanthes trifoliata, Potamogeton mit diversen Arten und Sparganium simplex. Brasenia purpurea und Najas flexilis deuten warm-ozeanische Klimabedingungen vor allem zur Zeit der Tornesch- und Uetersen-Thermomere an.
  • Gottwald, H. & Holleis, P.: Xenoxylon-Funde am Main bei Staffelstein in Oberfranken: 7-11, 1 Abb., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Zwei Holzreste aus dem Lias δ2 vom oberen Main wurden für diese Region erstmalig als Xenoxylon ellipticum SCHULTZE-MOTEL bestimmt. Es handelt sich um ein feinjähriges Stück Stammholz und ein fast homogenes Wurzelholz-mit Resten der Rinde. - Aufgrund der beobachteten Variation der Tüpfelmerkmale, letztere sind Basis der Gattungs- und Artendifferenzierung bei Xenoxylon, wird auf eine mögliche Überbewertung dieses Merkmals hingewiesen.
  • Unger, H. J.: Zur Gliederung der Oberen Süßwassermolasse in Ostniederbayern - Ein Zwischenbericht: 12-16.
  • Knobloch, E.: Bemerkungen zur paläobotanisch-stratigraphischen Interpretation einiger känophytischer Floren: 17-19, 1 Tab.
  • Kuhn, R.: Rotensohl, eine bedeutende Fundstelle in der schwäbischen Ostalb: 20, 1 Tab. / Kurzmitteilung 1
  • Geissert, F. & Gregor, H.-J.: Erstnachweis von Microdiptera parva CHANDLER im elsässischen Pliozän: 21-23, 1 Taf. / Kurzmitteilung 2
  •  Berger, J. P. & Velitzelos, E.: Charophyten aus dem griechischen Plio-Pleistozän: 24-26, 9 Abb. / Kurzmitteilung 3
  • Knobloch, E.: Carpinus parviflora (ETTINGSHAUSEN 1852) comb. nov.: 27-28. / Kurzmitteilung 4
      

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 33 (dn033-1986-1)

München 1986 (1. Auflage); ISBN 3-86544-033-9

 

Vortragsmanuskripte (verändert, ergänzt):

  • Berdiek, F.-R.: Problematik der Palynologie an einem Erdfall: 8-10, 1 Tab.
  • Burgh, J. v. d.: Ökologische Interpretationen miozäner Floren des Niederrheinischen Braunkohlenreviers: 11-16, 6 Abb., 1 Taf.
  • Gregor, H.-J.: Rezente und känophytische Rhizome (speziell Angiospermen) und deren Biotopverhältnisse: 17-19, 1 Taf.
  • Mohr, B.: Palynologischer Nachweis eines Mangrovebiotops in der Südatlas-Randzone (Marokko) und seine paläoökologische Bedeutung: 20-28, 2 Abb., 1 Tab.
    Zusammenfassung
    Bei der palynologischen Bearbeitung von alttertiären Kalk-Mergel-Abfolgen westlich Boumalne du Dadès (Südatlas-Randzone, Südmarokko) wurden typische Mangrovenanzeiger gefunden (Nypa, Rhizophora, Browniowia). Diese, sowie die anderen nachgewiesenen Vegetationstypen (Salzmarsch, Hinterlands-Vegetation), die eintönige Dinoflagellaten-Vergesellschaftung und die sedimentologischen Befunde, gestatten eine Rekonstruktion der dort an der Wende Unter-Mittel-Eozän herrschenden Umweltbedingungen. Die Sedimente der Südatlas - Randzone dürften danach in einem flachen Golf des Atlantik abgelagert worden sein, an dessen Südküste sich Mangrovensümpfe und Salzmarschen ausdehnten. Die relative Verarmung des Pollenspektrums an Zeugen einer nicht von Salzwasser beeinflussten Hinterlandsvegetation, sowie erhöhte Gehalte an frühdiagenetischem Dolomit und Gips im Sediment deuten auf ein arides Klima. Phosphatvorkommen in Zentralmarokko machen eine Upwelling-Situation vor der Küste NW- Afrikas zur Untereozän-Zeit wahrscheinlich und lassen ebenfalls ein trockenes Klima vermuten.
  • Mosbrugger, V.: Zur Autoökologie der Psaroniaceae - eine funktionelle Betrachtung ihrer Wuchsform: 29-34.
  • Schulz, E.: Holozäne Vegetation der zentralen Sahara: 35-40, 3 Abb.
    Zusammenfassung
    Pollenanalytische Untersuchungen früh- und mittelholozäner Sedimente aus N-Mali, N-Niger belegen eine Nord-Verschiebung der Savannengrenze zwischen 8000-6000 B.P. um ca. 400 km im Vergleich mit der heutigen Vegetation. Die Gebirgsbereiche dürften dabei in unterschiedlicher Weise Savannenformationen bis weit nach Norden getragen haben. Holzkohlen-Funde belegen eine Ausstrahlung der sudan. Vegetation nach Norden.
  • Wehmeier, D, Apostolikas, A., Meineke, K., Riegel, W., Schwarz, G. & Velitzelos, E.: Ökologie und Fazies der miozänen Braunkohle von Aliveri / Euböa, Griechenland: 41-46, 2 Abb.
  • Givulescu, R. & Rüffle, L.: Zanthoxylon europaeum UNGER 1847 in der fossilen Flora Rumäniens: 47-49, 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird ein äußerst gut erhaltener Zanthoxylan europaeum - Weinmannia europaea-Rest aus dem unteren Sarsat Rumäniens vorgeführt. Eine kritische Revision so der als W. europaea als auch der anderen Weinmannia-Blättchen der paläobotanischen Literatur wird weiter angebracht. Der Verfasser kommt zur Schlußfolgerung, dass phytogeographische Gründe bestehen, um wieder zur alten UNGER'schen Benennung zurückzukehren und auf die ausschließlich tropische Gattung zu verzichten.

 

 

 


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Druckausgabe verfügbar im

Zeitschrift Documenta naturae, Band 34 (dn034-1986-1)

München 1986 (1. Auflage); ISBN 3-86544-034-7

  • Driesch, A. von den: Fische im alten Ägypten - eine osteoarchäologische Untersuchung: 1-33, 50 Abb., 3 Taf.
    Zusammenfassung
    Ein während archäologischer Ausgrabungen in Ägypten geborgenes Fischknochenmaterial wird osteoarchäologisch analysiert. Das Fundgut umfasst über 45.000 Fundstücke von mindestens 35 verschiedenen Arten und stammt aus 9 zeitlich unterschiedlich eingestuften altägyptischen Stationen. Die z. T. erheblichen Unterschiede in der Artenzusammensetzung lassen sich in den unterägyptischen Fundorten, von der prädynastischen Siedlung Maadi bei Kairo abgesehen, mit den ökologischen Gegebenheiten erklären. In an Seen gelegenen Stationen wie Minshat Abu Omar und Tell Maskhuta überwiegen Nachweise für Buntbarsche. In den Siedlungen und Städten, die an Nilarmen lagen, wie Merimde und Tell el-Dab'a, kommen als häufigste Fischgruppe die Raubwelse vor. In Maadi sammelte man Brustflossenstachel von Synodontis schall zur Pfeilspitzenherstellung, woraus das unnatürliche Überwiegen dieses Skeletteils dieser Fischart im Fundgut resultiert.
    Während die Fischfunde aus einem Tempel in Karnak bei Luxor teils Opfer-, teils Speisereste enthalten, ist die Zusammensetzung der Fischfauna in Elephantine bei Assuan zu einem nicht unerheblichen Teil kulturell bedingt. Im Satettempel, woher die meisten untersuchten Funde aus Elephantine stammen, wurden zum einen vorwiegend große Exemplare an Fischen für den Kult ausgesucht und zum anderen bestimmte Fischarten gemieden und daher nicht nachgewiesen. Buntbarsche, Kugelfische und möglicherweise auch Meeräschen unterlagen einem Verzehrverbot.
    Die Artenvielfalt ist schon in der ältesten durch uns untersuchten Station, in Merimde, das während des 5. vorchristlichen Jahrtausends besiedelt war, erstaunlich groß. Dies lässt auf differenzierte Fischfangmethoden und eine gute Kenntnis der Lebensweise der Fische bereits im Neolithikum schließen. Für die Pharaonenzeit ist dies dann auch durch Schrift und Bild belegt. Paläolithische Knochenfunde aus dem Niltal enthalten eine weit ärmere Fischwelt. Meist kommt als überwiegende Art bzw. Gruppe Clarias vor (z. B. GREENWOOD 1968, S. 108 ff.; CHURCHER 1972 S. 20 ff.; GREENWOOD und TODD 1976, S. 388; GAUTIER u.a. 1980, S. 28 ff.). Clarias lebte nach Rückgang der Überschwemmung in Massen in Teichen und Tümpeln und konnte dort leicht, gegebenenfalls auch mit der Hand, gefangen werden (vgl. auch VAN NEER 1984, S. 157). Erst im Neolithikum werden die Fangmethoden differenzierter und der Artenreichtum in den Funden größer.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 35 (dn035-1986-1)

München 1986 (1. Auflage); ISBN 3-86544-035-5

  • Rauhe, M.: Ein Beitrag zur Palökologie und zum Paläoklima von Messel: 1-5, 1 Abb.
  • Gottwald, H. & Gregor, H.-J.: Treibhölzer aus dem marinen Pliozän - ein Beitrag zur Vegetationsgeschichte Ober-Italiens: 6-16, 5 Abb., 3 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wurden aus mehreren pliozänen Fundplätzen Oberitaliens (Stirone, Buco del Diavolo, San Gimignano) 7 Treibhölzer untersucht und als Cupressinoxylon, Piceoxylon und Magnoliopsida bestimmt. Die mittlere Breite ihrer 106 Zuwachszonen ist mit 0,5 mm extrem gering.
  • Kott, R.: Fazielle Entwicklung des Cenoman/Turon-Grenzbereichs im Steinbruch Baddeckenstedt (Lichtenberger Höhenzug, E-Niedersachsen): 17-26, 5 Abb.
    Zusammenfassung
    Der Profilabschnitt vom Mittel-Cenoman bis Unterturon des Steinbruchs Baddeckenstedt wird auf fazielle Aussagen untersucht. Mit Hilfe geochemischer Kriterien lässt sich eine zunächst regressive Tendenz nachweisen. Ihr Maximum ist durch Aufarbeitung und Resedimentation gekennzeichnet. Im obersten Ober-Cenoman folgt ein kurzzeitiger transgressiver Einschub mit Ablagerung eines schwarzschieferähnlichen Sediments. Die weitere Entwicklung ist erneut regressiv; ihr Höhepunkt im Unter-Turon ist durch Tempestite dokumentiert. Die zur Eventstratigraphie herangezogenen Leithorizonte werden genetisch interpretiert. Ein Zusammenhang von Bathymetrie und Sedimentfarbe kann gezeigt werden.
  • Geissert, F., Gregor, H.-J. & Kaouras, G.: Die postglazialen Mollusken- und Wirbeltierreste sowie palynologische Befunde aus den Torfen des Donaumooses bei Deggendorf: 27-38, 2 Abb., 1 Tab., 5 Taf.
    Zusammenfassung
    Die in den Deggendorfer Fundschichten festgestellten Mollusken-Bestände sind mit wenigen Ausnahmen altholozän Alters, wie anhand der bezeichnenden Elemente - Orcula dolium plagiostoma, Vertigo geyeri, Discus ruderatus, Gyraulus acronicus - geschlossen werden kann. Auch die Vergesellschaftung derselben mit durchaus anspruchslosen Arten der offenen Landschaft können diese Datierung bekräftigen. Beschrieben werden die speziellen Formen von Orcula dolium sowie Gyraulus acronicus, zwei typische Vertreter dieser fossilen Bestände. Reste von Emys orbicularis (L.), der Sumpfschildkröte und von Esox lucius L., dem Hecht, ergänzen das Biotop. Die palynologischen Ergebnisse gestatten die Zuordnung der Torfe zum Präboreal bis Atlantikum mit Dominanz von Birke, ErIe, Kiefer, Gräsern und Rohrkolbengewächsen.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 36 (dn036-1987-1)

München 1987 (1. Auflage); ISBN 3-86544-036-3

  • Gregor, H.-J. & Mehl, J.: Pflanzenreste und ein Massenvorkommen von Früchten der Trapa baasii nov. spec. im Plio-Pleistozän der Wetterauer Braunkohle: 1-10, 1 Abb., 5 Taf.
    Zusammenfassung
    Es werden einige fossile Pflanzen aus dem wetterauischen Braunkohle-Tagebau Heuchelheim III beschrieben: Kiefern-Zapfen (Pinus sp.) und Holz aus dem Pliozän des liegenden Braunkohielagers und Menyanthes trifoliata L. foss. und Trapa baasii nov. spec. aus dem Horloff-Interglazial (Mittelpleistozän).Die neue Trapa-Art ist mit pleistozänen Formen Japans zu vergleichen, nicht mit Trapa natans aus anderen pleistozänen Ablagerungen Mitteleuropas!
  • Frydas, D.: Über das plio-pleistozäne kieselige Phyto-Plankton der Inseln Ägina und Milos (Südägäisches Meer): 11-22, 2 Fig., 4 Taf.
    Zusammenfassung
    Diese Arbeit soll der Anfang einer biostratigraphischen Bearbeitung über das fossile kieselige Phytoplankton im vulkanischen Inselbogen des Südägäischen Meeres während des Neogens sein. Das untersuchte Material von zwei Profilen auf der Insel Ägina wurde in die Distephanus speculum- sowie in die Reticulofenestra pseudoumbilica (= NN 16)-Zone eingestuft (Unterpliozän), der Diatomit von Milos in die Mesocena quadrangula-Zone (Pleistozän). Eine reiche, kieselige Schwammnadelassoziation wurde eingehend untersucht und auf zwei Tafeln abgebildet.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 37 (dn037-1987-1)

München 1987 (1. Auflage); ISBN 3-86544-037-1

  • Günther, Th.: Paläontologische Untersuchungen der Sedimente des Stirone (Provinz Parma, Italien): 1-63, 18 Fig., 7 Tab., 1 Kte.
    Zusammenfassung
    Der Stirone-Fluss schneidet in seinem Mittellauf eine über 1000 m mächtige Folge miozäner bis pleistozäner Ablagerungen an. Bergseits (im SW), wo die ältesten Schichten liegen, wird zunächst eine allochthone Schalle des Traktandums durchflössen Die anschließenden Ablagerungen des Messiniums beschließen das Miozän. Der größte Teil des Pliozäns (Stufen Zanclium und Piscenzium) wird durch Schotter überlagert. Lediglich das oberste Piscenzium ist vom Fluss freigelegt und bildet zusammen mit dem zum Pleistozän gehörenden Calabrium einen einzigartigen Aufschluss. Diese Folge im Wesentlichen mariner bis brackischer Sedimente wird durch limnich-fluviatile Ablagerungen abgeschlossen, die Jünger als das Calebrium sind. Die Stufen werden lithologisch, paläokologisch, paläontologisch, paläomagnetisch und stratigraphisch beschrieben und im überregionalen Zusammenhang diskutiert. Eine 500 Arten umfassende Fossilliste und zahlreiche Abbildungen von Fossilien von vollständigen die Ausführungen.

