documenta naturae abhandlungen
ISSN (Print) 2626-4161 - (Online) 2626-9864
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Band 3 (2023)
Paläobotanische Notizen zu jungneogenen Ablagerungen von Rhodos (Dodekanes, Griechenland) unter Berücksichtigung mariner Invertebratenfaunen sowie geologischer Daten
Ulrich LINSE, Hans-Joachim GREGOR & Ulrich LIEVEN
Zusammenfassung
Präzise lokalisiert und geologisch beschrieben werden die bisherigen vier paläobotanischen Hauptfundstellen im Pleistozän der Insel Rhodos, Griechenland: Archangelos-Tsampika, Kallithea-Ort, Kallithea-Meer und Kolymbia-Kap Vagia. Der Inhalt der zu der jeweiligen Paläoflora erschienenen Literatur wird vorgeführt und kritisch kommentiert. Dazu werden auch die dortigen Molluskenfunde (einschließlich der „Biozönose des Posidoniengrases“ und der erstmals auf Rhodos nachgewiesenen „Biozönose des Tiefseeschlamms“) herangezogen. Die paläobotanischen Funde von sechs weiteren Fundstellen (Archangelos-Livada Plateau, Faliraki-Küstenstraße, Kritika, Malona-Nord, Massari-Süd, Plimiri) werden aufgezeigt. Zudem erfolgt eine chrono- und lithostratigraphische Zuordnung der genannten vier Hauptfund-stellen zum Unteren und Mittleren Pleistozän: Calabrium und Chibanium.Dies macht deutlich, dass diese Floren-Fundstellen weder ein gleiches Ablagerungsmilieu hatten noch zeitlich synchron sind, sondern hunderttausende Jahre zwischen ihnen liegen. Im vorliegenden makrofossilen pleistozänen Fundgut mehrerer Fundstellen dominieren die pliozänen Taxa der mesophytischen Wälder Mitteleuropas im ausgehenden Neogen. Die erwartete Zunahme der Flora des Mediterran, besonders der krautigen und sklerophyllen Taxa, benötigt weitere Bestätigung. Wichtige Elemente der verschiedenen terrestrischen Floren sind Pinus strozzii, Pinus hampeana, Argusia complicata, diverse Quercus-Arten (Qu. praeecrucifolia, Qu. pseudocastanea), Liquidambar europaea und L. magniloculata. Zwischen den von verschiedenen pleistozänen Fundstellen der Insel vorliegenden Nachweisen von Liquidambar und dessen isoliertem heutigen Vorkommen auf Rhodos liegt eine beträchtliche Zeitspanne; der Status als rezente native Reliktspezies ist damit unbewiesen. Beschrieben werden außerdem marine Lagen aus dem Gelasian (unterstes Pleistozän) mit gut erhaltener Lebensgemeinschaft von Posidonia oceanica foss. Angehängt ist eine Würdigung des griechischen Paläontologen Evangelos Velitzelos, der als Erster die wissenschaftliche und museale Bedeutung der pleistozänen Sedimente der Insel Rhodos für die Paläobotanik erkannte.
Schlüsselwörter / Keywords
Pleistozän, Calabrium, Chibanium, Mediterran, mesophytische Wälder, Lithostratigraphie, Gelasian, Posidonia oceanica.
Summary
Four palaeobotanical main fossil sites in Pleistocene sediments of the island of Rhodes (Greece) are studied geologically: Archangelos-Tsampika, Kallithea-Village,
Kallithea-Shore and Kolymbia-Kap Vagia. The contents of the accompanying palaeofloras and previous palaeobotanical accounts are mentioned and critically revised. In addition, the accompanying
mollusc faunas are investigated, including the biocoenosis of the Posidonia seagrass and of the “Bathyal Mud Biocoenosis”. The palaeobotanical content of six further sites
(Archangelos-Livada Plateau, Faliraki-Coastal Road, Kritika, Malona-North, Massari-South, Plimiri) is presented. A chrono- and lithostratigraphical assignment of the four main palaeobotanical
outcrops to the Early and Middle Pleistocene (Calabrian stage and Chibanian stage) provides the basis for the understanding of different facies conditions and suggests that they represent
different time periods possibly separated by several hundredthousands of years. Pliocene mesophytic forest taxa of Central Europe in the late Neogene still dominate the fossils from the Calabrian
and Chibanian outcrops; the expected increase of the Mediterranean vegetational component, especially among herbaceous and sclerophytic species, requires additional validation. Important elements
of the terrestrial floras are: Pinus strozzii, Pinus hampeana, Argusia complicata, diverse Quercus-species (Qu. praeecrucifolia, Qu.