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 38 (dn038-1987-1)

München 1987 (1. Auflage); ISBN 3-86544-038-X

  • Geissert, F.: Soufflenheim, berceau de la Paléontologie du Pliocène Alsacien: 1-11, 1 Abb., 4 Taf.
    Zusammenfassung
    Die Sufflenheimer Umgebung ist die Wiege der elsässischen Pliozänpaläontologie. Die ersten karpologischen Fossilien wurden 1930 gefunden, ihre Zahl ist inzwischen auf ca. 200 Arten angewachsen. Hinzu kamen Mollusken- und Großsäugerfunde, die ebenfalls die Bedeutung der elsässischen Fundstellen für das Pliozän-Studium bezeugen können. Als besonderes Merkmal sind die wohlerhaltenen Blätter von den in der Rheinniederung gelegenen Fundstellen Sufflenheim und Auenheim zu nennen, von welchen bisher ca. 2000 Belege präpariert worden sind. Diese sowie die meisten anderen Fossilien befinden sich in der Sammlung des Autors.
  • Gregor, H.-J.: "Seltsame Fossilfunde": 12-17, 1 Abb., 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Aus verschiedenen tertiären und quartären Schichten Mitteleuropas werden problematische Funde mitgeteilt, wobei es sich z. T. um rezente Verunreinigungen handelt, z. t. um umgelagertes Material bzw. Problematika.
  • Gregor, H.-J.: Revision of two Rutacean taxa (Zanthoxylum negrui GREGOR and Zanthoxylum kristinae (HOLY) nov. comb.): 18-19, 10 Taf. / Kurzmitteilung 1
  • Gregor, H.-J.: Treibhölzer aus dem Dogger von Sengenthal: 20, 1 Taf. / Kurzmitteilung 2
  • Gregor, H.-J.: Ein Nypa-Rest aus dem Eozän von Kiew (Rußland) in der Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart: 21-22, 1 Taf. / Kurzmitteilung 3
  • Schötz, M. & Gregor, H.-J.: Ein Massenvorkommen von Erbsen im Neolithikum Niederbayerns: 22-26, 1 Taf. / Kurzmitteilung 4

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 39 (dn039-1987-1)

München 1987 (1. Auflage); ISBN 3-86544-039-8

  • Engel, H.: Charakterfauna des Saarkarbons: 1-42, 8 Abb., 7 Taf.
    Zusammenfassung
    In der großen intramontanen Senkungszone des Saarbeckens kam eine mächtige Folge limnisch fluviatiler Sedimente des Oberkarbons und Rotliegenden zur Ablagerung. Die weiträumigen Flözbildungen des Oberkarbons setzen eine reiche Pflanzenwelt voraus. Tierische Reste sind sehr selten. Gegenüber der Fauna sind die Pflanzenreste von größerer Wichtigkeit. Die stratigraphische Bedeutung der tierischen Fossilien tritt hinter ihrer faziellen Bedeutung zurück. Die limnischen Ostrakoden und Conchostraken sind die einzigen unter diesen Fossilien, die stratigraphischen Wert besitzen. Eine feinstratigraphische Zuordnung bestimmter Schichtglieder ist bisher erst im eng begrenzten Bereich möglich: zwischen den Flözen Grangeleisen und Schwalbach. Reste von Fischen sind in Stefan recht häufig. Arthropoden (Arthropleuriden, Xiphosuren, Anthraconarten und Insekten) sind immer selten.
  • Kuhn, R.: Neufund eines obermiozänen Primatenzahnes aus dem Günzburger Raum: 45-46, 1 Taf. / Kurzmitteilung 1
  • Givulescu, R.: Bemerkungen zur Art Carpinus parvifolia (ETTINGSHAUSEN 1852) KNOBLOCH 1986 und ihrem Verwandtschaftskreis: 46-49, 1 Tab., 1 Taf. / Kurzmitteilung 2

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 40 (dn040-1987-1)

München 1987 (1. Auflage)

  • Reitner, J.: Mikrofazielle, palökologische und paläogeographische Analysen ausgewählter Vorkommen flachmariner Karbonate im Basko-Kantabrischen Strike Slip Fault-Becken-System (Nordspanien) an der Wende von der Unterkreide zur Oberkreide: 1-238, 120 Abb., 50 Taf.
    Zusammenfassung
    Das mesozoische Basko-Kantabrische Becken ist eingelagert zwischen die paläozoischen Massive des kantabrischen 6ebirge im Westen und der paläozoische Massive der Pyrenäen im Osten. Das Becken ist gebunden an große Lateralverschiebungen (Strike slip faults), die Transcurrentstörungen darstellen, die sich aus Transformstörung des Biskaya-Ozeans entwickelt haben. An ihnen vollzog sich die Rotation der Iberischen Platte nach NE. Von Unteralb bis ins Oberalb sind Karbonatplattformen mit marginalen Riff-Zonen und Mud Mound-Strukturen häufig. Es werden Gesamtmächtigkeiten von bis zu 2500m erreicht. Es lassen sich prinzipiell drei Plattformentwicklungen beobachten:
    1. Im Unterapt finden sich Barriere-Riffartige Rampen mit folgenden Fazieszonen:
    a, Eine siliziklastoische küstennahe Fazies mit Nerineen und Orbitolinen,
    b, hypersaloine Lagunen mit einer Monopleura-Rudisten-Gemeinschaft,
    c, Biostrome mit requieniden Rudisten, wenigen Scleractiniern und Dasycladaceen,
    d, Riff-Framestones mit großen Korallen, einigen corallinen Algen und Stromatoporen. Diese Unterapt-Plattformen verschwinden während des Gargas weitgehend (Gargasian-Events). Als Folge dieser Ereignisse, die auf die Öffnung des Nordatlantiks zurückgeführt werden, kommt es zu einer Neugestaltung der Biozönosen. Wichtige Beispiele sind die erhöhte Diversität coralliner Rotalgen, neue benthonische Foraminiferen Gemeinschaften und die Acanthochaetetes-Gemeinschaft, die heute noch in den Indopazifischen Riffen zu finden ist.
    2, Die Oberapt und Albriffe sind meistens an Basement-Hochs gebunden und sind von der Struktur her vergleichbar mit der Bahama-Plattform. Es lassen sich folgende Hauptfazieszonen unterscheiden:
    a, Hypersaline Lagunen mit monopleuriden Rudisten und Milioliden,
    b, monopleuride und requienide Rudisten in einer Mud Mound Fazies vergesellschaftet mit Dasycladaceen,
    c, intertidale Grainstone-Shoal Fazies, oft verbunden mit einer Grapestone-Fazies,
    d, eine Reef Flat Fazies mit capriniden Rudisten und einer Gemeinschaft aus dendroiden corallinen Rotalgen,
    e, eine Coralgal Fazies mit großen Korallen krustosen corallinen Rotalgen und innerhalb von Riffhöhlen eine kryptische Gemeinschaft (Acanthochaetetes-Gemeinschaft),
    f, Eine Microsolena Biofazies, z. T, verbunden mit Vorriff Mud Mound, die häufig aus Cyanophyceen, Acanthochaeteten, Stromatoporen und lithistide Demospongier bestehen.
    g, Im tiefen Vorriff tritt eine reine coralline Spongien-Gemeinschaft auf, die der moderen Acanthochaetetes-Gemeinschaft besteht,
    3, Neben den Basement-Hoch Plattformen werden kleine Diapir-Atollriffe beobachtet ("Sigibee-Knolls"), z. B. an den Diapiren von Villasana de Mena und Murguia. Die Oberalb Riff-Plattformen sterben durch die Veränderungen in den ozeanischen Systemen des Nordatlantik und der Biskaya durch Einfluß von kühlen Wasser ("Upwelling") ab. Im Cenoman entwickeln sich erneut Karbonatplattformen, die sich grundlegend von den Alb-Plattformen unterscheiden. Die Karbonatplattformen des Cenomans sind Produkt der Cenomantransgression auf die spanische Meseta.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 41 (dn041-1987-1)

München 1987 (1. Auflage); ISBN 3-86544-041-X

  • Burgh, J. v. d.: Macroflora of the Kimmeridgian of Sutherland: 1-10, 4 tab., 2 figs., 2 pls.
  • Kelber, K.-P. & Gregor, H.-J.: Makrofloren aus dem Jungtertiär der Langen Rhön: erste Ergebnisse und Neuaufsammlungen: 11-13, 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Obwohl die Makrofloren der Rhön zu den ältesten bekannten Tertiärfloren Deutschlands gehören (HASSENKAMP 1858, 1860, HEER 1859: 299), ist bis heute keine nennenswerte Vermehrung des Fundgutes durch kontinuierliche Prospektion und Ausbeutung alter und neuer Phyto-Fossillagerstätten zu verzeichnen. Zum überwiegenden Maße stammen die in der Literatur beschriebenen Reste (MÜLLER-STOLL 1936) und das in den Sammlungen aufbewahrte Material aus Aufsammlungen, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt wurden.
  • Pingen, M.: Eine miozäne Frucht- und Samenflora aus Kreuzau bei Düren: 14-18, 2 Fig., 2 Taf.
  • Gregor, H.-J. & Scumann, F.: Eine neue Diasporen-Flora aus dem "Weißen Pliozän" von Ungstein (Rheinland-Pfalz): 19-29, 3 Abb., 1 Tab., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Es wird eine Flora aus dem "Weißen Pliozän" von Ungstein (Rheinland-Pfalz) beschrieben, wobei es sich um eine warm-gemäßigte mesophytische Waldflora handelt, mit dem Relikt Tectocarya lusatica. Die Einstufung kann als Obermiozän/Pliozän-Grenze angenommen werden (BRUNSSUM, SUSTER?).
  • Gregor, H.-J.: Pflanzenreste aus dem Miozän von Büdingen (Unterer Vogelsberg, Hessen: 30-31 / Kurzmitteilung 1
  • Collinson, M. E.: Seeds of Lythraceae from the Eocene of Messel, West Germany and Clarno, U.S.A.: 32 / Kurzmitteilung 2

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 42 (dn042-1988-1)

München 1988 (1. Auflage)

  • Knobloch, E.: Neue Ergebnisse zur Flora aus der Oberen Süßwassermolasse von Aubenham bei Ampfing (Krs. Mühldorf a. Inn): 2-27, 14 Taf.
    Zusammenfassung
    In der Flora aus Aubenham treten ähnlich wie in Massenhausen und Achldorf stachelspitzige Eichen aus der Gruppe Quercus cf. kubinyi (KOV. ex ETT.) BERGER neben anderen Eichenblättern in den Vordergrund. Ulmus ruszovensis HUMMEL dokumentiert Beziehungen zur Fundstelle Ruszów in Polen. Aubenham ist bisher die einzige Fundstelle in der OSM, die sichere Buchenblätter führt (Fagus attenuata GOEPP.). Carpinus (?) kryshtofovichii (BAIKOVSKAJA ex STEPHYTZA) comb. n., Ostrya (?) kvacekii sp. n., Acer ilnicense ILJINSKAJA und Acer aegopodifoliurn (GOEPPERT) BAIKOVSKAJA wurden bisher aus der OHM noch nicht angeführt. Die Flora aus Aubenham wird als die jüngste Flora der OHM aufgefaßt, in das Sarmat bis Pont gestellt und vor allem mit den jungtertiären Floren aus der Niederlausitz und Polen verglichen. Einige paläobotanischen Ergebnisse der Arbeit von UNGER (1983) werden berichtigt.
  •  Gregor, H.-J. & Fiest, W.: Das Biotop und die Nahrung des Molasse-Affen Pliopithecus antiquus: 28-36, 5 Abb.
    Zusammenfassung
    Pliopithecus war kein dem Gibbon verwandter Affe, welcher sich das ganze Jahr über von Früchten ernährte, sondern ein Allesfresser, der zwar Pflanzenreste (Blätter, Knollen, Knospen, Blüten) konsumierte, aber vermutlich auch Insekten, Weichtiere, Eier und Kleinsäugetiere. Er lebte zur Zeit des Riesmeteoriten-Einschlages bzw. kurz danach in Bayern.
  • Gregor, H.-J. & Unger, H. J.: Bemerkungen zur Geologie und Paläontologie der Pflanzenfundstelle Aubenham bei Ampfing: 37-39, 2 Abb., 1 Taf. / Kurzmitteilung 1
  • Silberhorn, P.: Ein fossiler Hirsch - Euprox furcatus HENSEL - aus dem Oberen Miozän von Aubenham (Mühldorf): 40, 1 Taf. / Kurzmitteilung 2
  • Schwarz, Ch.: Micromeryx flourensianus LARTET aus der Oberen Süßwassermolasse von Derching bei Augsburg: 41, 1 Taf. / Kurzmitteilung 3
  • Zahn, H.: Eine neue Pflanzenfundstelle in Sandsteinen der Oberen Süßwassermolasse von Ebing (Waldkraiburg): 42-43, 1 Taf., 1 Abb. / Kurzmitteilung 4
  • Konrad, N., Mader, B. & Reichenbacher, B.: Eine Karpozönose aus den Kirchberger Schichten - ein neuer "alter" Fund: 44-46, 1 Taf. / Kurzmitteilung 5

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 43 (dn043-1988-1)

München 1988 (1. Auflage); ISBN 3-86544-043-6

  • Leiss, O.: Die Kontrolle des Sedimentationsgeschehens und der Biofazies durch evolutive orogenetische Prozesse in den Nördlichen Kalkalpen am Beispiel von Gosauvorkommen (Coniac-Santon): 1-95, 72 Abb., 18 Tab., 3 Taf.
    Zusammenfassung
    Die Dokumentation der Gosau beginnt mit parautochthonen Verwitterungsbrekzien und terrigenen, klastischen Abfolgen des alluvialen Fächer-Regims. Dabei enthalten die Basalserien in unterschiedlich hoher Konzentration Aufarbeitungsprodukte eines abgetragenen Latosols/lateritischen caprocks. Die lateritisch-bauxitischen Produkte werden in den sedimemtären Kreislauf einbezogen und erfahren mancherorts eine Anreicherung, die unter bestimmten Bedingungen eine Reifung zum echten Bauxit ermöglicht. Analytische Untersuchungen ergänzen den sedimentologischen so wie den (mikro-)faziellen Befund. Schon rasch erfolgt nach der mediterranen Phase (TOLLMANN, 1986: Tab. 4) im Coniac die Ingression des Meeres aus nördlichen und/oder lateralen Richtungen. Es ent-stehen ausgedehnte Bereiche eines Seichtwasserschelfs mit oszillierenden Küstensäumen, wobei eine biogon-karbonatische - terrigen-klastische Mischsedimentation vorherrscht. Die Rudisten-Biolithite wie cluster/thicket (KAUFFMANN & SOHL, 1974) insbesondere die Barriereriff-Komplexe (HÖ FLING, 1985) und die näher erläuterten Radiolitiden-mudmounds sind der Ausdruck charakteristischer ökologischer Verhältnisse im Rahmen der durch die Platten-/Deckentektonik vorgezeichneten Paläogeographie. Jedoch differenziert sich bereits im frühen Stadium neben der seichtmarinen Fazies mit terrigener Beeinflussung eine Beckenfazies in Intraplattform-Trögen. Die Rudisten-Biolithite sind an Antiklinal-Firste und Deckenfronten der höchsten rückwärtigen Einheiten im S gebunden. Das sedimentologisch-fazielle Geschehen im geormorphologisch kontrollierten Ablagerungsraum nach der WALTHERschen Faziesregel bedingt einen diachronen Schichtverlauf, der (tektonisch kontrollierte?) Phasen (BUTT & HERM, 1978; WAGREICH, 1985) oder Zyklen (HERM, 1981) im Zuge einer unidirektionalen Transgression unnötig macht. Erst mit der transgressiven Überwindung des Reliefs erlöschen die Faziesdifferenzierungen und es stellt sich in der hohen Oberkreide eine über weite Bereiche einheitliche Mergelsedimentation ein. Das häufige Auftreten von subaquatischen, gravitativ verfrachteten Sedimenten, die an Hand der Muttekopfgosau beschrieben werden, legt den Schluß nahe, daß die intrakalkalpinen Tröge mit Gosausedimentation eine kontinuierliche, nicht-phasenhafte Einengung erfuhren. Auf Grund erster Andeutungen und Hinweise von Herrn cand. geol. T. EUTEBACH (Köln) konnte am Muttekopf erstmals im kleinen Umfang eine Mega- und Mikrofauna der tiefen Gosau geborgen werden. Die sedimentologisch-biofaziellen Untersuchungen der basalen Gosau in allen wichtigen Gosauvorkommen von den Lechtaler Alpen bis in das Salzkammergut erlauben eine Beckenanalyse einzelner wichtiger Vorkommen, die ihrerseits die Arbeitsgrundlage für die Entschlüsselung des überregionalen, strukturellen Bauplans der Depot Räume mit der Aufnahme tiefgosauischer Ablagerungen bildet. Der lithologisch auffällige exotische Detritus der Gosau wurde dem cenomaner, intrakalkalpiner Kreideserien gegenübergestellt und die großtektonischen Rahmenbedingungen der einzelnen orogenen Kreide-Entwicklungen unter dem Aspekt der plattentektonisch-orogenetischen Prozesse betrachtet. Durch diese Abgrenzung wurde es möglich, wichtige Charakteristika der tiefen Gosau herauszuarbeiten und erstmals ein verläßliches Bild des sedimentären Geschehens zur Zeit der tiefen Gosau (Coniac - Santon) zu erstellen. Bereits in der tiefen Gosau wird auf Grund gravitativer Massentransporte mancherorts ein sedimentologisches Gefügeinventar erkennbar, wie es aus der proximalen Fazies submariner Fächer des Kontinentalrandes (z. B. STANLEY & UNRUG, 1972; NELSON & NILSEN, 1974; NORMARK, 1974; WHITAKER, 1974; MIDDLETON, 1978; BOUMA, 1979; DOTT & BOURGEOIS, 1982; COOK, 1983; COOK et al. 1983) beschrieben wurde. Derartige Environments waren jedoch nur auf dem Kontinentalhang der ostalpinen Krustenscholle im Unterostalpin (vgl. HÄUSLER, 1983, 1987) und im angrenzenden Südpenninikum beheimatet und ähnelten sicherlich dem heutigen Verhältnissen des tektonischen Grenzlandes von Kalifornien (vgl. STAUFFER, 1967; MOORE, 1969; BLAKE & JONES, 1974; DOUGLAS & HEITMAN, 1979; FIELD & CLARKE, 1979; NARDIN, EDWARDS et al. 1979). Für den Depot-Raum der gosauischen Sediments im rückwärtigen Kalkalpin (Oberostalpin) ist eine Kontinentalhang-Position auszuschließen und es gelten für die Gosau prinzipiell andere großtektonisch-fazielle Rahmenbedingungen. Nachdem weite Bereiche des Unter- und Oberostalpins in eine kontinentale forearc-Entwicklung einbezogen werden, entstehen dort im Zuge der orogenen Einengung kompressive Tröge, die entweder an Synklinalen im Vorfeld der höheren, kalkalpinen Decken gebunden sind oder die direkt mit den Bewegungsbahnen der Decken korrespondieren. Das tektonisch-geomorphologische Strukturschema im rückwärtigen Kalkalpin (Unter-/Oberostalpin) mit orogenen Trögen vor und an Decken-Bewegungsbahnen entspricht der analogen, großdimensionalen, plattentektonischen, geomorphologischen Konfiguration am aktiven Kontinentalrand des Ostalpins mit einem Randbecken (marginal basin/remnant basin?) des Südpenninikums vor der subduzierenden Hauptbewegungsbahn - z.B. Arosazone im W mit Fortsetzung nach E (z.B. im Wolfgangseefenster; vgl. geol. Kt. FUCHS, 1985) - des Ostalpins mit seinen Kalkalpen. Durch das insgesamt flache S-Einfallen der Bewegungsbahnen der kalkalpinen Decken (Unterschiebungen entlang den listrischen Flächen), die parallel zur subduzierenden Hauptbewegungsbahn der Kalkalpen verlaufen, ergeben sich pultförmige Großformen mit steilen N-Flanken (vorstoßende, höhere Deckenfronten) und flachen, südgerichteten Rampen (tiefere tektonische Einheiten), auf denen sich der Materialtransport - insbesondere der Exotika - aus dem N in die südlichen intrakalkalpinen Depot-Räume mit Gosausedimentation vollzieht. Auf Grund des gewonnenen Kenntnisstandes durch die Beckenanalyse und in Übereinstinmung mit dem evolutiven Orogenese-Konzept von FRANK (1987) wurde ein Modell zur Entstehung von kompressiven, intrakalkalpinen Trögen mit synorogener Sedimentation in Abhängigkeit des initialen Deckentektonismus entwickelt Infolge stetiger Einengung durch Prozesse der Unterschiebung entstehen asymmetriache Tröge. Wenn dort im Mulden-Tiefsten die Flexur (kalkalpiner Untergrund) eine Abscherung entlang einer flachen Störung erfährt, dann manifestiert sich der steile kurze S-Schenkel der asymmetrischen Mulde als Stirn einer neuen höheren tektonischen Einheit. Die Abscherung bedingt eine weitere Einengung, wobei die synorogene Sedimentation (debris flow, Olisthostrom) bis zur tektonischen Ausschaltung (phänomenologische "Überfah-rung" durch die höhere Einheit) enhält. Die schon früh erfolgte Eingleitung der juvavischen Decken wird als Sonderfall auf Grund der eklatanten Krusteninhomogenität (DECKER et al. 1987) angesehen. Unabhängig von dieser Tatsache unterliegt der W-Teil wie der E~Teil der Nördlichen Kalkalpen einen Deformations-Schema, das seinen Ursprung von Rand des Ostalpins nimmt und sich nachfolgend im die südlichen, rückwärtigen Areale (oberostalpimes Kalkalpin) ausweitet. Der Deckentektonismus schreitet so mit einer Zeitverschiebung weiter nach S voran, wobei sich offensichtlich die großräumigen, sedimentologisch-faziellen Verhältnisse auf den Decken, z. B. auf der Lechtal- und der Inntal-Decke, gleichen. Dies entspricht einem diachronen Übergreifen der Faltung und des hieraus resultierenden Deckentektonismus von N nach S. Für das Gebiet von Berlin (West) wird eine Übersicht der laufenden pollenanalytischen Untersuchungen vom Holstein-Interglaziaikomplex bis in die Gegenwart gegeben. Während im Mittel- und Jungpleistozän eine detaillierte Palynostratigraphie noch größere Lücken aufweist, existiert für das Spätpleistozän und Holozän ein durchgehend guter Kenntnisstand für die einzelnen Teilgebiete bis in die jüngste großstädtisch geprägte Kulturlandschaftsgeschichte.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 44 (dn044-1988-1)

München 1988 (1. Auflage); ISBN 3-86544-044-4

  • Brande, A.: Zum Stand der palynologischen Forschung im Berliner Quartär: 1-2, 3 Abb.
    Zusammenfassung
    Für das Gebiet von Berlin (West) wird eine Übersicht der laufenden pollenanalytischen Untersuchungen vom Holstein-Interglazialkomplex bis in die Gegenwart gegeben. Während im Mittel- und Jungpleistozän eine detaillierte Palynostratigraphie noch größere Lücken aufweist, existiert für das Spätpleistozän und Holozän ein durchgehend guter Kenntnisstand für die einzelnen Teilgebiete bis in die jüngste großstädtisch geprägte Kulturlandschaftsgeschichte.
  • Engel, H.: Neue Erkenntnisse zum geologischen Werdegang des Saar-Karbons: 8-22, 12 Abb.
    Zusammenfassung
    Die bisher gebräuchlichen Modelle zur paläogeographischen Entwicklung des Saarkarbon werden erweitert und abgewandelt. Die wichtigste neue Erkenntnis ist, dass das saarländisch-lothringische Karbon nicht in einem intramontanen Becken zur Ablagerung kam. Die kohleführenden Sedimente des gesamten Oberkarbon sind die Ablagerungen eines Deltas, das sich - mit einer breiten Flussniederung im Hinterland - in einen Meeresarm verbaute, der die Senke erfüllte. Hier fanden auf Flächen von vielen Quadratkilometern Kohlebildungen statt, die keinen marinen Einfluss erkennen lassen. Die weiten Flächen wurden von einem Flusssystem durchflossen, das periodisch eine große Sedimentfracht transportierte und eine entsprechende Erosionskraft aufwies.
  • Engel, H. & Tilly-Balz, L.: Detailkarte der Inkohlung des Saargebietes: 23-30, 9 Abb.
    Zusammenfassung
    Die Inkohlungskarte des Saarkarbon wird anhand der vorhandenen Daten üherarbeitet mit dem Ziel, eine Detailkarte des Westfal und des Stefan zu erstellen. Die Flöze des Westfal und des Stefan werden getrennt dargestellt, da zwischen den beiden Unter-Stufen des Oberkarbon eine große zeitliche Lücke vermutet wird, die dazu geführt hat, dass die Westfalkohlen zu Beginn des Stefan ein fortgeschritteneres Inkohlungsstadium erreicht haben. Die detaillierte Ausarbeitung der Inkohlungskarte soll in Zusammenhang mit der Tektonik gebracht werden.
  • Tilly-Balz, L.: Fluoreszenz und Reflexion der Exinite als Inkohlungsparameter des Saarkarbons: 31-44, 6 Tab., 9 Abb.
    Zusammenfassung
    Die Saarkohlen sind reich an großen und gut ausgebildeten Exinitmazeralen. Jedes Flöz enthält eine ausreichende Anzahl zur Fluoreszenzmessung geeigneter Sporen, Kutikulen, Sporangien oder unfigurierter Exinite. Reflexion und Fluoreszenzintensität - heide Analysen wurden durch monochromatische Messung hei einer Wellenlänge von 546nm ermittelt - zeigten ein unterschiedliches Teufenverhalten in Westfal- und Stefankohlen. Die Exinit-Reflexion nimmt im Westfal in Abhängigkeit von der Teufe schneller zu als im Stefan. Der Unterschied im Teufenverhalten der Fluoreszenzintensität zwischen beiden Niveaus ist noch deutlicher: im Westfal nimmt die Intensität mit zunehmender Teufe ab, im Stefan dagegen kann eine gegenläufige Tendenz festgestellt werden. Diese Veränderung kündigt sich bereits in den Heiligenwalder Schichten an (Oberes Westfal D). Gleichzeitig vollzieht sich ein Wechsel in der Ausbildung und der Zusammensetzung der Exinite, besonders gut an den Sporen zu beobachten. Dieser Wechsel im pflanzlichen Ausgangsmaterial muss als ein bedeutsamer Grund für die Veränderung im Teufenverhalten der Fluoreszenz der Exinite an der Grenze Westfal/Stefan angesehen werden.
  • Gregor, H.-J.: Ein bronzezeitlicher Henkelkrug von der Reisensburg bei Günzburg: 45-46, 3 Abb., 2 Taf. / Kurzmitteilung 1

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 45 (dn045-1988-1)