pseudocastanea), Liquidambar europaea and L. magniloculata.
There is a considerable time gap between the fossil Liquidambar signalled from several Pleistocene outcrops on the island and its isolated recent presence on Rhodes; so, it is uncertain
whether it is today a native Rhodian relict species. In addition, there are marine layers of the Gelasian stage (first stage of the Pleistocene) with well-preserved communities of
Posidonia oceanica foss. The importance of the work of Greek palaeontologist Evangelos Velitzelos, who was the first to recognize the significance of the Pleistocene sediments
of the Island of Rhodes for palaeobotany, is acknowledged in the last part of the text.
(Das Werk erscheint ausschliesslich digital zum kostenfreien Download (open access) im Format pdf)
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Band 2 (2019/21)
Ammonitenfauna, Biostratigraphie und lithologische Abfolge der Arietenton-Formation (Sinemurium) in der Tongrube Hottenrode, Niedersachsen
Bork ILSEMANN
Kurzfassung
Die Tongrube erschließt Schichten des oberen Hettangium, Unter-Sinemurium und Ober-Sinemurium. In zwei nebeneinander liegenden Gruben ist übergreifend die komplette und im Profil rund 80 m mächtige Schichtenfolge der Arietenton-Formation aufgeschlossen. Sie beinhaltet eine Wechselfolge aus Mergeln und mächtigen Tonstein Horizonten mit darin eingeschalteten laminierten Ölschiefer und harten siltigen Bänken.
Im Liegenden stehen zudem 13,5 m Angulatenton sowie im Hangenden 11,5 m Obtususton an. Somit besitzt das Profil eine Gesamtmächtigkeit von rund 105 m mit einem Schichteinfall von 40-45° S-SE. Neben der detaillierten lithologischen Aufnahme und Beschreibung des Arietenton-Profils wird deren Ammonitenfauna intensiv studiert anhand deren Erkenntnisse eine biostratigraphische Einteilung in Zonen und Subzonen erstellt werden konnte.
Durch die oftmals unzureichend publizierten Speziesbeschreibungen bezüglich innerartlicher Variation und jugendlicher Entwicklungsstadien wurde bei den Beschreibungen besonderer Wert gelegt. Dazu wurde als zusätzliches Hilfsmittel eine differenzierende Lobenlinien-Analyse auf Basis der Arbeiten von WEDEKIND und DIETZ entwickelt, um ein weiteres Instrument neben morphometrischer und skulptureller Merkmale zu besitzen, das eine korrekte und nachvollziehbare abgrenzende Bestimmung gewährleistet. Für eine präzise lithologische Ansprache wurde zudem der Gehalt an organischem und anorganischem Kohlenstoff gemessen.
Schlüsselwörter
Lobenlinie, Obtususton-Formation, Angulatenton-Formation, Euagassiceras, resupinatum, Arnioceras, bucklandi, Arnioceras semicostatum.
Preis: EUR 54,50 inkl. MwSt.