München 1988 (1. Auflage); ISBN 3-86544-045-2

  • Brinkmann, W.: Zur Fundgeschichte und Systematik der Ornithopoden (Ornithischia, Reptilia) aus der Ober-Kreide von Europa: 1-157, 14 Abb., 4 Tab., 8 Taf.
    Zusammenfassung
    Erstmals seit dem Erscheinen des Ornithischia-Handbuchs von STEEL (1969) wird das aus der Ober-Kreide von Europa bekannte Material der Unterordnung Ornithopoda umfassend dargestelit und ein Abriss der Fundgeschichte sowie ein Vorschlag zur Systematisierung dieser Fossilien gegeben. Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass nach dem derzeitigen Kenntnisstand nur drei der zahlreichen beschriebenen Binomina sicher abgegrenzt werden können, da sie auf Material errichtet wurden, von dem Art-diagnostische Merkmale bekannt sind. Bei diesen drei Taxa handelt es sich um: Rhabdodon priscus MATHEROM, 1869 (Hypsilophodontidae), Craspedodon lonzeensis DOLLO, 1883 (Iguanodantidae) und Telmatosaurus transsylvanicus (NOP-CSA, 1900) (Hadrosauridae). Alle anderen Namen müssen vorläufig eingezogen werden, da das Material, auf dem sie errichtet wurden, zur Zeit aus unterschiedlichen Gründen bestenfalls siner Ornithopoden-Familie als nicht näher bestimmbar zugeordnet werden kann. Die beiden häufigsten Probleme sind, dass die vorhandenen Skelettelemente (1) entweder tatsächlich keine Merkmale auf Art- bzw. Gattungsniveau besitzen oder (2) noch nicht eingehend genug untersucht wurden. Zu den unsicheren Taxa gehören: Anoplosaurus curtonotus SEELEY, 1819, "Anoplosaurus major" SEELEY, 1819, "Eucercosaurus tanyspondylus" SEELEY, 1819, Syngonosaurus macro-cercus" (SEELEY, 1869), "Orthomerus dolloi" SEELEY, 1883, "Orthomerus weberi" RIABININ, 1945, "Trachodon cantabrigiensis" LYDEKKER, 1888 und "Iguanodon hillii" NEWTON, 1892, sowie die Varietäten von Rhabdodon MATHERON, 1869 und Telmatosaurus NOPCSA, 1903, Diese Trinomina sind taxonomisch bedeutungslos. Vor allem einige der zu Rhabdodon MATHERON, 1869 gestellten Skelettelemente zeigen eine beträchtliche morphologische Varianz, so dass durch weitere Untersuchungen geklärt werden muss, (1) ob bei Rhabdodon priscus, wie F. NOPCSA meinte, tatsächlich ein Sexualdimorphismus nachweisbar ist oder (2) ob innerhalb dieser Gattung eventuell eine zweite Art abgegrenzt werden kann. Das Material von "Albisaurus albinus" (FRITSCH, 1893) und "Procerosaurus exogirarus" (FRITSCH, 1818) ist keiner der beiden Dinosaurier-Ordnungen sicher zuzuweisen und muss deshalb als Reptilia indet. klassifiziert werden.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 46 (dn046-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-046-0

  • Cavallo, O., Gregor, H.-J. & Knobloch, E.: Erstnachweis der Gattung Xanthium LINNÉ (Compositae) im europäischen Jungtertiär (Messiniano, Italien): 1-21, 14 Abb., 3 Taf.
    Zusammenfassung
    Aus dem evaporitischen Messinium von NW-Italien (Mba) wird der erste Nachweis der Gattung Xanthium LINNE im europäischen Jungtertiär erwähnt, zusammen mit der Begleitflora (Diasporen) und ökologisch-klimatologischen Überlegungen Am nächsten verwandt zu unserer fossilen Form sind amerikanische Arten wie X. pungens, X. leptospermum und X. pennsylvanicum.
  • Apostolikas, A.: Die Xylithe der miozänen Braunkohle von Aliveri/Euböa (Griechenland): 22-33, 2 Abb., 4 Tab.
    Zusammenfassung
    Die vorliegende Arbeit versucht einen Einblick in die Vegetation zu geben, die an der Bildung der Braunkohle von Aliveri auf Euböa beteiligt war, um Rückschlüsse auf die paläoökologischen Bedingungen des ehemaligen Moores ziehen zu können. Aus diesem Grund sind die Xylite aus der Untermiozänen Kohle holzanatomisch untersucht worden; es fanden sich: Taxodioxylon germanicum, T. cryptomerioides, Glyptostroboxylon tenerum.
  • Gregor, H.-J.: Versuch eines neuen Klima-Modells für die Zeit der Oberen Meeres- und Süßwassermolasse in Bayern: 34-47, 2 Taf., 19 Abb.
    Zusammenfassung
    Es wird versucht, die klimatischen Gegebenheiten der Molasse-Phytozonen nicht nur in Form von Klimadiagrammen, sondern auch mit Isolinien verschiedener Temperaturen, Niederschlags- und anderer Daten darzustellen
  • Gregor, H.-J.: Eine miozäne Florula aus dem Schwerfener Ton (Rheinland): 48-52, 3 Abb., 1 Taf. / Kurzmitteilung 1
  • Trautwein, J. & Gregor, H.-J.: Erstnachweis von Eucommia europaea MÄDLER in der Oberen Süßwasser-Molasse in Bayern (Hilpoldsberg, Augsburg): 52-54, 1 Abb., 2 Taf. / Kurzmitteilung 2

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 47 (dn047-1989-1)

München 1989 (1. Auflage)

  • Unger, H.-J.: Boden- und Bazarfunde aus dem afghanisch-pakistanischen Raum - Keramik, Glas, Schmuck und Bauteile: 1-161, 4 Abb., 1 Tab., 12 Taf.
    Vorwort
    Als Mitglied der Deutschen Geologischen Mission in Afghanistan bearbeitete Herr Dr.Ganss in den
    Jahren 1959 bis 1963 Teile Südost-Afghanistans. Die Ergebnisse dieser vierjährigen geologischen Tätigkeit wurden in mehreren umfangreichen Arbeiten veröffentlicht. Bei seinen geologischen Arbeiten stieß Dr.Ganss zwangsläufig auf archäologisch interessante Plätze, die er registrierte, in den geologischen Karten verzeichnete und deren zu Tage liegende Keramik und andere Artefakte er aufsammelte. Aus diesen Aufsammlungen entstand eine Sammlung, die durch Ankäufe bei Händlern in Ghazni und im Bazar von Kabul erweitert wurde. Auf diese Weise gelangten zu den Stücken aus den eigenen AufSammlungen Bauteile der Gandhara-Kunst, Schalen unterschiedlichen Alters, Waffen, Werkzeuge und vor allem Metallgefäße. Im Gegensatz zu den Streufunden, bei denen es sich vorwiegend um Keramikbruchstücke handelt, zeichnen sich viele der gekauften Stücke durch guten Erhaltungszustand aus, teilweise sind sie sogar unbeschädigt. Bei seinen ausgedehnten Reisen, die ihn bis nach Pakistan in das untere Industal nach Mohenjo-Daro führten, sammelte und erwarb Dr.Ganss weitere Stücke, so daß die Sammlungsbestände heute eine Zeitspanne vom Neolithikum (Mundigak in Afghanistan, Mohenjo-Daro in Pakistan) bis in spätislamische Zeit umfassen. Nach Beendigung seiner Tätigkeit in Afghanistan im Jahre 1963 überstellte Dr.Ganss,mit Genehmigung offizieller Stellen in Afghanistan, die Sammlung nach Deutschland. Im Jahre 1985 wurde mit der Katalogisierung der Bestände begonnen, was sich insofern schwierig gestaltete, als die Sammlung zuerst einmal von mehreren Orten, wo sie gelagert war, zusammengeführt und in eine annähernd chronologische Reihung gebracht werden mußte. Die Katalogisierung erfolgte beim Sammlungs-
    komplex "Keramik, Glas, Schmuck und Bauteile" nach Fundpunkten, also annähernd in chronologischer Abfolge der Aufsammlung oder des Erwerbs. Die Nummerierung orientierte sich am Fundjahr (etwa 59..für 1959), der Fundortnummer (beispielsweise ..1 für den Fundpunkt Maslum Schah am Hilmend, dem ersten im Jahre 1959) und der laufenden Objekt-Nummer. So erhielt beispielsweise das Bodenbruchstück einer glasierten Keramikschale mit dem "Sonnenblumen-Motiv" aus Maslum Schah die Inventar-Nummer 591-25.
    Unter Berücksichtigung der derzeitigen politischen Lage in Afghanistan erschien es sinnvoll, die von Dr.Ganss zusammengetragene Sammlung zu katalogisieren und zu publizieren. Neun Jahre tobte der Krieg in diesem Land und im Moment ist der Friede nicht in Sicht. Neben dem unendlichen Leid, das dieser Krieg über die Bevölkerung brachte und noch bringt, werden ihm im Rückblick mit Sicherheit viele geschichtliche Denkmäler und archäologische Relikte, die bis zu seinem Beginn der Zerstörung entgangen waren, zum Opfer gefallen sein. Deshalb erschien es vertretbar, die Sammlung Dr.Ganss, auch wenn sie keine spektakulären Objek- te beinhaltet, bekannt zu machen. Die Inventarisierung der Bestände hat den Sinn, die Sammlung als geschlossenes Ganzes zu fixieren, um bei einer eventuellen oder möglichen Zersplitterung eine Dokumentation ihres ursprünglichen Gesamtumfanges zu haben. Was letztendlich mit dieser Sammlung geschehen wird, ist im Moment noch nicht entschieden. (...)

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 48 (dn048-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-048-7

  • Schönberger, G.: Die rezenten Riffe der Pangasinan-Halbinsel/N-Luzon/Philippinen - Entwicklung, Verbreitung, Aufbau und Fazieszonierung von Terrassenriffen und Rampenriffen und ihre Beziehung zum Saumriff: 1-150, viele Abb., 7 Taf., Anhang.
    Zusammenfassung
    Es werden Entwicklung, Verbreitung, Aufbau und Fazieszonierung der rezenten Riffe der Pangasinan-Halbinsel beschrieben. Die aus Übersichts- (14 UW-Beobachtungsstellen vor den Küsten der Halbinsel) und Detailstudien (Hundred Islands District, 13 UW-Profile/"transect lines", UW-Kartierung der Inselsäume) in den rezenten Riffen, sowie aus einer Übersichtskartierung des Festlandes (Satellitenbildauswertung, 40 Aufschluss-Beschreibungen), gewonnenen Ergebnisse sind dargestellt. Obwohl im gesamten Arbeitsgebiet eine reiche Korallenfauna angetroffen wurde (z.B. 37 Korallengattungen innerhalb von ca. 600 Transectmetern im Hundred Islands District), dominieren vor den Küsten der Pangasinan-Halbinsel solche Rifftvpen, denen eine wellenbrechenden Riffkante fehit, nämlich Rampenriffe und Terrassenriffe. Terrassenriffe sind schmale Karbonatkörper aus massivem Rotalgen/Korallenfels. Sie sind hochgradig wellenresistent und besitzen eine ausgeprägte, stets mehrere Meter unter dem Meeresspiegel gelegene, Riffkante. Rampenriffeund Terrassenriffe. Terrassenriffe sind schmale Karbonatkörper aus massivem Rotalgen/Korallenfels. Sie sind hochgradig wellenresistent und besitzen eine ausgeprägte, stets mehrere Meter unter dem Meeresspiegel gelegene, Riffkante. Rampenriffe fallen ohne nennenswerten Gefälleknick flach vom Ufer zum Becken hin ab. Sie bestehen größtenteils aus Riffschutt-Sedimenten und besitzen daher nur eine geringe Wellenresistenz. Aktiver Gerüstbau ist auf Fleckenriffe beschränkt, die sich über die Rampe erheben. Die vorwiegend tektonisch geprägte Schelfmorphologie (Einfallswinkel und Breite) und die an den Küsten der Halbinsel vorherrschenden Wellenenergien sind die wichtigsten steuernden Faktoren der Riffbildung. Die Sedimentbelastung des Meerwassers war dagegen nur von erstaunlich geringer Bedeutung. Terrassenriffe erwiesen sich als tvpische Hochenergie-Riffe, die dem schmalen, steil abfallenden Schelf der Westküste auflagern. Rampenriffe sind dagegen in ihrer Verbreitung auf das meist wenig bewegte Schelfmeer (Golf von Lingayen) vor der Ostküste der Halbinsel beschränkt. Nur in einem (räumlich und energetisch) schmalen Übergangsbereich an der Nordküste der Pangasinan-Halbinsel konnten sich Saumriffe entwickeln. Die genannten Rifftypen gehen kontinuierlich ineinander über. Neben den "normalen", d.h. über längere Perioden hinweg wirksamen, Wellenenergien, prägen die regional sehr häufig auftretenden Taifune die Riffbildung, indem sie, insbesondere in den an hohe Wellen nicht angepaßten Rampenriffen, typische Faziesmuster erzeugen. Hierzu zählt die starke Dominanz von Riffschutt, die geringe Verbreitung größerer Korallengerüste und das Auftreten der Taifun-Riff-Fazies. Diese besteht aus zerbrochenen, jedoch nicht vollständig abgestorbenen Korallenkolonien, welche ihre Fähigkeit zum aktiven Gerüstbau behielten. Die Abwesenheit eines wellenbrechenden Riffsaumes bei den Terrassen- und Rampenriffen läßt sich mit der, ökologisch bedingten (hier: zu hohe oder zu niedrige Wellenenergie), geringen Verbreitung von rasch wachsenden Korallen der Gattungen Acropora und Pocillopora in diesen Riffen erklären. Da diese Vergesellschaftung nur in einem engen energetischen Spektrum vorkommt, erst seit dem Pleistozän bekannt ist und andere (such fossile) Korallen nicht in der Lage sind (waren) hochgradig wellenresistente Riffsäume zu bilden, sind Saumriffe in ihrer Verbreitung auf energetisch besonders begünstigte Küstenabschnitte (hier: Nordküste der Pangasinan-Halbinsel) beschränkt und aus der Erdgeschichte kaum bekannt. Um fossile Riffe besser verstehen zu können, ist es deshalb notwendig, aktualistisch orientierte Studien vorwiegend an solchen modernen Riffen durchzuführen, in denen die genannte, typisch moderne Korallenvergesellschaftung ohne Bedeutung ist: an den Terrassen- und Rampenriffen. Da beide Rifftypen normalerweise weder im Luft- noch im Satellitenbild zu erkennen sind, ist es durchaus möglich, dass sie wesentlich weiter verbreitet sind als bisher angenommen wird.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 49 (dn049-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-049-5

  • Martinetto, E. & Gregor, H.-J.: The first occurrence of Sinomenium cantalense (REID) DOROFEEV in the Italian Neogene with special remarks on the villafranchian stage: 1-11, 6 figs., 1 pl.
    Zusammenfassung
    Aus dem "Villafranchiano" nördlich Turin (Oberitalien) werden makroskopische Pflanzenreate kurz erwähnt: Erstnachweis von Sinomenium cantalense im italienischen Jung-Neogen und Glyptostrobus europaea sowie monocotyle und dicotyle Blätter, Fruktifikationen von Toddalia, Eurya, Styrax usw.
  • Gregor, H.-J. & Bogner, J.: Neue Untersuchungen an tertiären Araceen: 12-22, 4 Abb., 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Es werden einige fossile Araceenfunde kritisch behandelt: Aracistrobus-Funde sind Reste von Platanus-Fruchtständen, Areceites hungericus sind entnadelte Pinus-Zweige. Weiterhin wird karpologisches Material von Cytisus reniculus zu Epipremmites reniculus neukombiniert, ebenso wie Scindepsites salzhausensis. Urospethites avimontenus und U. visimensis. Die Fossilien stammen aus dem Jungtertiär der Bundesrepublik Deutschland, der DDB, Ungarns, Dänemarks und Sibiriens.
  • Gregor, H.-J., Gürs, K., Meller, B. & Schwarz, R.: Eine oberpliozäne Karpoflora von Mainflingen bei Seligenstadt: 24-30, 2 Tab., 3 Abb. / Kurzmitteilung 1
  • Gregor, H.-J., Knörzer, V. & Seidenschwann, G.: Eine neue Frucht- und Samenflora aus dem Pliozän von Mühlheim bei Frankfurt a. Main: 31-35, 2 Tab., 2 Abb. / Kurzmitteilung 2
  • Hildenbrandt, K.-D.: Ringingen, eine neue untermiozäne Fundstelle in der Brackwassermolasse bei Ulm: 36-45, 4 Abb., 2 Taf. / Kurzmitteilung 3
  • Givulescu, R.: Several remarks concerning the origin of the coal in the Pliocene Rio Maior Field (Portugal): 46-50, 2 pls. / Kurzmitteilung 4
  • Gregor, H.-J.: Neufunde fossiler Fruktifikationen in Molasseablagerungen Süddeutschlands: 51-52./ Kurzmitteilung 5

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Bände 50-1 bis 50-12 (dn050-1989ff)

München 1989-2004

  • Günther, Th. & Gregor, H.-J.: Computeranalyse neogener Frucht- und Samenfloren Europas
    Zusammenfassung
    Es wird eine Änalyse neogener Frucht und Samenf1oren Europas vorgenommen, um sie ökologisch-stratigraphisch einengen und auf diese Weise eine Phytozonierung vorlegen zu können. Die  Ergebnisse der Analyse wurden in 12 Einzelbänden veröffentlicht:

    Band 50-1. Fundorte und deren Florenlisten: 1-180, 3 Abb., 5 Tab.
    München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-050-9
    Zusammenfassung
    Es wird eine Änalyse neogener Frucht und Samenf1oren Europas vorgenommen, um sie ökologisch-stratigraphisch einengen und auf diese Weise eine Phytozonierung vorlegen zu können. Die Ergebnisse der Analyse werden in mehreren Bänden veröffentlicht.
    Im vorliegenden Band 1 werden die analysierten Fundorte mit ihren Florenlisten vorgestellt. Pro Fundort werden folgende Angaben gemacht: Geographie: Land, Region, Ort, Lokalität, geographische Länge und Breite; Fundort: Aufschluss, Schicht, Horizont, Probe, Sediment, Lithologie, Stratigraphie; Bearbeitung:Aufsammlung, Aufbewahrung, Bearbeitung, Literatur; Fossilien: Florenliste. Ausführliche Adress- und Literaturverzeichnisse sind beigefügt.

    Band 50-2. Florenmerkmale und ihre stratigraphisch-geographischen Abhängigkeiten: 1-159, 50 Abb., 23 Tab.
    München 1991 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Es werden eine Reihe allgemein gültiger Begriffe für Pflanzenmerkmale (z.B. paläotropisch) definiert und besprochen. Für die Gattungen der untersuchten Florenlisten werden diese Pflanzenmerkmale angegeben. Mittels der Pflanzenmerkmale errechnen sich für die Fundorte Florenmerkmalswerte (prozentualer Anteil eines Pflanzen-merkmals innerhalb einer Florenliste). Es wird gezeigt, daß zwischen Sediment/Lithologie und Florenliste eines Fundorts Abhängigkeiten vorliegen. Die Vegetationstypen las-sen sich mit bestimmten Sediment-Lithologie-Kombinationen korre-lieren (z. B. Mastixioideen-Floren mit schlämmbar und Sand). Die Länge der Florenliste ist vom Sediment/Lithologie abhängig. Die Untersuchungen berücksichtigen folgende Sediment-Lithologie-Kombinationen: schlämmbar und Ton/Mergel (81 Fundorte) schlämmbar und Kohle (64 Fundorte) schlämmbar und Sand (48 Fundorte) spaltbar und Ton/Mergel (48 Fundorte). Die Florenmerk-malswerte der Fundorte werden in ihrer zeitlichen und geographischen Abhängigkeit untersucht, wobei eine ausgeprägte Abhängigkeit zum Sediment/Lithologie vorliegt. Die Ergebnisse werden graphisch und tabellarisch dargestellt und interpretiert. Florenmerkmalswerte und ihre stratigraphische Abhängigkeit: Es liegen zum Teil ausgeprägte Trends vor. So sinken bzw. steigen z. B. die Baumanteile im Schlämmbaren bzw. Spaltbaren mit abnehmendem Alter der Fundorte. Florenmerkmalswerte und ihre geographische Abhängigkeit: Es werden 14 Gebiete festgelegt. Für diese werden die jeweils vorliegenden Florenmerkmalswerte errechnet. Ausgleichsrechnungen berücksichtigen die Abhängigkeiten von Stratigraphie und Sediment/Lithologie Dadurch werden die Florenmerkmalswerte der Gebiete vergleichbar und es können Gemeinsamkeiten / Unterschiede erkannt werden. Es werden 4 Gebietsgruppen mit jeweils hoher Ähnlichkeit der Florenmerk-malswerte erkannt. Bemerkenswert ist, dass nicht immer nahe beieinander liegende Gebiete, sondern auch weiter entfernte ähnliche Werte aufzeigen können. Altersbestimmung mit Florenmerkmalswerten: Es werden Tabellen und Graphiken vorgelegt, mit deren Hilfe eine Altersbestimmung mit Florenmerkmalswerten (exotisch, paläotropisch, Mixwert u. a.) vorgenommen werden kann. In diesem Zusammenhang wird ein geographischer Korrekturfaktor eingeführt. Die mathematischen Ansätze für alle erfolgten Rechenoperationen werden vorgelegt.

    Band 50-3. Übereinstimmungen von Florenlisten und ihre stratigraphisch- geographischen Beziehungen: 1-244, 4 Abb., 224 Tab.
    München 1992 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Es wird eine Formel für die Übereinstimmung zweier Florenlisten vorgelegt und aus-führlich diskutiert: Übereinstimmung = 2 . k / l1 + l2 (l1 Anzahl Arten der Florenliste 1; l2 Anzahl Arten der Florenliste 2; k = Anzahl Arten, die in beiden Florenlisten vorkommen). Mit Hilfe dieser Formel werden für jeden Fundort, dessen Florenliste mindestens 4 Arten umfaßt, eine Liste ähnlicher Fundorte ermittelt und ausgewertet.
    Korrelierbarkeit: Die Korrelier bar ist gut, wenn viele Fundorte mit hoher Übereinstimmung vorliegen, die möglichst einheitliches Sediment/Lithologie und lange Flo-renlisten aufweisen. Außerdem sollten die Florenmerkmalswerte gering streuen. Jede Fundortliste wird auf Korrelierbarkeit in regionaler/überregionaler, stratigraphischer, ökologischer und pflanzengeographischer Sicht bewertet.
    Regionale Beziehungen: Für jeden Fundort wird untersucht, in welchen Regionen Europas die ähnlichsten Fundorte liegen. Es zeigen sich typische regionale und überregionale Beziehungen.
    Stratigraphische Beziehungen: Für einen Fundort kann man anhand seiner ähnlichsten Fundorte das Alter bestimmen. Auf diese Weise wird die Alterseinstufung für 25 Fundorte eingeengt (z. B. Auenheim 1-1 laut Literatur Pliozän, anhand der ähnlichsten Fundorte U-Pliozän) und für 36 revidiert (z. B. Ampflwang 1-1 laut Literatur U-Pliozän, anhand der ähnlichsten Fundorte O-Miozän). Sediment/Lithologie: Die Fundorte einer Liste weisen häufig gleiches Sediment/Lithologie auf. Es wird nachgewiesen, daß hier Gesetzmäßigkeiten und nicht Zufälle, vorliegen.

    Band 50-4. Carpofloren, Carpofloren-Komplexe und Carpofloren-Phasen: 190 S., 20 Abb., 221 Tab.
    München 1993 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    193 Taphozönosen aus Europa, die bereits in den Bänden 1-3 der Documenta naturae 50 behandelt wurden, werden in Hinblick auf ihre Ähnlichkeit miteinander verglichen. Daraus ergeben sich größere Einheiten, die zu Carpofloren und Carpofloren-Komplexen verbunden werden. Es zeigt sich eine Abfolge von Carpofloren-Kornplexen, die stratigraphisch, regional und ökologisch interpretierbar ist. Es sind eindeutige Abhängigkeiten der altersdifferenten Carpofloren-Komplexe von der Fazies (Trocken, Sumpf, usw.) und vom Sediment (schlämmbar- spaltbar) zu verzeichnen. Die Carpofloren-Komplexe wurden zu Carpofloren-Phasen verändert. Dadurch erhält man Zeiteinheiten, die zwar relativ zueinander fassbar, aber chrono- oder biostratigraphisch noch nicht korreliert sind. Es wird ein Zeitraum vom Oligozän bis zum Pleistozän abgedeckt, eine Region, die ganz Mitteleuropa sowie alle Faziesbereiche vom offenen Wasser bis zum mesophytischen Trockenwald umfasst.

    Band 50-5. Artennachweise und stratigraphische Problematik: 150 S., 2 Abb., 11 Tab.
    München 1997 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Die für den Carpofloren-Komplex D definierte Abfolge wird verworfen. Für die Carpofloren-Komplexe A, B, C, E, F und G wird eine vollständig revidierte Abfolge vorgelegt, für den Carpofloren-Komplex D eine unvollständig revidierte Abfolge. Die stratigraphische Problematik dieser Abfolge wird diskutiert und faziell interpretiert, wobei die spaltbaren Schichten des Carpofloren-Komplexes D mehr Elemente aus den Auewäldern bzw. aus der Feuchtfazies aufweisen. Anschließend wird eine Liste aller Arten vorgelegt. Pro Art sind die korrespondierenden Fundorte mit ihren Abfolgewerten angegeben. Diese Angaben sind noch stratigraphisch zu interpretieren.

    Band 50-6: Temporale, regionale und ökofazielle Bewertung von Arten: 154 S., 1 Fig., 13 Tab.
    München 1998 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Im Gegensatz zu paläozoologisch fassbaren "Leitfossilien" stellen wir Temporal-, Regional- und Biotop-Indikatoren bei neogenen Karpofossilien vor. Ausgewählte Kombinationen dieser Indikatoren können als Äquivalente von Leit- und Zonenfossilien gelten.

    Band 50-7: Berichtigung der Datenbasis und neue Fundorte: 175 S., 6 Tab.
    München 1999 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Die Datenbasis der Computerarbeit von 283 Fundorten wird berichtigt (vorläufige Listen werden entfernt) und durch neue Fundorte aus jüngster Literatur erweitert. Einige Arten werden ebenfalls revidiert und neue hinzugefügt. Die Entfernungsangaben von Fundorten werden revidiert, da sich ein systematischer Fehler eingeschlichen hat. Mischfloren werden eliminiert, Farnsporen wie Azolla oder Selaginella entfernt (aber im Appendix zusammengestellt), problematische Reste wie Spirellea ebenfalls.

    Band 50-8: Revision und Update von Florenmerkmals-Werten, Abfolge-Werten, Carpofloren und Carpofloren-Komplexen: 266 S., 503 Tab.
    München 2000 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    In diesem Band werden alle Fundorte und damit deren Floren mit ihrem Übereinstimmungswert zu anderen (den ähnlichsten) Lokalitäten vorgelegt. Die wichtigsten zugehörigen Daten wie Carpofloren-Komplex, Abfolgewert, geographische Fundortzuordnung. Sediment, Lithologie etc. werden jeweils angegeben.

    Band 50-9: Revision und Update der Übereinstimmungs-Tabellen von Fundort-Florenlisten: 208 S., 126 Tab.
    München 2001 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Es werden zunächst einige Berichtigungen zu früheren bänden angegeben. Anschließend werden die Florenmerkmalswerte (Artenzahl, Trockenfaziesm paläotropisch u. a. Parameter in % sowie der Schlämmfaktor) aller Fundorte neu berechnet und aufgelistet. Die Abfolgewerte der Floren werden auf jeweils 5 Schritte für Oberoligozän, Untermiozän, …, Oberpliozän, Unterpliozän eingeengt. Der Wertebereich umfassst damit das Neogen (6-30) und darüber hinaus Paläogenfloren (1-5) und Quartärfloren (31-35) im alten Sinne. Diese Florenabfolge zeigt keine Brüche, weswegen wir von einer Abfolgeserie, die alle Carpofloren des gesamten Neogen umfasst, sprechen können. Die neuen Carpofloren-Komplexe A-S und Z ersetzen frühere und ergeben ein dichtes Netz von floristisch gur fassbaren Komplexen. Sie sind stratigraphisch, ökologisch-faziell und geographisch aufgliederbar. Ein Überblick mit Graphiken ergänzt die Daten in einer strtigraphischen Abfolge, gekoppelt mit der Fazies.

    Band 50-10: Revision und Update der Artennachweise: 181 S., 2 Tab.
    München 2002 (1. Auflage)
    Zusammenfassung
    Es wird eine vollständig revidierte Artenliste vorgelegt. Für jede Art werden die Fundorte, an dnen die Art nachgewiesen wurde, aufgelistet. Die ergänzte Fundortinformation besteht aus Fundortnamen, Land Region, revidiertem Abfolgewert, Carpofloren-Kommplex und Sediment.

    Band 50-11: Revision und Update von Biotop-Indikatoren für Fundorte und Carpofloren sowie Temporal- Indikatoren für Arten: 78 S., 8 Tab., 1 Fig.
    München 2003 (1. Auflage); ISBN 3-86544-474-1
    Zusammenfassung
    In diesem Band haben wir Updates der Biotop-Indikatoren von Fundorten gebracht. Aus den Biotopmerkmalen Wasser (W), Sumpf (S) und Trocken (T) der Florenpunkte haben wir den Biotop-Indikator (BI) abgeleitet und in einer Liste aller Fundorte vorgelegt. Dasselbe haben wir für die Carpofloren und Carpoflorn-Komplexe unternommen. Auf Basis der neu definierten Fundort-Abfolgewerte haben wir eine Liste aller Arten mit ihren jeweiligen Abfolgewerten erstellt. Damit ist eine erste stratigraphische Aussage für alle erwähnten Arten und damit auch Floren und deren Fundorte gegeben.