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Band 1 (2018) Teil 1 (Textband) & 2 (Tafelband)
Mikropaläontologie (Foraminiferen, Ostrakoden), Biostratigraphie und fazielle Entwicklung der Kreide von Nordsomalia
mit einem Beitrag zur geodynamischen Entwicklung des östlichen Gondwana im Mesozoikum und frühen Känozoikum
Micropalaeontology (Foraminiferida, Ostracoda), biostratigraphy and facies development of the Cretaceous of Northern Somalia
including a contribution concerning the geodynamic development of eastern Gondwana during the Cretaceous to basal Paleocene
Peter LUGER (†)
Kurzfassung
Erstmals werden die kretazischen bis altpaleozänen Mikrofaunen (Foraminiferen, Ostrakoden) des zentralen Nordsomalias (zentrale und östliche Ahl Medo- und westliche
Ahl Meskat-Küstenkordilliere) vollständig monographisch erfasst. Diese entstammen einer dichten Beprobung von insgesamt acht übertage aufgeschlossenen Profilen, wobei die Analyse der Mikrofaunen
stratigraphisch den Zeitraum vom basalen unteren Apt bis zum mittleren Cenoman, und nach einem deutlichen Hiatus Campan, Maastricht und unteres Paleozän ergibt. Insgesamt werden 84
Foraminiferengattungen mit insgesamt 119 Arten (inkl. 6 neu errichteter Arten/Unterarten) und 65 Ostrakodengattungen (inkl. Untergattungen) mit insgesamt 152 Arten (inkl. Unterarten) beschrieben
und dokumentiert. Bei den Ostrakoden werden 4 neue Gattungen und 24 neue Arten (inkl. Unterarten) eingeführt. Die biostratigraphische Auswertung ergibt für das Apt acht, für das Alb vier, das
Cenoman drei, das Campan und Maastricht jeweils eine und das untere Paleozän drei aufeinander folgende typische Assoziationen von Foraminiferen und Ostrakoden (auf die formale Errichtung von
Biozonen wird wegen der starken faziellen Abhängigkeiten der jeweiligen Leitfossilien verzichtet). Ökologisch sind die basalen Sedimente der Kreide dem Apt in limnischer Fazies zuzuordnen, die
bereits im tiefen Unterapt in Ablagerungen einer Karbonatrampe übergehen. Erstmalig werden für das untere Oberapt Ablagerungen einer offenen Schelffazies aus Nordsomalia beschrieben (mit
planktonischen Foraminiferen: Leupoldina cabri-Zone und reichhaltiger Ammonitenfauna), die bereits im höheren Oberapt wieder in die zunächst bis zum mittleren Cenoman anhaltende nach NW
verlandende Karbonatrampenfazies übergehen. Auch die karbonatischen Sedimente des Campans, Maastrichts bis unteren Paleozäns sind in dieser Fazies entwickelt. Der allgemeine geologische Rahmen
Somalias mit seinen tektonischen Elementen und der sedimentären Entwicklung bis zum Paläogen wird kurz dargestellt. Besonders ausführlich wird die Ablagerungsgeschichte Nordsomalias in der Kreide
beschrieben und in den acht Profilen graphisch abgebildet. Anhand der Faunenanalyse wird die Ökologie der kretazischen Sedimente diskutiert sowie die Paläobio-geographie der Faunenelemente
dargestellt. Letztere ergibt für das Apt bis Cenoman eine zunehmende Vereinheitlichung sowohl bei den Foraminiferen als auch bei den Ostrakoden im südtethyalen Raum, wohingegen im Campan bis
unteren Paleozän bei den Foraminiferen eine zunehmende Trennung in west- und osttethyale Faunenelemente zu beobachten ist. Noch deutlicher ist bei den Ostrakoden ab dem Coniac bis zum unteren
Paleozän eine strikte Trennung zwischen einer nordafrikanisch/levantinischen und einer iranisch/arabisch/somali-schen Faunenprovinz erkennbar. Ein Vergleich der faziellen Entwicklung der Kreide
von Somalia und der nördlich und südlich angrenzenden Gebiete und deren geodynamischer Geschichte wird angestellt. Hierbei zeigt sich deutlich, dass Nordsomalia während der Kreide sowohl in der
faziellen Ausbildung als auch in der geodynamischen (sequenzstatigraphischen-tektonischen) Entwicklung hohe Übereinstimmungen mit der arabischen Plattform aufweist. Hierbei sind jedoch die Hiaten
zwischen Jura und Kreide sowie zwischen Cenoman und Campan deutlich länger als in den zu dieser Zeit direkt nördlich angrenzenden Gebieten, weshalb Nordsomalia als Südrand der arabischen Platte
interpretiert wird. Der lange Hiatus zwischen dem obersten Jura und dem Apt in Nordsomalia in Kombination mit starker vertikaler Tektonik und lokal völliger Erosion jurassischer Ablagerungen wird
mit dem Ende der Süd-Drift Madagaskars und dem Einsetzen der Drift zwischen Afrika/Madagaskar und Antarctica/ Australien in der tieferen Unterkreide in Verbindung gebracht. Der deutliche Hiatus
zwischen dem Cenoman und Campan mit lokaler Erosion cenomaner Sedimente steht in klarer Verbindung mit dem Rift und der einsetzenden Drift zwischen Madagaskar und der Indo/Seychellen-Platte im
Turon.