    Band 50-12: Die Regionen und ihre stratigrafische Bedeutung: 208 S., 21 Tab.
    München 2004 (1. Auflage); ISBN 3-86544-473-3 
    Zusammenfassung
    In dieser Arbeit beweisen wir, dass die Leitformen der Dux und Ind regional unterschiedlich reagieren, d. h. sie sind in verschiedenen Regionen Mitteleuropas stratigraphisch unterschiedlich ausgeprägt. Dies steht im Widerspruch zu den stratigraphischen Daten der marinen Leitfossilien oder zur Zonierung mit Kleinsäugern. Als Beispiel werden die Rutaceen mit diversen Zanthoxylum- und Toddalia-Arten näher untersucht.

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 51 (dn051-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-051-7

  • Topitsch, W. M.: Geochemie und Petrographie der mesozoischen Ophiolithe des Appennins und der Tethys, Vergleich mit Referenzwerten definierter petrogenetisch-tektonischer Umgebung, Geologische, geodynamische und lagerstättenkundliche Implikationen: 1-952, Anhang I-IV.
    Zusammenfassung
    Die vorliegende Abhandlung befaßt sich mit dem Themenbereich Ophiolithe, zuerst mit klassischen geowissenschaftlichen Methoden in einem begrenzten Gebiet; darüberhinaus werden in einem größeren Rahmen Daten und Ergebnisse aus der Literatur ausgewertet, mit vereinheitlichten und übergreifenden Verfahren dargestellt und interpretiert.Selbst erarbeitete und der Literatur entnommene geologische, geochemische und petrologische Erkenntnisse werden mit konventionellen und mit statistischen Methoden verarbeitet auf petrogenetische, geodynamische und lagerstättenkundliche Aspekte hin untersucht und diskutiert.
    Im ersten Hauptteil werden die apenninischen Ophiolithe mit Schwerpunkt auf Basaltgängen und Gabbrokomplex bearbeitet.Die Problematik und die zahlreichen Eigenheiten der apenninischen Ophiolithe werden zusammengefaßt, und insbesondere Aspekte der räumlichen - zeitlichen Entwicklung des Ophiolithereignisses erörtert.Die Magmaetwicklung im Apennin wird somit von triassischen Alkalibasalten zu den Basaltgängen immer subalkalischer, Mitte der Kreide erfolgt ein Sprung zu sporadischen Basaniten, während erst im Tertiär kalkalkalische Andesite extrudieren.
    Der zweite Hauptteil der Abhandlung stützt sich. vor allem auf Literaturdaten.Bei der Auswertung der geochemischen Hauptelemendatenbanken (OPHRA, PETROS und ,,KOMA") zeigte sich, dass diese wegen unpräziser Gesteinsklassifikationen und wegen des Fehlens wichtiger Magmatittypen nur bedingt verwendbar sind.Die Rohdaten wurden in einheitlicher Weise weiterverarbeitet, und mit Hilfe zahlreicher Variationsdiagramme und mit statistischen Methoden ausgewertet.Als Basis für die weiteren Untersuchurigen werden weitgehend gesicherte Erkenntnisse zur Petrogenese dargelegt und ein Klassifikationsschema dargestellt. Danach lassen sich alle Mantelrnagmatite einteilen in ein Spektrum unterschiedlicher Primärschmelzen, deren Alkali-der Lithosphärendicke korreliert ist.Kritisch werden die häufig zur Klassifikation von Magmatiten verwendeten Variablen (Elemente und Elementverknüpfüngen) und Variationsdiagramme untersucht und mittels zahlreicher Gruppen von Referenzwerten auf Anwendbarkeit für Gesteine aus bekannter geotektonischer Umgebung überprüft.Zusammenfassend muss leider festgestellt werden, dass wegen überraschender Überlagerungen und Streuungen eine allzu genaue plattentektonische Unterscheidung und Einteilung von Magmatiten fragwürdig bis sinnlos erscheintIn den Kurzbeschreibungen der tethyschen Ophiolithprovinzen sind jeweils zuerst die wichtigsten Literaturdaten zusammengefaßt. Dabei werden Wiederholungen ähnlicher Beobachtungen weitgehend vermieden und nur wesentliche Oder aullergewohnliche Untersuchungsergebnisse ausgewählt.Anschließend werden die Ergebnisse der eigenen geochemisch - petrologischen Interpretation der magmatischen Gesteine, die nach einheitlichen Methoden unter Berücksichtigung der zahlreichen Referenzwerte vorgenommen wurde, in knapper Form zusammengefaßt.
    Mit Methoden der Clusteraralysis wird versucht, die neu eingeteilten und transformierten Datensätze der tethyschen Ophiolithe, der Referenzwerte und beider Gruppen zusammen hierarchisch zu gliedern. Im Diskussionskapitel werden zuerst verschiedene Aspekte zur Petrologie und Genese erörtert und schließlich mit den Ergebnissen der geochemischen Einenzelbearbeitungen verknüpft.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 52 (dn052-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-052-5

  • Unger, H. J., Myat Htut & Einfalt, H. Chr.: Quartärgeologische Untersuchungen im Oberen Chindwin Distrikt (Sagain Division, Oberbirma): 1-110, 57 Abb., 23 Tab., 11 Taf., 1 Beil.
    Zusammenfassung
    Im Zuge quartärgeologischer Untersuchungen im Oberen Chindwjn Distrikt (Segaing Division,Ober-Birma), die sich entlang des Chindwin auf den Flussabschnitt zwischen Tetkon im Süden und Homalin im Norden erstreckten, wurden 5 pleistozäne Terrassen und eine holozäne Terrasse nachgewiesen, die sich mit den Terrassenniveaus am Irrawaddy perallelisieren lassen. Der Nachweis und die Korrelation dieser 6 Terrassen über eine Flußstrecke von 214 Kilometern gelang durch die Einmessung der einzelnen Terrassenhöhen zu beiden Seiten des Chindwin (40 Meßlinien mit 88 km gemessener Länge von 11 Basispunkten aus; Ausgangspunkt für die Einmessung war meistens der dry season level des Chindwin). Mit den Ergebnissen aus diesen Aufnehmen wurde die flächige Verbreitung der einzelnen Terrassen im Flussabschnitt zwischen Tatkon und Homalin kartenmäßig dargestellt. Daraus konnte die Ausdehnung des mittelpleistozänen bis holozänen Chindwin Tales und die Verteilung der einzelnen Terrassen im heutigen Tal rekonstruiert werden. Der petrographische Aufbau der pleistozänen Terrassen unterscheidet sich grundlegend von dem der holozänen Terrasse:
    - die pleistozänen Terrassen bauen sich aus einem unteren, grobklastischen Teil von 3 bis 6 m Mächtigkeit und einem feinklastischen oberen Teil, drem Overburden, 10 bis 14 m mächtig, auf. Den grobklastischen Teil rapräsantieran Sande, Kiese, Schotter und Boulder (bis maximal 50 cm Durcheesser) in lateral wie vartikal rasch wechselnder Folge, den feinklastischen Tail bauen Fein-bis Feinmittalsande bis Schluffe auf. Eine bis zu 4 m mächtige, intansiv rot gefärbte Lage (red soil) kann die pleistozänen Terrassen nach oben hin abschließen.
    - die holozäne Tarrasse, die sich in einen älteren (qhä) und einen jüngeren (qhj) Tail unterteilen läßt, wird ganz oder zum überwiegenden Teil von lose gelagerten, abschnittsweise kreuzgeschichteten Fein-bis Grobmittelsanden aufgebaut, die lagenweisa schluffig sein können. Der Schluffgahalt nimmt generell nach oben hin zu. Eingelagerte Fein-bis selten Grobkiese in Lagen oder Linsen wurden, ragellos im feinkörnigen Sediment verteilt lagernd, verschiedentlich beobachtet.
    Die holozäne Terrasse liegt 4 bis 15 m über dem dry season level des Chindwin. Sie wird während der Regenzeit in weiten Teilen noch überflutet. Die pleistozänen Terrassen liegen 24,8 m (T4), 41,2 m (T3), 56,6 m (T2), 74,8m (T1) und 118,8 m (T0) Über dem dry season level des Chinwin.
    Durch die auch heute noch andauernde Hebung des Untergrundes war der Chindwin im fortschreitenden Pleistozän gezwungen, sich epigenetisch in das sich hebende Tertiär einschneiden. Härtere Schichten des Tartiärs konnten dabei wegen des offensichtlich über längere Zeiträume zu geringen Energieangabotes des Flusses nicht erodiert werden, blieben als Härtlinge im Strombett stehen und beeinflussten in zunehmendem Maße das Sedimentationsgeschehen. Dadurch entstanden parallel zu den pleistozänen Akkumulationstarrassen (T0-T4) zeitgleiche Erosionsverebnungen ((T0)-(T4)) im sich hebenden Tertiär, die mit Resten von Terrassenschottern, versteinertem Holz und feinkörnigem Overburden-Material bedeckt sein können.
    Die pleistozänen Terrassen T0 bis T4 wurden im Mittleren-und Oberen Pleistozän, etwa im Zeitraum zwischan 800 000 bis 10 000 Jehren vor heute abgelagert, die holozäne Terrasse des Postglazials ist jünger als 10 000 Jahre vor heute anzusetzen.
    Bei den Aufnahmearbeiten konnten erstmals im Oberen Chindwin Distrikt paläolithische Steinwerkzeuge innerhalb der Terressenschotter der pleistozänen Terrassen T2 bis T4 gefunden werden. Da bis jetzt zu wenige Artefakte entdeckt wurden, können sie im Moment noch nicht für eine Datierung der Terrassen herangezogen werden. Parellelisierungen mit den entlang des Irrawaddy gefundenen steinzeitlichen Kulturrelikten gestatten eine vorläufige Einstufung in die paläolithischen Stufen des Early Anyathian und des Late Anyathian.
    Ein geologisch-stratigraphischer Überblick und Bemerkungen zur Tertiär-Stratigraphie des Chindwin Backens orientieren sich hauptsächlich an der Literatur, doch konnte in Korrelation mit den Faunen des westlich gelegenen Paratethys-Bereich, des Sedimentationsende der Irrawaddy Gruppe faunistisch mit dem Ende des Pliozän festgelegt werden.
    Grundrisse und Profile aller vermessenen Profillinien werden vorgelegt. Im Zuge der Aufnahme wurden nördlich von Homelin auch Tertiär-Sandsteine beprobt, die auf ihren Schwerminaralanteil und den Tongehalt hin untersucht wurden. Ihr Schwermineralspektrum ähnelt dem der grobkörnigen pleistozänen Terrassensedimente, allerdings führen sie bis zu 77% Keolinit als toniges Bindemittel.
    Da Birma im östlichen Teil der Tethys liegt erschien es vertretbar, die weiter im Westen für den Tethys/Paratethys-Bereich chronostratigraphisch ermittelten absoluten Zeitmarken zu übernehmen, die allerdings durch die Faunanvergleiche ebenfalls untermauert werden. Danach liegt die Grenze Miozän zu Pliozän bei 5,4 Mill.Jahran vor heute, des Pleistozän beginnt bei etwa 1,8 Mill.Jahren vor heute und endet gegen 10 000 Jahren vor heute. In das Untere Pleistozän wurden die Boulder Konglomerate Birmas (in Analogie zu den Boulder Konglomeraten der Siwaliks in Indian) gestellt. Zu dieser Zeit dürfte das Quellgebiet des Ur-Chindwin noch im tibetischen Hochland gelegen haben und der heutige Tsangpo sein Oberlauf gewesen sein. Bis Ende der Sedimentation der Irrawaddy Gruppe, spätestens bis nach der Ablagarung der Boulder Konglomarate gab es nur ein einziges großes Stromsystem im westlichen Birma, nämlich das Ur-Chindwin-System. Mit dem Einsetzen der großen Vereisungen im Himalaya im Mittleren Pleistozän dürfte die Abkoppelung des Ur-Chindwin vom Tsangpo erfolgt sein, Chindwin und Irrawaddy werden zu eigenständigen Flusssystemen, es begann die Gaschichte der Flussterrassen an beiden Strömen. Detailprofile aus Goldfeldern und Aufschlüssen werden vorgelegt. Petrographische Garöllanalysen von Terrassenschottern ergaben neben einer Dominanz von weißtrübem Quarz, höhere Anteile von Sandsteinen, Radiolariten und quarzitischen Sandsteinen, sowie geringe Prozentsätze von sauren Magmatiten und intermediären bis basischen Gesteinen. Aus den Schwermineralanalysen an Kies-und Sandproben aus den pleistozänen Terrassanschottern unterschiedlicher Niveaus lassen sich folgende Schlußfolgerungen ziehen:
    - eine Unterscheidung der einzelnan pleistozänan Terrassen mittels signifikanter Schwermineral-Assoziationen ist nicht möglich,
    - alle untersuchten grobklastischen Terrassensedimente führen geringe Gehalte an vulkanischem Glas (ebenso eine tertiär-Probe), was als Indiz für eine vulkanische Tätigkait auch während des Mittleren-und Oberen Pleistozäns in der Umgebung des Chindwin Beckens gewertet wird.
    Die einzelnen Terrassen werden in ihrer ursprünglichen und heutigen Verbreitung dargestellt und die Hauptströmungsrichtungen im pleistozänen Tal ausgewiesen. Bei der Auswertung zeigte sich, dass der Zwischenrücken, Nwetemon Taungdan, nordöstlich von Homalin gelegen, ursprünglich westlich und östlich vom Ur-Chindwin umflossen wurde, d.h., dass der Uyu-River frühestens ab der T4-Zeit, wahrscheinlich erst ab dem Holozän als eigenständiger Fluss vorlag.
    Abschließende Bemerkungen zum Sedimentationsablauf und der Tektonik zwischen dem Obermiozän und dem Holozän im Oberen Chindwin Becken beschließen den petrographisch-stratigraphischen Teil. Die Untersuchungen des vorausgegangenen Abschnitts hatten als Zielvorgabe, die Ausdehnung Gold-prospektiver Terrassenflächen, die Zuordnung von Goldfeldern zu einzelnen Terrassen und eventuelle Gesetzmäßigkeiten der Goldführung in den Terrassenschottern aufzuzeigen. Das Gold in den Terrassenschottern am Chindwin dürfte sowohl primären (Wuntho-Massiv) als auch sekundären oder tertiären Quellen (u.a. miozäne Sedimente) entstammen und eine stufenweise Anreicherung erfahran haben. Dieselbe Aussage gilt für die Platin-Gruppen-Minerale, die vergesellschaftet mit dem Gold auftreten. Mögliche Zusammenhänge zwischen Liefergebieten und Seifenvorkommen im Chindwin Gabiet und einige wesentliche Kennzeichen der Chindwin-Seifen (Korngrößen, ihre Anreicherung und ihre Lagerung, regellos verteilt in Lagen oder Linsen in den Schotterabfolgen) werden dargelegt. Die Goldführung tritt regellos verteilt, linsig oder lagig, in den Grobsedimenten der pleistozänan Terrassenschotterabfolgen auf. Allgemeingültige Varteilungsschemata für die Goldführung in den Schotterlagen lassen sich nicht erkennen. Die heute bekannten Goldabbau-Felder verteilen sich hauptsächlich auf die plaistozänen Terrassen T3 (37%) und T4 (40%), untergeordnet auf die Terrassen T2 (11,4%) und T1 (11,4%). Die Chindwin-Seifen gehören zum Typus der ellochthonen Gold-Seifen. Für jede der 5 pleistozänen Terrassen werden, nach Auswertung der Lagerungs-und Verbreitungskarten, die Häufigkeitsgebiete ausgewiesen, d.h. Gebiete, die vermutlich einen hohen Prospektionswert heben und die sich für eine weiterführende Exploration anbieten. Das weite Gebiet südlich von Homalin dürfte auf Grund des wahrscheinlich großen Gesamtvolumens der Terrassensedimente und seiner Staubackenfunktion vor der Flussverengung nördlich von Ton-ha für weitere Prospektions- und Explorationsarbeiten prädestiniert sein. Im Anhang wird von der frühneuzeitlichen Eisenverhüttung zwischen Ta-nga und Thaungdut berichtet, deren Spuren gefunden wurden. Dabei wurde in einem primitiven Schmelzverfahren aus den am Top des Tertiärs lagernden Eisenkrusten und hämatitischen Eisenkonkretionen ab 1797 n.Chr.(unter der Agide der Herrschar von Thaungdut IV) Eisen erschmolzen. Zusammen mit den Schlacken fanden sich auch viele Keramikreste von Gebrauchsgeschirr.

 

 

 


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Druckausgabe verfügbar im

Zeitschrift Documenta naturae, Band 53 (dn053-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-053-3

  • Fechner, G.: Palynologische Untersuchungen im Alb/Cenoman-Grenzbereich von Rüthen (NW-Deutschland) und La Vierre (SE-Frankreich): 1-136, 27 Abb., 34 Taf.
    Zusammenfassung
    Die vorliegende Arbeit liefert eine palyno-sedimentologische und quantitativ-stratigraphische Gesamtdarstellung von zwei Profilen mit sehr unterschiedlichen geologisch-sedimentologischen, ökologisch-faziellen sowie palaogeographischen Parametern. Die dabel gewählten Profile aus der mittleren Kreide (Alb/Cenoman-Grenzbereich) liegen heute mehr als 800 km in Nord-Süd-Richtung voneinander entfernt. Das ca. 4 m mächtige Profil Ruthen befindet in NW-Deutschland (boreale Provinz) und ist in einer transgressiv-neritischen Fazies ausgebildet, während sich das gut 12 m umfassende Profil La Vierre in SE-Frankreich am Nordrand der Tethys befand und in hemipelagischer Fazies vorliegt. Mit Hilfe mehrerer, zum Tell parallel und unabhängig voneinander angelegter palynologischer Arbeitsansätze wird versucht, die Zusammenhänge von Palynologie, Sedimentologie, Ökologie, Provinzialismus und Stratigraphie zu klären und Probleme sowie Möglichkeiten palynologischer Untersuchungen aufzuzeigen. Insgesamt wurden 198 Taxa identifiziert; sie verteilen sich auf 76 Dinoflagellaten-Zysten, 25 Acritarchen, 3 Angiospermenpollen, 15 Gymnospermenpollen, 79 Sporen. Außerdem enthielt das Marerial 3 Formen von Foraminiferen-Innentapeten und 1 Scolecodonten. In einem kurzen systematischen Anhang werden einige ausgewählte Taxa (3 Angiospermenpollen, 5 Dinoflagellaten-Zysten und 1 Mikroproblematikum) ausführlich beschrieben und ihre systematische Stellung diskutiert. Für die quantitative Auswertung der Palynomorphen-Assoziation (198 Taxa!) wurde die Zahl der erfassten Formen auf eine praktikable Anzahl von 74 Zählgruppen reduziert. Diese Zählgruppen werden kurz definiert und sind zusätzllch mit Differentialdiagnosen versehen. Die Ergebnisse der quantitativen Analyse sind in mehreren Tabellen in Prozent dargestellt. Ferner sind in zwei Grafiken die Karbonat- und C -Gehalte, der org. "terrigen-Index" und ausgewählte, auf der quanitativen Analyse basierende palyno-sedimentologische Daten zusammengestellt. In der ausführlichen Diskussion der quantitativen Dinoflagellaten-Zysten-Daten unter Eibeziehung von palyno-sedimentologischen Erkenntnissen wird exemplarisch gezeigt, dass solche Daten oft schwer zu Interpretieren sind und insgesamt auch nur eine relativ grobe stratigraphische Korrelation zulassen, besanders wenn die Profile in verschiedenen Floren-Provinzen liegen. Deshalb wurden versuchsweise die quantitativen Daten von drei, weitgehend faziesunabhängigen Dinoflagellaten-Zysten-Taxa direkt ins Verhältnis gesetzt, wobei hier zwischen diesen Dinoflagellten-Taxa markante, wahrscheinlich Klima-induzierte Häufigkeitsschwankungen zu beobachteten sind. Möglichweise lassen sich diese recht gleichmäßigen rhythmischen Häufigkeitsschwankungen für eine palynologische Korrelation von etwa gleichalten Profilen auch über größere Distanzen nutzen. Weiter wird gezeigt, dassa auch quantitativ erfasste Pollen- & Sporen-Assoziationen für eine palynostratigrapische Korrelation der beiden Profile völlig ungeeignet sind. Eine Rekonstruktion der Landflora ist in der mittleren Kreide anhand von Pollen- & Sporen-Assoziationen aus marinen, zum Teil relativ landfernen Ablagerungen ebenfalls nur mit einigen Einschräkungen möglich. Abschließend werden Lage und Grenzen von möglichen Paläo-Florensubprovinzen in der mittleren Kreide von Europa diskutiert.

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 54 (dn054-1989-1)

München 1989 (1. Auflage)

  • Meller, B.: Eine Blatt-Flora aus den obermiozänen Dinotherien-Sanden (Vallesium) von Sprendlingen (Rheinhessen): 1-109, 8 Abb., 2 Tab., 26 Taf.
    Zusammenfassung
    Die Dinotheriensandflora aus Sprendlingen (Rheinhessen) stelit die erste Flora aus den obermiozänen Dinotheriensanden des Mainzer Beckens dar. Die in der älteren Literatur (z.B. LEPSIUS 1883; WENZ 1921) erwähnte Dinotheriensandflora von Laubenheim stammt sicher nicht aus den Dinotheriensanden. Das Material besteht aus ca. 1000 Blättern und Blattfragmenten (von denen mehr als 50% zur Bearbeitung herangezogen wurden) und vereinzelten Samen- und Fruchtresten, die alle in Abdrucken vorliegen, so dass die Bestimmunmg allein nach morphologischen Kriterien erfolgen musste. Insgesamt wurden 29 Blatt- und 17 Fruktifikations-Taxa unterschieden, ausführlich beschrieben und ihre taxonomisch-systematische Zugehörigkeit diskutiert. Die pflanzensoziologische und -ökologische Auswertung der Fossilien anhand pflanzengeographischer und floristischer Rezentvergleiche läßt eine Auwald-Gesellschaft aus Ulmen und Weiden erkennen, vergesellschaftet mit Zelkoven und Birkengewächsen. Die Kombination aller sicher nachgewiesenen Genera deutet darauf hin, dass die fossile Flora einen Ausschnitt eines Mixed Mesophytic Forests bildet, wie er rezent z.B. in bestimmten Regionen Chinas und im östlichen Nordamerika vorkommt, in einem warmgemäßigten Regenklima mit einer mittleren Jahrestemperatur von 11 - 15°C und jährlichen Niederschlägen von 1000 - 1200mm.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 55 (dn055-1989-1)

München 1989 (1. Auflage)

  • Gregor, H.-J., Hottenrott, M., Meyer, K.-J. & THIELE-PFEIFFER, H.: Neue geologisch-paläontologische Ergebnisse aus den Tagebauen der "Oberpfälzer Braunkohle" (Naab-Molasse, Miozän): 1-78, 15 Abb., 10 Taf.
  • Knobloch, E.: Die biostratigraphische Stellung der tertiären Blattflora von Seussen und Wackersdorf (Oberpfalz): 79-89, 2 Taf.
    Zusammenfassung
    Von der Blätterflora von Seussen bei Arzberg werden bisher nicht veröffentlichte Funde mitgeteilt (Ulmus sp., cf. Zelkova sp., Acer dasycarpoides, Cyclocarya cyclocarpa, Carya serraefolia), die die früher vom Verfasser ausgesprochene Ansicht bekräftigen, dass diese Flora mit Floren aus den vulkanogenen Ablagerungen West- und Nordböhmens verglichen werden muss.
  • Dehmer, J. & Wolf, M.: Petrographie und organische Geochemie eines Flözprofiles aus dem Unterflöz der Oberen Braunkohle: 90-99, 4 Abb., 3 Tab.
  • Fahlbusch, V.: Die Dorcatherien von Wackersdorf: 100-101
  • Gregor, H.-J. & Gregor, U.: Lebensbilder der Oberpfälzer Braunkohlenbiotope: 102-197, 2 Taf.

 

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 56 (dn056-1989-1)

München 1989 (1. Auflage); ISBN 3-86544-056-8

  • Brinkmann, W.: Vorläufige Mitteilungen über die Krokodilier-Faunen aus dem Ober-Jura (Kimmeridgium) der Kohlengrube Guimarota bei Leiria (Portugal) und der Unter-Kreide (Barremium) von Una (Provinz Cuenca, Spanien): 1-28, 4 Abb., 1 Tab., 6 Taf.
    Zusammenfassung
    Die amphibischen bis terrestrischen Krokodilier-Faunen („Metamesosuchia", sensu BUFFETAUT 1982a) aus der ,,Braunkohle" von Guimarota (Kimmeridgium, Portugal) und Una (Barremium, Spanien) sind in ihrer Zusammensetzung sehr ähnlich und bilden eine typische Vergesellschaftung des Jura und der Kreide von Europa. Charakteristisch für diese weit verbreitete Lebensgemeinschaft ist vor allem das gemeinsame Vorkommen von kleinen, fortschrittlichen Gattungen, wie Theriosuchus und/oder Bernissartia, mit großwüchsigen, evoluierten Räubern, wie den Goniopholididen. Außer dieser Theriosuchus-Bernissartia-Assoziation existierte im Jura und in der Kreide unseres Kontinents eine weitere Charakterfauna, bestehend aus den morphologisch relativ einheitlichen ,,Plattenkalk"-Atoposauriden "Atoposaurus", Alligatorellus, Alligatorium und/oder Montsecosuchus. Diese Vergesellschaftung von kleinen, fortschrittlichen, terrestrisch lebenden Krokodiliern ist weitgehend an laminierte Kalksteine („Plattenkalke") gebunden. Während die Untersuchungen des Krokodiller-Materials aus Guimarota noch nicht abgeschlossen sind und die kleinen Formen dieser Lokalität deshalb vorerst nur als Theriosuchus- und Bernissartia-ähnlich bezeichnet werden, können in Una die Taxa Theriosuchus nov. sp., Bernissartia sp. und Goniopholis sp., sowie mit der durophagen Una-Form (nov. sp., nov. gen., nov. fam.) eine bisher unbekannte Krokodilier-Familie nachgewiesen werden.
  • Kohring, R.: Megarhynchaenus schalowae n. g. et sp., ein neuer Curculionide (Insecta: Coleoptera) aus dem Pannonium von Rumänien: 29-32, 1 Taf.
    Zusammenfassung
    Aus dem Pannonium (Obermiozän) von N-Rumänien wird ein sehr gut erhaltener Rüsselkäfer der Subfamilie Rhynchaeninae beschrieben und abgebildet. Seine Merkmale stellen ihn in die verwandtschaftliche Nähe der rezenten Gattung Rhynchaenus. Die Größe des Megarhynchaenus schalowae n. g. n. sp. genannten Fossils rechtfertigt jedoch die Aufstellung einer neuen Gattung.
  • Kohring, R. & Schlüter, T.: Historische und paläontologische Bestandsaufnahme des Simetits, eines fossilen Harzes mutmaßlich mio/pliozänen Alters aus Sizilien: 33-58, 13 Abb., 5 Taf.
    Zusammenfassung
    Das fossile Harz Siziliens, der Simetit, wird vorgestellt. Nach einigen historischen Anmerkungen wird durch einen Vergleich der bisherigen Fundortangaben, gekoppelt mit den stratigraphischen Verhältnissen in Sizilien, ein obermiozänes bis unterpliozänes Alter für den Simetit angenommen. Bei der physikalischen und chemischen Charakterisierung wird auf eine violettfarbene Fluoreszenz und spezifische IR-Spektrogramme hingewiesen, die den Simetit deutlich vom Baltischen Bernstein unterscheiden. Die zwei neuen Arten Microlynx franzbesucheti n. g. n. sp. und Platypodidarum ferrarae n. sp. (Coleoptera) werden aufgestellt. Den größten Anteil der Entomofauna stellen die Dipteren und Hymenopteren. Einige Floreneinschlüsse und Faunenelemente machen wahrscheinlich, dass die Stammpflanze des Simetits eher bei den Angiospermen als bei den Gymnospermen zu suchen ist.
  • Schlüter, T.: Neue Daten über harzkonservierte Arthropoden aus dem Cenomanium NW-Frankreichs: 59-70, 5 Abb., 6 Taf.
    Zusammenfassung
    Durch Röntgen- und Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen konnte die Kenntnis harzkonservierter Arthropoden aus dem Cenomanium der Tongruben von Bezonnais (Dept. Sarthe) und Durtal (Dept. Maine-et-Loire) am Rand des Pariser Beckens erweitert werden. Zwei neue Taxa, Lutetiatermes prisca nov. gen., nov. spec. und aff. Mastotermes sarthensis nov. spec. (Isoptera) werden errichtet und diskutiert. Die ehemalige Biozönose umfasst Vertreter der folgenden Ordnungen: Phalangiida (?), Araneae, Acari, Blattariae, Isoptera, Psocoptera (?), Heteroptera, Planipennis, Coleoptera, Hymenoptera und Diptera. Die in Jüngster Zeit debattierte Hypothese, dass Luft früherer geologischer Epochen unverändert in fossilen Harzen überliefert werden konnte, wird mit Hinweis auf die Erhaltungszustände der Inklusen in den französischen Harzen skeptisch beurteilt.