Schlüsselwörter
Nordsomalia, Kreide, Mikropaläontologie, Foraminifa, Ostrakoda, Geologie, Geodynamische Faktoren, Zerfall von Ostgondwana.
Preis: EUR 62,00 inkl. MwSt.
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About the Journal
Since 2018, the journal "documenta naturae abhandlungen" has replaced the periodical "Documenta naturae Sonderbände". More than 25 years after publication of the first special volume it was time for a change of the publisher - along with a change of scenery:
Focus topics of the journal
Extensive original scientific studies (+-200 pages or more, several volumes are possible) as well as dissertations in German and English language, on issues in the fields of Palaeontology and Geology (Sedimentology, Geochemistry etc.), especially on Sediments, the fossil Flora and Fauna from the Mesozoic era and the Tertiary worldwide; in addition the journal covers related issues from the fields of Zoology and Botany.
Frequency of Publication
The journal has been published in irregular intervals since November 2018, "online first" as well as "open access".
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Dr. Alexander M. Heyng - Editor-in-Chief
Focus topics: Geology, Sedimentology, Geochemistry
Dr. Ulrich Seehuber
Focus topics: Regional Geology, Molasse, Vertebrates
Dipl.-Biol. Andreas Hecker
Focus topics: Zoology, Botany
Publisher
amh-Geo Geowissenschaftlicher Dienst, D-84168 Aham, Landshut
Scientific work of the author(s)
The Author(s) create(s) the scientific contents (manuscript, figures, tables, charts) in the course of independent research. The Author(s) transfer(s) the necessary rights of use to the Publisher amh-Geo, such as the rights to publish the scientific contents in print media and online media of all kinds (Internet, CD-Rom, DVD etc.).
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Über die Zeitschrift
Seit 2018 setzt die Zeitschrift "documenta naturae abhandlungen" die Reihe "Documenta naturae Sonderbände" fort. Über 25 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Sonderbandes war es mit dem Verlagswechsel auch Zeit für einen Tapetenwechsel:
Schwerpunkte der Zeitschrift
Umfangreiche Originalarbeiten (+-200 Seiten und mehr, jeweils mehrere Bände möglich) sowie Dissertationen in deutscher und englischer Sprache zu Themen der Paläontologie und Geologie (Sedimentologie, Geochemie etc.), speziell zu den Sedimenten, der Flora und Fauna des Mesozoikums und Tertiärs weltweit, sowie ergänzende Themen aus Zoologie und Botanik.
Erscheinungsweise
Seit November 2018 erscheint die Zeitschrift in unregelmäßigen Abständen, "online first" sowie "open access".
Herausgeber
Dr. Alexander M. Heyng - Editor-in-Chief
Schwerpunkte: Geologie, Sedimentologie, Geochemie
Dr. Ulrich Seehuber
Schwerpunkte: Regionale Geologie, Molasse, Wirbeltiere
Dipl.-Biol. Andreas Hecker
Schwerpunkte: Zoologie, Botanik
Verlag
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