 

 

 


 

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Zeitschrift Documenta naturae, Band 57 (dn057-1990-1)

München 1990 (1. Auflage)

  • Geissert, F., Gregor, H.-J. & Mai, D. H. (mit Beiträgen von Boenigk, W. & Günther, Th.): Die "Saugbagger-Flora" - Frucht- und Samenflora aus dem Grenzbereich Miozän-Pliozän von Sessenheim im Elsaß (Frankreich): 1-207, 47 Abb., 17 Tab., 35 Taf.
    Zusammenfassung
    Die fossile "Saugbaggerf lora" von Sessenheim im Elsaß wird hier beschrieben. Sie wird so genannt, weil sie aus einer Kiesgrube in ca. 20 m Tiefe von einsm Saugbagger abgesaugt und dann vom Rohr auf Halde geschüttet wird. Die Flora ist obermiozänen-unterpliozänen Alters und weist 157 Arten auf, wovon über 70% Pflanzen trockener Standorte sind (15% Sumpfflora, 11% Wasserflora), was sich auch an einem Anteil von 70% Baumartiger (30% Krautartiger) ablesen läßt. Pflanzengeographisch gesehen liegen 70% arktotertiäre Elemente vor (30% paläotropisch), 57% native (43% exotische) und von den anderen Verteilungen 22% Elemente der ASA-GRAY-Disjunktion, 30% holoarktische Foreen, 16% tropisch-subtropische, 7% disperse und 25% Kosmopoliten; 4% der ganzen Flora sind als ausgestorbene Formen zu betrachten. Die Flora zeigt gute Übereinstimmungen mit weiteren elsässer (Auenheim, Kaltenhausen), den Wetterauer (Dorheim etc.), niederrheinischen (Düren) und einigen polnischen Floren (Kroscienko). Früher wurden diese Ablagerungen als Pliozän angesehen während wir sie heute ins Oberstmiozän an die Grenze zum Pliozän legen. Eine neue Computerauswertung erlaubt die Einordnung der Saugbaggerflora in verschiedene Vegetationsränge und geographische Florenräume. Wir können die Mixed Mesophytic Forests und Deciduous Broad-leaved Forests Chinas, Japans und des Südostens von Nordamerika in unsere Vergleiche mit einbeziehen, aber ebenso gemäßigte Buchenwäler Europas und Kleinasiens. Neue Arten sind: Carpolithus alsaticus, Acer gerberi, Corylus acuminata, Leitneria flexuosa, Menispermum reidii, Pulmonaria gossmannii, Sapium maedleri, Schizandra kirchheimeri, Symphytum bottii, Ternstroemia dorofeevii, Ziziphus noetzoldii, (Epipremnites reniculus nov. comb.).

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 58 (dn058-1990-1)

München 1990 (1. Auflage)

  • Pletzer, G.: Die mittelalterliche Keramik von Regensburg: 1-58, 5 Tab., 70 Taf.
    Vorwort
    Betrachtet man den Sammlungs- oder gar den Forschungsstand im Bereich der mittelalterlichen Keramik Bayerns, so muß man feststellen, daß kaum gesammelt und das Gesammelte so gut wie nicht bearbeitet wird. Das gleiche gilt für die Keramik der frühen Neuzeit, die man fast überhaupt nicht kennt und außer jüngsten erfreulichen Ansätzen auch für die Keramik der Neuzeit. Fast alle an die Bundesrepublik und Bayern grenzenden Länder, vor allem Böhmen und Mähren, Ungarn, Thüringen, Sachsen, die Niederlande und die skandinavischen Länder, auch Österreich, treten seit Jahren mit teilweise umfangreichen Einzel- und Gesamtpublikationen der auf ihrem Boden hergestellten Keramik hervor. Seit 12 Jahren bemüht sich das Deutsche Hafner-Archiv (DHA) in München darum, die Erforschung der Keramik überregional zu aktivieren. Seinem Leiter, Dipl. Ing. Paul STIEBER, verdankt der Verfasser die selbstlose Förderung dieser Arbeit. Ihm und Herrn Prof. Dr. Wolfgang BRAUNFELS, der die Arbeit als kunstgeschichtliche Dissertation der Universität München angenommen hat, gilt mein besonderer Dank. Seit seinem 14. Lebensjahr arbeitet der Verfasser praktisch und theoretisch mit der Keramik. Er war 1957 Bundessieger des Keramiker-handwerks und er ist Absolvent der Höheren Staatlichen Fachschule in Landshut. Vier Jahre war er Leiter des Entwicklungslabors und der Betriebskontrolle eines großen süddeutschen keramischen Werks,
    bevor er sich dem Studium der Kunstgeschichte zuwandte. Trotz dieser auf Grund der früheren beruflichen Tätigkeit günstigen Voraussetzungen wurde eine größere Sachkenntnis nur durch die mehrjährige Mitarbeit innerhalb des DHA und vor allem den von ihm alljährlich veranstalteten internationalen Fachsymposien erreicht.
    Diese Arbeit wäre nicht möglich gewesen, ohne die Bereitschaft von Dr. Wolfgang PFEIFFER, dem Leiter des Museums der Stadt Regensburg, die im Depot lagernden Bestände zur Verfügung zu stellen. Ihm und seinen Mitarbeitern, an hervorragender Stelle Herrn Präparator Heinz K. RADEMACHER, möchte ich herzlich danken. Den Hinweis, daß dieses Regensburger Material dringend einer Bearbeitung bedürfe, verdankt der Verfasser Prof. Dr. Torsten GEBHARD, dem Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege in München. Er ermutigte ihn, diese Arbeit aufzunehmen. Im Rahmen seiner Mitarbeit an der Ausstellung "Bayern - Kunst und Kultur" konnte der Verfasser eine große Anzahl bayerischer Museen und deren Depotbestände an mittelalterlicher Keramik besichtigen. Er möchte sich dafür bei Dr. Michael PETZET, Leiter der Städt. Galerie im Lenbachhaus, bedanken. Durch die große Bereitwilligkeit und Hilfe bei der Suche nach Archivalien durch Dr. Guido HABLE im städtischen Archiv in Regensburg wurde der zweite Teil dieser Arbeit erst ermöglicht. Dr. Dirk Si'ELNHILBER von der Staatlichen'Münzsammlung in München war bei der Suche nach münzdatierter Keramik behilflich. Wertvollen fachkundigen Rat erteilte dem Verfasser Dr. Rudolf SCHNYDER vom schweizerischen Landesmuseum in Zürich. In vielfältiger Weise wurde er unterstützt durch die Herren: Dr. L. KRISS-RETTENBECK, Leiter des Bayer. Nationalmuseums in München,
    Dr. Udo OSteRHAUS, Leiter der vor- und frühgeschichtlichen Abteilung des Landesamtes für Denkmal-pflege München in Regensburg, Dr. F. MOOSLEITNER, Leiter der prähistorischen Abteilung des Museums Carolinum Augustinum in Salzburg, den Herren FELDMEIER, H. RAUSCHER und Dr. H. KAPFHAMMER in Passau, Dr. R. KAHSNITZ und Dr. L. VEIT vom Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und Dr. J. REICHART aus Ingolstadt. Nicht zuletzt richtet sich der Dank.auch an zahlreiche Leiter und Sachbearbeiter von Museen oder auch Archiven in Bayern, die den Zugang zu den Depots und Sammlungen ermöglichten, Fotos oder Archivmaterial zur Verfügung stellten: Dr. MEINTZSCHEL in Bamberg, Dr. H. DAITNHEIMER, prähistorische Staatssammlung München, E.J. SEITZ, Lauingen, H.JUNGWIRTH, Amberg, den Leitern der Stadtarchive Ingolstadt und Straubing, der Museen in Dingolfing, Tittmoning, Burghausen, Aichach, Landshut, Deggendorf, Dillingen a.d.Do., Neuburg a.d.Do., Augsburg, Memmingen, Lindau, Ansbach, Nördlingen, Erlangen, Kulmbach, Coburg, Bayreuth, Würzburg und Aschaffenburg. Die Zeichnungen fertigten an H. und G. ZEH. Die fotografischen Aufnahmen verdankt der Autor Herrn P. ST LEBER. Eine wichtige Ergänzung des technologischen Teils bilden die am Material vorgenommenen Wasseraufnahmen. Durch das freundliche Entgegenkommen der Fa. AGROB konnten diese in deren Labors gemacht werden. Der Autor möchte sich dafür besonders bei Herrn Ing. H. FISCHER herzlich bedanken.

 

 

 


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 59 (dn059-1990-1)

München 1990 (1. Auflage); ISBN 3-86544-059-2

  • Givulescu, R.: Zwei neue Bennettiteenblüten aus dem unteren Lias von Anina (Banat, Rumänien): 1-7, 2 Taf.
  • Givulescu, R. & Czier, Z.: Neue Untersuchungen über die Floren des unteren Lias Rumäniens: 8-19, 3 Taf., 2 Tab.
  • Holleis, P.: Toneisensteinknollen und Kalkkonkretionen aus dem Lias delta (Amaltheenton): 20-29, 1 Abb., 2 Taf.
    Zusammenfassung
    In der Literatur finden sich in den Beschreibungen zum Unteren Jura, hier Lias δ (= Amaltheenton), immer Hinweise auf Konkretionen verschiedener Art, die Fossilien wie auch Mineralien, im speziellen Calcite, enthalten können. Beim Bau des Main-Donau-Kanals im Bereich der Scheitelhaltung bei Bachhausen (OPf.) finden sich im Lias δ Kalkgeoden enormen Ausmaßes und mit Calcit verheilten Schrumpfungsrissen.
  • Gregor, H.-J.: Der Erstnachweis von Mastixien in den neogenen Sedimenten von Kaltennordheim/Rhön: 30-33, 1 Taf., 2 Tab.
  • Vavra, N. & Becker-Platen, J. D.: Eine Bryozoenfaunula aus dem Tertiär der Türkei (Känozoikum und Braunkohlen der Türkei. 27): 34-42, 2 Abb., 1 Tab.
  • Unger, H. J.: Die Bentonite in Ostniederbayern: 43-57, 8 Abb., 5 Tab.
  • Givulescu, R.: Le genre Arctopteris SAMYLINA 1964 dans la flore du Lias inférieur d’Anina, Roumania: 58-62, 1 fig., 1 pl.

 

 

 


Printausgaben der Zeitschrift Documenta naturae finden Sie im


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Zeitschrift Documenta naturae, Band 60 (dn060-1990-1)

München 1990 (1. Auflage); ISBN 3-86544-060-6

  • Zolitschka, B.: Spätquartäre jahreszeitlich geschichtete Seesedimente ausgewählter Eifelmaare: 1-226, 48 Abb., 18 Tab., 29 Taf.
    Zusammenfassung
    Sedimentprofile aus drei rezenten Maarseen der Vulkaneifel wurden mikrostratigraphisch analysiert. Mit sedmnentologischen, diatomologischen und palynologischen Methoden konnten die feinen Laminationen der organischen Sedimente aus den eutrophen Seen Holzmaar und Meerfelder Maar als jahreszeitlich geschichtet nachgewiesen werden. Für die Sedimente des oligotrophen Gemündener Maares ist Jahresschichtung nur in wenigen Abschnitten belegbar. Diese Sedimente bestehen zu 40 % aus Turbiditen, deren hoher Anteil an litoralen Komponenten auf Sedimentfokussierung zurückgeführt wird.
    Die Jahresschichten ermöglichten für die Sedimente des Holzmaares und des Meerfelder Maares den Aufbau einer Warvenchronologie, die mit 12.800 Jahren das Holozän und das Spätglazial umfasst. Die Entwicklungsgeschichte der eutrophen Seen, die Besiedlungsgeschichte der Einzugsgebiete und die Klimageschichte konnten basierend auf der absoluten Datierung anhand der Sedimentprofile rekonstruiert werden. Für das Spätglazial und das beginnende Holozän bis 9000 VT (=Warvenzeit in Jahren vor 1984) wurden neben dem kalt/trockenen Klimarückschlag der Jüngeren Dryas drei weitere trockene Klimaphasen zur Zeit der Älteren Dryas, des Präboreals und des Boreals ausgeschieden. Im Sediment sind sie durch vermehrten klastischen Eintrag und dadurch erhöhte Sedimentationsraten erkennbar.
    Seit 9000 VT dominieren rein organogene Sedimente, die in einem 1000-jährigen Zyklus kräftige Diatomeenblüten mit gesteigerten Sedimentationsraten aufweisen. Spektralanalytische Untersuchungen dieser Sedimente zeigen Spektren, die für Sonnenfleckenzyklen und astronomische Periodizitäten typisch sind. Diese Ergebnisse sind nur durch klimatische Einflüsse auf die Sedimentgenese zu erklären.
    Ab 7100 VT sind die Folgen menschlicher Rodungen im Sediment belegbar. Im Neolithikum fallen sie zeitlich mit den warm/feuchten Klimaphasen zusammen, die wahrscheinlich das Vordringen der Menschen in die höheren Regionen der Vulkaneifel begünstigten. Erst mit Beginn der Bronzezeit können die Folgen anthropogener Aktivitäten auch während kühl/feuchter Klimaphasen im Sediment nachgewiesen werden. Die deutlich erhöhten Sedimentationsraten seit der Jüngeren Eisenzeit (Latène) um 2300 VT werden auf verstärkte Bodenerosion durch intensivierte Landnutzung und Bergbau zurückgeführt.
    Klima- und Besiedlungsphasen spiegeln sich im Trophiegrad der Seen wider. Der Anstieg der Nährstoffgehalte über mesotrophe zu schwach eutrophen Verhältnissen vom Bölling bis zum Alleröd und der Rückgang der Trophie in der Jüngeren Dryas war klimatisch verursacht. Zu Beginn des Präboreals erfolgte innerhalb weniger Jahrhunderte der Wechsel von Mesotrophie zu Eutrophie. Ab 5400 VT wirkten sich die Folgen der menschlichen Besiedlung durch ansteigende Nährstoffgehalte im Sediment aus.
    Das Klima wurde im Verlauf des Holozäns durch Zunahme des kulturellen Einflusses auf die Prozesse im Einzugsgebiet der Seen aus seiner Rolle als dominierender Faktor der Sedimentgenese verdrängt.